Manche Spiele sehen zunächst wie Flops aus, entpuppen sich aber später doch als Hits – oft nach einigen wohlplatzierten Updates. Wir zeigen Dir zehn populäre Games, von denen wohl niemand gedacht hätte, dass sie mal ganz groß werden.
Früher war die Welt noch einfach: Wenn ein neues Videospiel auf den Markt kam, war oft sofort klar, ob es ein Knaller oder ein Rohrkrepierer war. Im Online-Zeitalter hat sich das jedoch grundlegend geändert: Mit Patches lassen sich Spiele auch nachträglich erweitern, Bugs lassen sich fixen und einige Spiele sind sogar von vornherein darauf ausgelegt, dass die Entwickler sie nach und nach mit neuen Inhalten erweitern. Einige Spiele, die anfangs eher mittelprächtig waren, haben sich so im Laufe der Jahre zu echten Hits gemausert.
1. "Warframe"

Als der Online-Shooter "Warframe" 2013 für PC, PS4 und Xbox One erschien, waren die Kritiken eher durchwachsen. Neben dem geringen Umfang und der sehr beschränkten Missionsvielfalt machten vor allem zahlreiche Bugs dem Free-to-Play-Spiel zu schaffen. Unter normalen Umständen hätte dies der Todesstoß für ein Spiel sein können, das die Spieler über einen längeren Zeitraum bei Laune halten soll. Doch der Entwickler Digital Extremes machte seine Hausaufgaben, fixte zahlreiche Bugs und erweiterte das Spiel kontinuierlich um weitere Inhalte.
Mittlerweile gilt "Warframe" als einer der besten Koop-Shooter überhaupt, obwohl – oder eher weil – das Spiel schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Dank seines sinnvoll umgesetzten Free-to-Play-Prinzips kann es immer noch zahlreiche Spieler begeistern: Auf Steam zählt der Titel dauerhaft zu den am meisten gespielten Games.
2. "Rainbow Six: Siege"

"Rainbow Six: Siege" ist einer der beliebtesten Online-Taktik-Shooter und macht "CS:GO" ernsthaft Konkurrenz in diesem Metier. Da ist es kaum zu glauben, dass das Spiel zum Release im Jahr 2015 zunächst unter keinem guten Stern stand: Vielen Spielern gefiel die Ausrichtung des Titels als kompetitiver Online-Shooter zunächst überhaupt nicht, war ihnen das Konzept doch zu weit von den Wurzeln der Serie entfernt. Auch der zu geringe Umfang sorgte anfangs für Kritik.
Doch mit der Zeit erkannten mehr und mehr Gamer die Vorzüge eines unheimlich schnellen und dennoch taktischen Team-Shooters und Entwickler Ubisoft stockte den Umfang mit zahlreichen großen und kleinen Addons auf. Aktuell ist "Rainbow Six: Siege" kaum noch wegzudenken und auch bei eSports eine fest etablierte Größe.
3. "Elite: Dangerous"

"Elite: Dangerous" nahm seinen Anfang als Kickstarter-Projekt, mit dem der legendäre Entwickler David Braben einen Nachfolger zu seinem frühen Hit "Elite" von 1984 schaffen wollte. Das Versprechen an die Spieler lautete: Eine gigantische Galaxie mit Milliarden von Sternensystemen und völligwe Freiheit. Doch die gewaltige Größe von "Elite" entpuppte sich nach dem Release 2014 zunächst als Stolperstein: So war die Spielwelt zwar unfassbar groß aber auch unfassbar leer.
Es waren die Spieler selbst, die dafür sorgten, dass "Elite: Dangerous" nicht unterging. Sie füllten das riesige Online-Universum mit Leben und etablierten eine funktionierende Gesellschaft im großen Nichts des Universums. Die Entwickler legten wiederum mehrere Addons nach und etablierten neue Inhalte und Spielmechaniken. Zwar ist "Elite: Dangerous" immer noch ein äußerst sperriges Spiel, allerdings auch ein ziemlich erfolgreiches.
4. "Company of Heroes 2"

Das Strategiespiel "Company of Heroes 2" hatte zum Launch 2014 vor allem das Problem, einen sehr guten und sehr beliebten Vorgänger zu besitzen, der von der Community geliebt und permanent mit neuen Inhalten versorgt wurde. Der knappe Umfang, den "Company 2" zum Launch bieten konnte, wirkte dagegen regelrecht ernüchternd und die umfassend eingearbeiteten Mikrotransaktionen stießen zahlreichen Gamern sauer auf.
Es brauchte mehrere große Addons des Entwicklers und viel Herzblut von Moddern, um "Company of Heroes 2" zu einem der beliebtesten und umfangreichsten Echtzeit-Strategiespielen zu machen, die derzeit verfügbar sind. Auch mehrere Jahre nach dem Launch verfügt der Titel immer noch über eine sehr aktive Spielergemeinschaft.
5. "The Division"

Nur wenige Spiele wurden nach ihrem Release von der Community derart zerfleischt, wie "The Division". Die Schuld daran lag dabei einzig und allein beim Publisher Ubisoft: Dieser hatte das Spiel mit bearbeiten Videos angeteasert und eine Grafikpracht versprochen, die das Endprodukt einfach nicht vorweisen konnte. Zum Teil galt das auch für das Gameplay, das die Erwartungen der Spieler nicht erfüllen konnte.
Ubisoft steuerte gegen und etablierte mit mehreren Erweiterungen neue Spielmodi, die wesentlich besser zum Setting und zu den Gameplay-Mechaniken passen, als das, was ursprünglich geboten wurde. Einige Spieler konnte "The Division" so zurückgewinnen. Vor allem aber konnte es viele Neueinsteiger begeistern.
6. "Total War: Rome 2"

Zum Release 2013 war "Total War: Rome 2" eine regelrechte Bug-Katastrophe. Die schöne Grafik und das historische Setting wurden von den zahlreichen Glitches und der strunzdämlichen KI regelrecht ruiniert. Selbst langjährige Fans der Reihe waren drauf und dran, sich endgültig von dieser abzuwenden.
Doch durch konsequentes Bugfixing und clevere Erweiterungen konnte der Entwickler Creative Assembly das Ruder doch noch herumreißen. Heute ist "Total War: Rome 2" sogar so populär, dass sich der Publisher Sega entschieden hat, Ende 2017 mit "Empire Divided" nochmal ein ausgewachsenes Addon für das Spiel zu veröffentlichen.
7. "Civilization V"

"Civilization V" hatte bei seinem Release ein ähnliches Problem wie "Company of Heroes 2": Der Vorgänger war derart beliebt und umfangreich, dass es vielen Serienveteranen zunächst schwerfiel, auf das neue Spiel umzusteigen. Ganze Spielkonzepte, die in "Civilization IV" nach mehreren Addons schon integriert waren, fehlten im fünften Teil zunächst noch.
Es dauerte einige Jahre und mehrere Erweiterungen, bis die Entwickler auch "Civilization V" zu einem fesselnden Erlebnis machen konnten. Die Hartnäckigkeit zahlte sich aber aus: Heute zählt "Civ V" auf Steam mehr als 10 Millionen Besitzer und noch immer gehört das Strategiespiel zu den am meisten gezockten Titeln auf der Plattform.
8. "Battlefield 4"

Nach dem großartigen und von vielen Fans geliebten „Battlefield 3" mutete der vierte Teil wie ein echter Schnellschuss an. Zum Launch wurde das Spiel von so vielen Bugs geplagt, dass es teilweise unmöglich war, überhaupt funktionierende Online-Matches ohne Abstürze und Verbindungsfehler zu veranstalten.
Es dauerte fast zwei Jahre, bis "Battlefield 4" nach zahlreichen Patches endlich das Spiel war, dass sich die Fans schon zum Launch gewünscht hatten. Leider stand da schon der Nachfolger "Battlefield 1" in den Startlöchern.
9. "Final Fantasy XIV"

"Final Fantasy XIV" ist ein Extremfall: Ursprünglich wurde das Online-Rollenspiel bereits 2010 für den PC auf den Markt gebracht – und wenige Wochen später wieder eingestampft. Tatsächlich war der Titel nach dem Launch in einem derart verbuggten Zustand, dass Publisher Square Enix die Mac-Version sogar komplett einstampfen musste.
Doch glücklicherweise war dies nicht das Ende für das Spiel. 2013 feierte der mittlerweile komplett überarbeitete Titel unter dem Namen "Final Fantasy XIV: A Realm Reborn" ein spektakuläres Comeback und konnte sich als eines der besten MMOs auf dem Markt etablieren. Mittlerweile sind für PC und PS4 sogar zwei umfangreiche und ebenfalls sehr gute Erweiterungen erschienen und auch Spieler scheinen nach wie vor Lust auf die Abenteuer in der Spielwelt Eorzea zu haben.
10. "Destiny"

"Destiny" hatte das gleiche Problem wie viele andere Online-Shooter: Nach dem Launch gab es zunächst viel zu wenig Inhalte, um Spieler wirklich lange bei Laune zu halten. Zum Glück war die Spielmechanik aber so stark, dass dennoch genügend Spieler dem Titel von Bungie eine Chance gaben.
Mit der Zeit erweiterten die "Halo"-Macher ihr neues Baby zudem mit immer mehr Missionen und Waffen und schufen so ein echtes Monster von einem Multiplayer-Shooter. Mittlerweile gibt es mit "Destiny 2" sogar einen Nachfolger, der den Vorgänger in Sachen Beliebtheit sogar in den Schatten stellt.