Mit "Doctor Strange" gelang den Machern der Marvel-Comicverfilmungen mal wieder ein Riesenerfolg. Und das, obwohl die Figur des Obersten Zauberers Stephen Strange weit unbekannter war als etwa Iron Man oder Captain America. Wir zeigen Dir 6 versteckte Easter Eggs, die Verbindung zu den anderen Marvel-Filmen herstellen.
Für viele Fans machen sie einen großen Teil des Reizes aus: Die Zusammenhänge zwischen den Filmen des Marvel Cinematic Universe (MCU) sowie entsprechende Easter Eggs, die es zu finden gilt. Da macht "Doctor Strange" mit Benedict Cumberbatch ("Sherlock") in der Hauptrolle natürlich keine Ausnahme – im Gegenteil: Mit dem Ausflug in die mystischen Sphären des Comicuniversums wird der Grundstein zu neuen Abenteuern der Superhelden gelegt. Hier sind sechs Hinweise auf die Verbindung von "Doctor Strange" zu weiteren Marvel-Filmen. Wie gut, dass am 9. März das jüngste MCU-Abenteuer auf Blu-ray und DVD im Handel erscheint und Du somit selbst prüfen kannst, ob Du alle Easter Eggs findest.
Vorsicht, Spoiler: Um die Easter Eggs zu erklären, die in "Doctor Strange" zu finden sind, kommen wir um einige monströse Spoiler nicht umhin. Hast Du den Film also noch nicht gesehen, hör lieber auf weiterzulesen. Wir empfehlen Dir stattdessen unsere (Spoiler-freie) Kritik zu "Doctor Strange".
1. Geheimnisvolles Telefonat: Werden War Machine und Captain Marvel erwähnt?
Noch bevor Dr. Stephen Strange seine magischen Talente entdeckt, gibt es vermeintliche Easter Eggs auf die Handlung anderer Marvel-Filme: Kurz vor dem verhängnisvollen Unfall in seinem Lamborghini Huracan (UVP ab 178.500 Euro), bekommt er per Telefon die Beschreibung mehrerer Fälle neuer Patienten. Darunter ein 35-jähriger Air Force Colonel mit einer Wirbelsäulenverletzung, die er sich beim Tragen "experimenteller Panzerung" zugezogen hat.
Sofort dachten aufmerksame Fans an den Crash, den James "Rhodey" Rhodes, besser bekannt als War Machine in "The First Avenger: Civil War" erlitt. Regisseur und Autor Scott Derrickson ("Der Tag, an dem die Erde stillstand") verneinte diesen Zusammenhang allerdings. Tatsächlich würde es zeitlich nicht passen: Das Ende von "Doctor Strange" soll in etwa an die Ereignisse von "Civil War" anschließen, da Strange aber lange trainiert, bis er zum Obersten Zauberer wird, käme das Telefonat Jahre vor Rhodeys Unfall zustande.
In dem Anruf wird ebenfalls eine junge Frau in ihren Zwanzigern beschrieben, die vom Blitz getroffen wurde. Ein Hirnimplantat, welches gegen ihre Schizophrenie helfen soll, würde den Fall weiter komplizieren. Handelt es sich hier um die Superheldin Carol Danvers, alias Captain Marvel, die in einem zukünftigen Marvel-Film von Oscarpreisträgerin Brie Larson gespielt werden wird? Zwar stimmen die beschriebenen Symptome in keiner Weise mit der Comicvorlage überein, Derrickson reagierte auf Nachfrage allerdings mit einem Lächeln – er könne das nicht bestätigen.
2. Das Auge des Agamotto ist ein Infinity Stone
Die Filme des Marvel Cinematic Universe sind bisher vor allem durch die unterschiedlichen Infinity Steine verbunden – mystische Artefakte mit großer Macht, die im Laufe der Filmreihe in "Avengers: Infinity War" zusammenfinden sollen. So ist der Space Stone im Tesserakt verborgen, der Mind Stone über Umwege auf der Stirn von Vision gelandet und der Reality Stone als Äther in flüssiger Form zu sehen gewesen. Star Lord fand in "Guardians of the Galaxy" den Power Stone, den Ronan der Ankläger um jeden Preis ergattern will. Der Soul Stone befindet sich vermeintlich im Besitz von Heimdall, was vermutlich in "Thor: Ragnarok" aufgelöst wird und der Time Stone ist im Auge des Agamotto, dem Amulett, welches Doctor Strange um den Hals trägt, enthalten.

3. Demnächst im MCU: Brother Voodoo
Der ursprüngliche Magier und Statthalter des Sanktum Sanktoriums von New York City, Daniel Drumm, wird im Film beim Angriff durch Kaecilius und dessen Schergen getötet. In den Comics ist Daniel Drumm der Bruder von Jericho Drumm, einem mächtigen Voodoo-Zauberer, der unter dem Pseudonym Brother Voodoo bekannt ist. Sein Bruder begleitet diesen als Geist und Berater, für einen späteren Auftritt in den Marvel-Filmen wurde durch "Doctor Strange" also die perfekte Vorlage geliefert. Derrickson gab in einem Interview bereits preis, dass er sich keine "Doctor Strange"-Reihe ohne Brother Voodoo vorstellen könne.
4. Thors Gastauftritt: Wo ist Odin?
Kein Marvel-Fan steht im Kino vor dem Ende des Abspanns auf – "Doctor Strange" spendierte am Ende sogar gleich zwei Zusatzszenen. In der Ersten kommt es zu einem Zusammentreffen von Thor mit dem großen Magier. Der Donnergott bittet Strange um Hilfe bei der Suche nach seinem Vater Odin, welcher offenbar in New York City verschollen ist. Wie Derrickson verriet, wurde diese Szene als Teil des kommenden Blockbusters "Thor: Ragnarok" gedreht, bevor das Set von "Doctor Strange" abgebaut wurde. Indirekt bestätigt die Post-Credit-Scene also einen Auftritt von Stephen Strange im nächsten "Thor"-Film.
5. Sehenswürdigkeit mit Haken: Der Avengers Tower
In einer Panoramaszene von New York City sehen wir in "Doctor Strange" kurz den bekannten Avengers-Tower, das Hauptquartier des Superhelden-Teams. Das Erscheinen ist nicht nur ein nettes Easter Egg, sondern verrät uns zusätzlich etwas zur ungefähren zeitlichen Einordnung des Films. In "Avengers: Age of Ultron" geben die Helden um Captain America ihre Zentrale in der Stadt auf und ziehen stattdessen in ein neues Hauptquartier außerhalb der Stadt. Vor dem finalen Kampf in "Doctor Strange" ist dies also noch nicht geschehen. Das bestätigt auch, dass der Unfall von War Machine in "Civil War" noch nicht stattgefunden hat. Es setzt auch die Erwähnung von Stephen Strange in "Return of the First Avenger" in Kontext, der dort als Gefahr für die Organisation Hydra bezeichnet wird.
6. Mordo wird zum Bösewicht
Genau wie in den Comics wendet sich Mordo in der zweiten Post-Credit-Scene von "Doctor Strange" von der guten Seite ab und wird vom Helden zum Bösewicht. In der Vorlage wird der ehemalige Weggefährte tatsächlich zu einem der größten Widersacher von Stephen Strange. In der Zusatzszene sucht er Pangborn auf, der einst die magischen Künste erlernte, um sich von einer Rückenverletzung zu heilen. Nach Mordos Ansicht sollte Magie nur für höhere Zwecke genutzt werden, anstatt aus egoistischen Motiven. Im Comic beschließt er schlussendlich, dass es zu viele Magier auf der Welt gebe, die er nach und nach eleminieren müsse. Auch hier wird also der Grundstein für einen weiteren "Doctor Strange"-Film gelegt.