Um in "Metal Gear Survive" einen zweiten Spielcharakter anzulegen, ist offenbar eine Mikrotransaktion nötig: Rund 10 Euro verlangt das Survival-Spiel für jeden Figuren-Slot nach dem ersten. Die Praxis ist nicht unüblich – für Free-to-Play-Spiele.
Bei "Metal Gear"-Fans hat "Metal Gear Survive" eh schon einen schweren Stand: Das erste Game der Reihe ohne Schöpfer Hideo Kojima setzt auf Zombie-Survival und Basenbau statt auf storygetriebene Stealth-Action und wird deshalb von vielen Gamern als Verrat an der Traditions-Serie angesehen. Neue Details über seltsame Geschäftsmodelle machen nun alles noch schlimmer.
Nur ein Gratis-Slot für Charaktere, weitere per Mikrotransaktion
Wer das kürzlich erschienene Game kauft, hat ab Werk einen Slot zur Verfügung, um einen Spielcharakter zu erstellen. Wer noch eine zweite Spielfigur anlegen will, muss dafür 1000 SV-Coins zahlen – so heißt eine Premium-Ingame-Währung in "Metal Gear Survive", die laut Gamestar nur gegen Echtgeld erhältlich ist. 1000 Coins kosten demnach rund 10 Euro. Der Charakter lässt sich laut VG247 optisch zwar teilweise im Spiel anpassen, wer aber zum Beispiel das Geschlecht seiner Figur später ändern will, muss neu anfangen – oder eben Geld für einen weiteren Speicherplatz investieren.
"Metal Gear Survive": Empörte Gamer ...
Verständlich, dass dieses Monetarisierungs-Modell bei vielen Spielern nicht gut ankommt, was unter anderem aus einem Thread im Gaming-Forum ResetEra ersichtlich wird. Hier weisen allerdings auch viele Nutzer darauf hin, dass begrenzte Charakter-Slots, die für Echtgeld erweitert werden können, schon seit Jahren Teil vieler MMOs und anderer Online-Spiele sind. Allerdings handelt es sich dabei häufig um Free-to-Play-Titel. "Metal Gear Survive" hingegen kostet zum Release rund 40 Euro.
... aber positive Steam-Bewertungen
Basierend auf den Bewertungen, die das Game bei Steam bislang erhalten hat, stören sich aber auch längst nicht alle Spieler an der fragwürdigen Mikrotransaktion: Hier ist "Metal Gear Survive" rund 600 mal größtenteils positiv rezensiert worden, wobei vor allem die Survival-Aspekte gelobt werden – trotz des nur losen Zusammenhangs mit den anderen "Metal Gear"-Spielen.