Dysons Elektroauto in Video erstmals auf Straße zu sehen

Seine Pläne für ein E-Auto hat Dyson zwar begraben. Dennoch hat der Hersteller jetzt spannendes Bild- und Videomaterial veröffentlicht, das das gleichermaßen ambitionierte wie teure Projekt in Aktion zeigt.

Das vor allem für seine beutellosen Staubsauger bekannte britische Unternehmen hat in einer Pressemitteilung neue Informationen zu seinem gestrichenen E-Auto-Projekt verraten. Nachdem Dyson jüngst das Aus für das batteriebetriebene Elektrofahrzeug bekannt gab, legt Dyson jetzt mit neuem Material nach. Der Wagen mit seinem futuristischen Design ist in einem Konzeptvideo erstmals zu sehen, wie er auf einer leeren Straße unterwegs ist.

Dyson: E-Auto ist komplette Neuentwicklung

Dyson hat das Auto nach eigenen Angaben von Grund auf neu entwickelt und für diesen Prozess nicht auf bereits vorhandene Komponenten zurückgegriffen. Der Wagen sei als Plattform konzipiert worden, auf der sich unterschiedliche Fahrzeugtypen hätten realisieren lassen.

Als erstes Modell sei ein SUV geplant gewesen, der sich zugunsten einer verbesserten Aerodynamik bei höheren Geschwindigkeiten abgesenkt hätte. Für mehr Bodenfreiheit, die ohnehin aufgrund des sehr flachen Bodens sehr großzügig ausgefallen wäre, wäre auch ein Anheben leicht möglich gewesen. Dyson wollte das exakt fünf Meter lange Fahrzeug zudem mit sehr großen Reifen ausstatten, die optisch sofort ins Auge gefallen wären.

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Ein Blickfang: der große Reifen des Dyson-Autos. Bild: © Dyson 2020

Flexibel designte Batterie Herzstück des Elektrofahrzeugs

Das Herzstück wäre dennoch nicht die Optik des E-Autos gewesen, sondern ein anderes Bauteil – die Batterie. Auf Basis jahrelanger Erfahrung habe Dyson eine hocheffiziente Electric Drive Unit (EDU) entwickelt, also eine elektrische Antriebseinheit, bestehend aus digitalem elektrischen Antriebsmotor, Eingang-Getriebe und leistungsstarkem Wechselrichter.

Die Batterieeinheit wurde laut Dyson als integraler Bestandteil der Karosserie entworfen, um sowohl das Gewicht des Wagens als auch den Raum für die Insassen zu optimieren und um eine Aufprallschutz sicherzustellen. Die Batterie selbst sei bewusst flexibel gestaltet, um eine Vielzahl an unterschiedlichen Größen und Kapazitäten realisieren zu können – und um jederzeit einen unkomplizierten Austausch der Batterie zu ermöglichen.

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Im Innenbereich wollte Dyson mit einem mutigen Design punkten. Bild: © The Times/Dyson 2020

Fehlende Querfinanzierung bedeutete Aus für das Projekt

Dyson hielt sein sagenumwobenes Elektroauto jahrelang unter Verschluss und hat es jüngst offiziell beerdigt. Der Hauptgrund: Um den Wagen kostendeckend zu verkaufen, wäre ein exorbitant hoher Verkaufspreis von rund 170.000 Euro nötig gewesen.

Anders als etablierte Autobauer könne Dyson den derzeit noch unprofitablen Handel mit Elektroautos nicht mit dem Verkauf herkömmlicher Verbrennungsmodelle querfinanzieren – der Sargnagel für das ambitionierte Projekt. Rund eine halbe Milliarde Euro hat Firmenchef James Dyson laut eigener Aussage aus eigener Tasche in die Entwicklung des E-Wagens gesteckt.

Umsonst war die Entwicklung vielleicht trotzdem nicht: Dyson möchte seine fortschrittliche Batterietechnologie nun an andere Autobauer verkaufen.

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