DSLR-Auslösungen auslesen: So geht’s bei Canon und Nikon

Alexander Mundt1. FEBRUAR 2023
Kamera Auslöser Lifestyle Aufmacher

stock.adobe.com/SHAHBAZ

Was bei Autos der Kilometerstand ist, ist bei digitalen Spiegelreflexkameras die Anzahl der Auslösungen. Sie verraten, wie oft bei einer Kamera bereits der Auslöser betätigt wurde. Wie du das selbst auslesen kannst, erläutern wir im folgenden Ratgeber.

Warum ist die Zahl der Auslösungen interessant?

Wann immer du mit einer DSLR ein Foto knipst, steigt die Anzahl der Auslösungen. Da es sich beim Verschluss der Kamera um ein Verschleißteil handelt, ist die Lebensdauer begrenzt. Die Zahl der Auslösungen sagt nichts Definitives darüber aus, wie lange der Verschluss noch funktioniert – sie zeigt lediglich, wie häufig eine Kamera verwendet wurde. Mal geht ein Verschluss nach 30.000 Auslösungen kaputt, ein anderes Mal funktioniert dieser nach 200.000 Auslösungen noch hervorragend. Einige Hersteller geben für ihre Kameras auch Richtwerte heraus, wie lange der Verschluss halten sollte. Profikameras haben dabei regelmäßig den haltbareren Verschluss.

Wer seine Kamera auf einschlägigen Portalen verkauft, sollte sich auf die Frage potenzieller Käufer nach der Anzahl der Auslösungen gefasst machen. Wir verraten, wie du diese bei einer DSLR von Canon oder auch Nikon ganz einfach auslesen kannst.

Canon-Auslösungen kostenlos auslesen

Möchtest du die Auslösungen einer Canon EOS auslesen, kannst du dir das kostenlose Tool „Canon EOS DIGITAL Info“ herunterladen. Nachdem du das Programm auf deinem Windows-Rechner entpackt hast, schließt du deine ausgeschaltete Canon-DSLR per USB-Kabel an Deinen Computer an und schaltest sie ein. Sollte Windows womöglich Treiber installieren, warte so lange, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Starte jetzt das zuvor heruntergeladene Programm und schalte die Kamera wieder aus. Beim Eintrag „Shutter Count“ kannst du jetzt die Zahl der bisherigen Kameraauslösungen ablesen. Leider funktioniert das Tool nicht mit allen Canon-Kameras, vor allem neuere Kameras werden nicht unterstützt.

Kostenpflichtige Alternative: ShutterCount

Als Alternative bietet sich das Tool ShutterCount an, das sogar für viele neuere spiegellose Kameras (DSLM) funktioniert. Dies ist aber leider nur für Mac und iOS verfügbar und zudem kostenpflichtig, könnte sich aber für Nutzer dennoch lohnen, die öfter die Auslösungen einer Kamera ermitteln möchten.

shutter DSLR App Screenshot

ShutterCount

Nikon-Auslösungen auslesen mit Photoshop oder IrfanView

Während es Canon Fotografen vergleichsweise schwer macht, die Auslösungen auszulesen, gelingt dies bei Nikon etwas leichter. Denn der Hersteller speichert die Zahl der Auslösevorgänge einfach in den Bilddaten eines Fotos, den sogenannten EXIF-Daten. Lade ein aktuelles Bild, das du mit deiner Nikon-Kamera geknipst hast, in ein Programm wie Photoshop. Bei Photoshop CC findest du die Auslösungen unter „Datei > Datei-Informationen...“. Bei Photoshop CS6 oder älter gelingt dies unter „Datei > Datei-Informationen... > Erweitert > Schema > ImageNumber“. Mitunter musst du nach dem Eintrag „RAW-Daten“ Ausschau halten, etwa bei Photoshop CS6.

Hast du kein Photoshop zur Hand, kannst du auf die Dienste des Freeware-Tools IrfanView zurückgreifen. Öffne daher das entsprechende Bild in IrfanView, dann: „Bild > Information > EXIF Daten“. Scrollst du jetzt weiter nach unten, findest du die Anzahl der Auslösungen beim Eintrag „Total pictures“.

Onlinedienste, die Auslösungen auslesen

Noch leichter funktioniert das Auslesen über diverse Onlineportale. Dort kannst du ein Bild einfach hochladen, anhand der EXIF-Daten prüfen die Seiten dann die Auslösungen deiner DSLR. Bitte beachte, dass nicht alle Modelle von Canon, Nikon und Co. unterstützt werden. Folgende Portale bieten eine solche Funktion an:

Zusammenfassung

Wer wissen möchte, wie oft ein Kameraauslöser betätigt wird, muss die Auslösungen auslesen

  • Bei Canon-Kameras gelingt dies etwa mit dem kostenlosen Tool Canon EOS DIGITAL Info oder ShutterCount (kostenpflichtig)
  • Bei Nikon geht es einfacher: Hier kannst du die Auslösungen anhand der EXIF-Daten über Photoshop oder IrfanView auslesen
  • Alternativ kannst du dein Foto bei diversen Onlinediensten hochladen, die dir ebenfalls die Zahl der Auslösungen ermitteln

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