Erstes iPhone vs. erstes Android-Smartphone: Welches war besser?

Wie gut konnte das erste Android-Smartphone mit dem iPhone mithalten?
Wie gut konnte das erste Android-Smartphone mit dem iPhone mithalten? Bild: © YouTube / EverythingApplePro 2017

Das erste iPhone ist legendär. Aber was hatte das erste Android-Smartphone zu bieten? Konnte es das iPhone 1 vielleicht sogar in manchen Bereichen übertrumpfen? Wir sehen uns an, wie sich das erste Android-Smartphone und das erste iPhone im Vergleich schlagen.

1. Gehäuse: Metall gegen Plastik

Es sieht nicht danach aus, als ob Google oder der Hersteller HTC bei Apple abgeschaut hätten, was das Gehäuse des ersten Android-Smartphones angeht. Dieses hieß übrigens HTC Dream und wurde im Jahr 2008 veröffentlicht, also nach dem ersten iPhone aus dem Jahr 2007.

Das Plastik-Gehäuse des Dream war viel dicker als jenes des ersten iPhones, das bereits aus Aluminium gefertigt wurde. Allerdings gibt es dafür einen guten Grund: Das HTC Dream bot eine ausklappbare Tastatur und unter dem Touch-Display waren physische Buttons und ein Trackball angebracht, mit dem Du auf dem Bildschirm navigieren konntest. Im Gegenzug gab es keine Touchscreen-Tastatur. Das iPhone brachte nur einen Touchscreen mit, was immerhin eine klare Entscheidung darstellte.

Das HTC Dream hatte den Vorteil, dass man die Rückseite abnehmen konnte. So ließ sich der Akku austauschen und sogar eine SD-Karte mit bis zu 8 GB Speicher einsetzen. Diesen Vorzug boten auch später noch viele Android-Smartphones, wobei inzwischen keine Flaggschiffe mit auswechselbarem Akku mehr erscheinen.

2. Display: Riesige 3,5 Zoll

Mit 3,5 Zoll war das Display des iPhone 1 größer als das des ersten Android-Smartphones mit 3,2 Zoll. Da die Auflösung gleich ausfiel, erreichte das HTC-Dream-Display allerdings eine höhere Pixeldichte, war also schärfer. Außerdem musste man beim HTC Dream frontal auf das Display schauen, damit die Farben nicht blass wurden. Die Displayinhalte des ersten iPhones blieben auch von der Seite noch gut erkennbar.

3. Betriebssystem: Android 1.0 bot mehr

Komischer Zufall: Auf dem ersten iPhone konntest Du nur auf dem Sperrbildschirm, nicht aber auf dem Homescreen ein eigenes Wallpaper anlegen – und auf dem HTC Dream war es genau umgekehrt.

Derweil ließ sich das iPhone mit dem praktischen Slide to Unlock entsperren, einer beliebten Wischgeste. Beim HTC Dream musste man auf einen Button drücken und dann ein Passwort oder ein Muster eingeben. Das iPhone unterstützte derweil nur das Passwort. Mit einem simplen Trick konnte außerdem jeder die Passworteingabe auf dem ersten iPhone umgehen.

In iPhone OS 1 (der damalige Name von iOS 1) konntest Du nur wenig selbst konfigurieren. Nicht einmal die App-Shortcuts ließen sich verschieben. Seiten gab es keine, Multitasking ebenfalls nicht. Es gab keine Drittanbieter-Apps, kein Siri und keinen App-Store.

Derweil unterstütze bereits Android 1.0 das Multitasking und auch einen App-Drawer. Du konntest die App-Shortcuts aus dem Homescreen verschieben und Widgets ergänzen. Auch der Google Play Store erblickte bereits vor dem Apple App Store das Licht der Welt.

4. Leistung: Das iPhone war schneller

Das iPhone bot die höhere Leistung im Vergleich zum HTC Dream. Das Apple-Smartphone erreichte im Geekbench-Benchmark eine Punktzahl von 143 und das erste Android-Gerät kam nur auf 82 Punkte. Das Android-Urgestein war nämlich mit einem Qualcomm MSM7201A ausgestattet, der dynamisch zwischen 125 und 384 MHz getaktet war. Dazu kam ein 192 MB großer Arbeitsspeicher. Apple setzte hingegen auf einen 32-Bit-ARM-Prozessor von Samsung, der eine Taktrate von 412 MHz bot und von einem 128 MB großen Arbeitsspeicher unterstützt wurde.

5. Kameras: Schärfere Android-Knipse

Beide Smartphones brachten damals nur eine Kamera auf der Rückseite mit, also keine Selfie-Cam. Die Hauptkamera des HTC Dream löste mit 3,2 Megapixeln auf, hatte Autofokus und einen zweifachen digitalen Zoom. Die Hauptkamera des ersten iPhones bot weniger, es handelte sich um eine 2-Megapixel-Kamera mit Geotagging ohne GPS.

6. Fazit: Wer ist der Sieger?

Das iPhone war das erste Smartphone, aber war es besser als das erste Android-Smartphone? Was das Betriebssystem angeht, so bot Android von Anfang an mehr Features wie einen App-Store und ließ sich stärker individuell anpassen.

Das erste iPhone bot dafür ein rundes Hardware-Konzept: Apple entschied sich für eine Touchscreen-Bedienung, statt verschiedene Eingabemethoden zugleich einzubauen. Auch war das erste iPhone mit seinem Aluminiumkleid edler gefertigt als die Android-Alternative aus Plastik. Beim Android-Pendant konnte man hingegen den Akku austauschen und eine SD-Karte als Speicher nutzen.

Heute haben sich die iPhones und Android-Smartphones einander angenähert. Auf auswechselbare Akkus muss man auch bei Android zunehmend verzichten und der interne Speicher der iPhones ist inzwischen so groß, dass man nicht mehr unbedingt eine SD-Karte benötigt. Apples iOS lässt sich stärker individuell anpassen, wobei iOS 11 hier noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorne machen wird. Und was ist edler: Ein iPhone 7 Plus oder ein Galaxy S8? So einfach ist die Antwort nicht. Nur eines geht munter weiter: Die Auseinandersetzung zwischen Apple-Jüngern und Android-Aposteln.

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