Das Zeichentrick-Abenteuer "Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt" von 2001 ist zweifellos einer der am meisten unterschätzen Filme, die Disney je produziert hat. Die Geschichte vom tollpatschigen Wissenschaftler Milo Thatch ist witzig und visuell ein echtes Highlight. Zur ursprünglich geplanten Kinofortsetzung kam es dennoch nie. Nun spricht Co-Regisseur Kirk Wise über den Plot des verlorenen Sequels.
Im Interview mit Collider räumt Kirk Wise ein, dass es tatsächlich bereits konkrete Pläne für eine cineastische Fortsetzung von "Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt" gab – inklusive eines schockierenden Twists!
Ein Twist à la "Star Wars"
Story-Supervisor John Sanford, Co-Regisseur Gary Trousdale und Wise selbst wollten in ihrem Sequel einen neuen Schurken einführen. "Der Bösewicht sollte weite, furchteinflössende, wollene, sperrige Klamotten im Erster-Weltkrieg-Stil tragen samt einer erschreckenden Gasmaske, um sein Gesicht zu verdecken. Ein bisschen Darth-Vader-esque." Dieser Antagonist sollte dann versuchen, zu beenden, was der skrupellose Commander Rourke im ersten Teil begonnen hatte, erklärt der Filmemacher weiter. "Und der große Twist am Höhepunkt des Films ist, dass der Schurke demaskiert wird und sich als Helga Sinclair entpuppt. Plot-Twist!"
Zur Erinnerung: Helga Sinclair war die Stellvertreterin von Rourke, die im Finale von "Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt" scheinbar ihr Leben lässt. Betonung auf "scheinbar". "Helga überlebte ihren Fall, wurde zum Cyborg aus dem frühen 20. Jahrhundert und gründete ihr eigenes Söldner-Team", erklärt Wise die irre Wendung.
Gab es nicht dennoch ein Sequel?
Wer jetzt stutzt und sich fragt: "Moment, Sequel? Da war doch was?", der liegt nicht gänzlich falsch. Tatsächlich erschien 2003 "Atlantis – Die Rückkehr" als direkter Heimkino-Release. Tatsächlich handelt es sich bei diesem "Film" jedoch nicht um eine richtige Fortsetzung. Disney begann mit der Produktion einer "Team Atlantis"-Serie, stoppte das Projekt jedoch bereits nach drei Folgen. Diese fertigen Episoden schnitt man kurzerhand zusammen und verkaufte sie als Sequel.