Es herrscht wieder Eiszeit im Kino: Elsa und Anna erleben ein neues Abenteuer, im Sequel zu "Die Eiskönigin" verschlägt es die Schwestern in einen verzauberten Wald. Kann die Fortsetzung in die verschneiten Fußstapfen des ersten Teils treten? Unsere Kritik gibt Aufschluss.
- Die alte Crew ist wieder an Bord
- Elsas Bestimmung
- "Die Eiskönigin 2" ist dunkler und reifer
- Olaf sorgt für gute Stimmung
- Mix aus neu und alt
- Fazit
Die alte Crew ist wieder an Bord
Kaum zu glauben: Es ist schon sechs Jahre her, dass ich zum ersten Mal von "Let it go" einen Ohrwurm bekam. Auf dem Weg ins Kino schwirrt mir der Song sofort wieder im Kopf herum. So einen Evergreen muss man erst mal schreiben! Glücklicherweise ist es Disney gelungen, die alte Crew für "Die Eiskönigin 2" zusammenzutrommeln. Die Hitschreiber Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez, Komponisten von "Let it go", sind wieder dabei.
Als Regisseure und Drehbuchautoren haben erneut Chris Buck und Jennifer Lee fungiert. Beim Skript hat das Duo diesmal allerdings Unterstützung von den beiden Songschreibern sowie zwei weiteren Autoren bekommen. Dabei heißt es ja bekanntlich, zu viele Köche verderben den Brei. Aber abwarten!
Das Licht geht aus, der Vorhang öffnet sich. 103 Minuten später weiß ich: Disney ist es erneut gelungen, eine Geschichte voller zauberhafter Szenen zu erzählen!
Elsas Bestimmung

Der Film beginnt mit einem Rückblick: Elsa und Anna sind noch Kinder und bekommen von ihren Eltern eine Gutenachtgeschichte erzählt. Die handelt von einem verzauberten Wald, der im Norden von Arendelle liegen soll. Was als Märchen beginnt, entpuppt sich schnell als wahre Begebenheit, an der der Vater der Mädchen selbst beteiligt war. Er spricht speziell an Elsa gerichtet eine Warnung aus: Die Magie des Waldes ist gefährlich!
Schnitt.
Drei Jahre nach den Begebenheiten des ersten Teils: Anna und Elsa verbringen in Arendelle sorgenfreie Herbsttage. Dann hört Elsa eine Stimme, die sie aus dem Norden zu rufen scheint. Trotz der Warnung ihres Vaters beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Natürlich begleitet von ihrer Schwester – und zudem von Schneemann Olaf und Annas Freund Kristoff.
"Die Eiskönigin 2" ist dunkler und reifer
In den ersten Kritiken zu "Die Eiskönigin 2" war bereits zu lesen, dass das Sequel düsterer ist als das Original. Tatsächlich: Gleich zwei Charaktere sehen dem Tod ins Auge. Es gibt einen Konflikt zwischen den beiden Schwestern, Liebesprobleme zwischen Anna und Kristoff sowie böse Geister in einem dunklen Wald. Und der Twist am Ende stellt die Moral einer zentralen Figur infrage.

Die erwachsenere Ausrichtung ist durchaus sinnvoll. Schließlich sind die jungen Zuschauer, die den ersten Teil 2013 im Kino sahen, sechs Jahre älter und vielleicht schon Teenies. Und natürlich will Disney auch den älteren Fans etwas bieten.
Olaf sorgt für gute Stimmung
Dass die Stimmung des Sequels nicht zu sehr ins Düstere kippt, dafür sorgt vor allem Schneemann Olaf. Er schafft es, dunkelste Momente mit seinem Humor aufzulockern. Die Musik trägt ebenfalls dazu bei, dass der Film nie sein Disney-Feeling verliert.
Kann eines der Lieder in "Die Eiskönigin 2" an den Erfolg von "Let it go" anknüpfen? Schwer vorherzusagen. Zwei Songs sind mir auf jeden Fall im Ohr hängen geblieben: das Titellied "Into the unknown", im englischsprachigen Original wieder von Idina Menzel geschmettert, und Olafs Lied "When I am older".
Mix aus neu und alt
Kommen wir zur Story: Bis auf das Setting hat die Geschichte von "Die Eiskönigin 2" mit dem ersten Teil wenig gemeinsam. Das ist positiv zu bewerten – schließlich hätten die Macher auch die alte Story noch einmal aufwärmen können.
Trotzdem finden sich viele Elemente im zweiten Teil, die wir aus dem Original kennen. Jeder Hauptcharakter bekommt mindestens ein eigenes Lied. Kristoff spricht immer noch mit der Stimme seines treuen Rentiers Sven. Elsa muss erneut von ihrer Schwester daran erinnert werden, dass sie nicht auf sich allein gestellt ist, sondern anderen vertrauen kann. Und Elsa trägt neue Kostüme aus Schnee und Eis, die aber dem bekannten Stil treu bleiben und reißenden Absatz in der kommenden Faschingssaison finden dürften.

Fazit: "Die Eiskönigin 2" ist ein Hit!
"Die Eiskönigin 2" hat mich mehr als einmal zum Lachen und zum Weinen gebracht. Was will man von einem Disney-Film zur Weihnachtszeit mehr? Geschichte und Atmosphäre sind dunkler, der Humor und die mitreißende Musik lassen den Film aber nicht zu düster werden. Fans des ersten Teils werden vom Sequel verzaubert sein. Und wer das Original zu kindlich fand, wird Gefallen an der reiferen Ausrichtung finden.
Kleiner Spoiler zum Schluss: Nach dem Abspann gibt es noch eine absolut sehenswerte Abschlussszene. Unbedingt sitzen bleiben!