DisplayPort vs. HDMI: Was sind die Unterschiede und was ist besser?

Patrick Schulze5. JUNI 2023
Ein Displayport und HDMI-Kabel.

stock.adobe.com/mehaniq41

DisplayPort oder HDMI? Diese Frage stellt sich im Technik-Alltag immer wieder. Beide Übertragungswege haben viele Gemeinsamkeiten, jedoch gibt es auch Unterschiede, die es je nach Anwendungsszenario zu beachten gilt.

Wenn es um die Übertragung von hochauflösenden Videosignalen mit hohen Frameraten geht, konkurrieren seit Jahren zwei Standards miteinander: DisplayPort und HDMI. Während sich die DisplayPort-Anschlüsse vor allem bei Desktop-PCs und Grafikkarten als Standard-Übertragungsweg durchgesetzt haben, kommt HDMI vornehmlich im TV- und Konsolen-Bereich zum Einsatz.

DisplayPort vs. HDMI: Die Stecker sind unterschiedlich

Den wohl auffälligsten Unterschied zwischen DisplayPort und HDMI gibt es bei den Steckern. Diese sind untereinander nicht kompatibel. Für DisplayPort gibt es zwei Steckergrößen mit jeweils 20 Pins: den Standard-DisplayPort-Anschluss und den Mini-DisplayPort für kleinere Geräte. Bei HDMI gibt es sogar drei Anschlussgrößen mit jeweils 19 Pins: Standard-HDMI, Mini-HDMI und Micro-HDMI.

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Auflösung, Bildqualität und Bandbreite

DisplayPort (DP) ist bereits seit der Version 1.2 von 2009 in der Lage, 4K-Videomaterial mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und einer maximalen Bandbreite von über 17 GBit/s zu übertragen. In der aktuellen Version 2.1 wird 16K-Auflösung mit bis zu 60 Hertz und einer Bandbreite von bis zu 80 GBit/s unterstützt.

HDMI unterstützt in der aktuellen Version 2.1 8K-Material mit einer maximalen Bildfrequenz von 60 Hz und einer Bandbreite von 48 GBit/s. Die zumeist standardmäßig verwendete Version 2.0 ist jedoch auf 4K-Auflösung mit maximal 60 Bildern pro Sekunde beschränkt.

DisplayPort oder HDMI? Vor- und Nachteile

Vor- und Nachteile von DisplayPort: Ein großer Vorteil von DisplayPort ist die Unterstützung von sogenannten Daisy-Chains. Mit diesen lassen sich mehrere Monitore in Reihe schalten und so mit einem Rechner verbinden. Zudem ist DisplayPort kompatibel zu anderen Anschlussformen wie VGA und USB-Type C, weshalb sich über den entsprechenden Adapter auch Monitore mit diesen Schnittstellen an eine Grafikkarte mit DisplayPort anschließen lassen.

Vor allem für Gamer ist interessant, dass sich Nvidia G-Sync bislang nur via DisplayPort nutzen lässt. AMDs Freesync funktioniert auch via HDMI-Kabel. Ein Nachteil gegenüber HDMI ist die fehlende Unterstützung für Audio Return Channel (ARC), außerdem ist DisplayPort nicht in der Lage, Ethernet-Daten zu übertragen.

Vor- und Nachteile von HDMI: HDMI bietet im Gegensatz dazu ARC-Unterstützung sowie – je nach Kabel – auch die Möglichkeit zur Übertragung von Ethernet-Daten. Zudem lassen sich dank HDMI-CEC auch Steuerungsbefehle zwischen einzelnen Geräten via HDMI übertragen. Daisy-Chains sind mit dem Standard allerdings nicht möglich. Alle Monitore müssen demnach eine direkte Verbindung zur Signalquelle haben.

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Die Kabel: Einfachheit gegen Verwirrung

Bei den Kabeln macht es der DisplayPort-Standard den Nutzern mit der geringeren Auswahl an Steckern deutlich leichter. Bei HDMI gibt es nicht nur mehr Anschlüsse, sondern auch noch verschiedene Kabel. Am gängigsten ist das High-Speed-HDMI-Kabel, das auch in der Lage ist, 4K-Auflösungen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde zu übertragen. Zusätzlich gibt es das High-Speed-Kabel mit Ethernet-Support und nur mit dieser Variante lassen sich auch Ethernet-Signale übertragen.

Neuer und leistungsfähiger sind sogenannte Super-High-Speed-HDMI-Kabel, die Signale mit bis zu 8K-Auflösung übertragen. Teilweise finden sich im Handel aber auch Kabel mit Standard-HDMI und Standard-HDMI mit Ethernet. Diese unterstützen lediglich maximale Auflösungen von 720p oder 1080i und sind deshalb nicht mehr zu empfehlen.

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Und was ist nun besser?

Für PC-Nutzer, die gerne Games mit einem Monitor mit G-Sync-Modul zocken, ist die Antwort leicht: DisplayPort. Die meisten Grafikkarten sind für diesen Anschluss optimiert. Viele Monitore unterstützen jedoch AMDs FreeSync auch via HDMI-Kabel.

Im Bereich des Heimkinos führt hingegen kein Weg an HDMI vorbei. Blu-ray-Player, Konsolen und Set-Top-Boxen setzen durchgehend auf diesen Standard. Das liegt nicht zuletzt daran, dass HDMI Features wie ARC-Unterstützung, die Übertragung von Eingabebefehlen via CEC sowie das Übertragen von Ethernet-Signalen bietet.

Hier erfährst du, was du sonst noch über Monitor-Anschlüsse wissen musst.

Zusammenfassung: Die Unterschiede von DisplayPort und HDMI

  1. DisplayPort und HDMI sind beide für die Übertragung von hochauflösenden Video- und Audiosignalen geeignet.
  2. Die Stecker beider Standards sind miteinander nicht kompatibel.
  3. Bei der Unterstützung von Auflösung und Bildrate konnte HDMI mit dem Standard 2.1 zwar aufholen. Der aktuelle DisplayPort-Standard 2.1 ist aber mit 16K-Auflösung (bis zu 60 Hz) und einer Bandbreite von bis zu 80 GBit/s im Vorteil.
  4. DisplayPort hat Vorteile für PC-Nutzer durch die Kompatibilität zu VGA- und USB-Type-C-Anschlüssen und die Unterstützung von Nvidias G-Sync.
  5. HDMI hat seine Vorteile dank HDMI-CEC, ARC-Unterstützung und Ethernet-Übertragung vor allem im Bereich Heimkino. FreeSync ist darüber auch möglich, sofern TV oder Monitor das Feature unterstützen.

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