eSIM: Was ist das eigentlich?

Physische SIM-Karten dürften in Zukunft Platz für die eSIM machen.
Physische SIM-Karten dürften in Zukunft Platz für die eSIM machen. Bild: © Thinkstock/iStock/amickman 2017

Hast Du schon von einer eSIM-Karte gehört? Macht nichts, die Technologie ist noch nicht sehr weit verbreitet, hat aber das Potenzial, künftig der Standard zu werden. Die neue Apple Watch Series 3 hat etwa eine eSIM integriert. Wir klären, was dahinter steckt.

Das dürfte jeder kennen: Wer das Smartphone oder seinen Mobilfunkanbieter wechselt, benötigt auch eine neue SIM-Karte. Die physische Karte wird in das Smartphone eingeführt, es gibt sie in verschiedenen Formaten – in den iPhones verrichtet etwa eine Nano-SIM ihren Dienst. Das Problem: Dabei handelt es sich um eine unflexible und starre Technik. Erste Anbieter und Hersteller setzen daher bereits auf den potenziellen Nachfolger: eSIM. Dabei steht das "e" für "embedded", also eingebettet. Denn: eine eSIM ist tief in das System verankert und lässt sich nicht austauschen. Doch das ist auch gar nicht notwendig, weil auf der eSIM ein elektronisches Profil erzeugt wird, das den Zugriff auf das Daten- und Telefonnetz ebnet.

So funktioniert die eSIM

Der größte Vorteil an dem neuen System: Ein Wechsel der SIM ist nicht mehr notwendig, stattdessen erfolgt der Umstieg auf neue Anbieter oder Tarife ganz einfach elektronisch. In Deutschland unterstützen Mobilfunkanbieter wie die Deutsche Telekom oder Vodafone bereits das eSIM-Format, international gilt Apple als wichtiger Vorreiter für die neue Technik. So präsentierte man im September mit der Apple Watch Series 3 seine erste Smartwatch mit LTE auf Basis der eSIM, während man beim iPad Pro auch auf die Apple SIM setzt. Die ist der eSIM vom Grundsatz zwar ähnlich, ist aber nicht standardisiert und wird daher nicht von allen Providern unterstützt.

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Die eSIM funktioniert völlig elektronisch. Bild: © Telekom 2017

Weitere Vorteile der eSIM

Vorteile bringt die eSIM auch bei einem Aufenthalt im Ausland: Datentarife örtlicher Anbieter können so einfach auf die eSIM gebucht werden – der Kauf einer separaten SIM-Karte entfällt damit. Und: Direkt nach Vertragsende musst Du nicht erst auf eine neue Karte warten, sondern kannst den gewünschten Tarif einfach buchen und Dein Gerät wie gewohnt weiter nutzen. Die eSIM ist dabei an das jeweilige Gerät gebunden. Die Übertragung der Telefonnummer auf ein anderes Smartphone ist ebenfalls möglich. Dafür müssen beide Geräte nur per Bluetooth miteinander verbunden werden.

Sinnvoll ist der Einsatz einer eSIM vor allem bei Smartwatches. Mehrere Hersteller wie Apple oder Samsung setzen bereits darauf. Da sie fest im Gerät verbaut ist, ist ihr Einsatz so auch in kompakten Gadgets möglich. Noch ist die eSIM eher ein Nischenprodukt. Doch in naher Zukunft dürfte die Technik die herkömmlichen SIM-Karten ersetzen.

Zusammenfassung

  1. Die eSIM ist keine physische SIM-Karte, sondern fest in das Gerät eingebettet und integriert (e = embedded)
  2. Ein elektronisches Profil stellt den Zugang zum Mobilfunknetz sicher
  3. Unterschiedliche Anbieter und Tarife können unkompliziert und vollkommen elektronisch gebucht werden
  4. Einsatz in Smartphones, Smartwatches, Autos und Co. möglich
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