Eventfotografie: So machst Du gute Bilder bei wenig Licht

Auf Partys ist es meist dunkel – schwierige Bedingungen für Fotografen.
Auf Partys ist es meist dunkel – schwierige Bedingungen für Fotografen. Bild: © CC: Flickr/Eva Rinaldi 2015

In Clubs und anderen Eventlocations herrscht meist schummriges Licht. Dieses erschwert das Fotografieren erheblich. Wir verraten Dir einige Tricks, wie Du trotz der schwierigen Lichtverhältnisse gut beleuchtete Fotos mit scharfen Konturen knipst und gleichzeitig die Atmosphäre des Events einfängst.

Die einfachste Art, eine Umgebung mit unzureichenden Lichtverhältnissen aufzuhellen, ist der Einsatz eines Blitzgerätes. Je nach Modell gibt dieses einen Lichtimpuls ab, der zwischen 1/500 und 1/50.000 Sekunde andauert. In dieser Zeit ist die Umgebung so gut ausgeleuchtet, dass die Kamera eine scharfe Aufnahme machen kann.

Um gelungene Eventfotos zu schießen, spielt auch die Synchronisation von Blitzlicht und Belichtungszeit eine Rolle: Bei digitalen Spiegelreflexkameras kannst Du bestimmen, ob der Blitz am Anfang oder erst am Ende der Belichtungszeit aufflammt. Der Blitz am Anfang der Belichtungszeit wird als "erster Verschlussvorhang" bezeichnet, der Blitz am Ende einer Belichtungszeit als "zweiter Verschlussvorhang".

Auf Events mit viel Trubel solltest Du den zweiten Verschlussvorhang wählen. Dann liegen Wischeffekte und Streifen, die bei einem bewegten Motiv während einer längeren Verschlusszeit entstehen, hinter der Bewegungsrichtung des Motivs. Beim ersten Verschlussvorhang liegen die Effekte hingegen vor der Bewegungsrichtung. Das entspricht jedoch nicht dem gewohnten Bild des Betrachters und wirkt dadurch irritierend.

Richtige Verwendung des Blitzes

Um bei Events Personen im Vordergrund scharf abzulichten, ohne die Stimmung und das natürliche Licht dabei "totzublitzen", blitzt Du sie am besten indirekt an. Das funktioniert allerdings nur, wenn Du über einen externen Systemblitz verfügst. Dann kannst Du den flexiblen Leuchtkopf des Blitzes so schwenken, dass er die Personen nicht frontal anblitzt, sondern die Wand oder die Decke. Dadurch entsteht ein indirektes Licht, das weicher wirkt als das frontal eingesetzte Blitzlicht. Einen ähnlichen Effekt erzielt ein Diffusor. Er wird direkt auf das Blitzlicht gesteckt und streut das Licht.

Den optimalen ISO-Wert finden

Über den ISO-Wert Deiner Kamera kannst Du die Lichtempfindlichkeit des Sensors festlegen. Je höher der ISO-Wert, desto heller wird die Aufnahme. Allerdings neigen Fotografien mit hohem ISO-Wert zum sogenannten Bildrauschen, ähnlich einer groben Körnung und dem Verlust von Details bei herkömmlichen Fotografien auf Kleinbildfilm. Das Bildrauschen setzt je nach Qualität der digitalen Spiegelreflexkamera bei einer ISO-Empfindlichkeit zwischen 1600 und 6400 ein.

Neben der ISO-Zahl kannst Du bei Eventfotografien auch über eine weit geöffnete Blende für ein maximales Abschöpfen des vorhandenen Lichtes sorgen. Hier gilt: Je größer die Blende, desto mehr Licht kann durch das Objektiv auf den Bildensor vordringen und je weniger Zeit benötigt die Kamera, um ausreichend Licht einzufangen. Darüber hinaus verwackeln Bilder mit einer großen Blende nicht so stark wie die mit einer kleinen Blende. Allerdings geht eine große Blende zulasten der Tiefenschärfe, denn eine große Blende verkleinert den scharf dargestellten Bereich des Eventfotos.

Zusammenfassung

  1. Mit Hilfe des Blitzlichtes kannst Du bei schlechten Lichtverhältnissen gezielte Lichtimpulse abfeuern und so Eventfotos mit scharfen Konturen schießen
  2. Für Eventfotografien empfiehlt sich die Wahl des zweiten Verschlussvorhangs
  3. Indirektes Blitzen mit einem externen Systemblitz sorgt für ein natürliches, weiches Licht
  4. Ein Diffusor zum Aufstecken auf das Blitzlicht schafft ebenfalls ein weiches Licht
  5. Über die ISO-Zahl kannst Du die Lichtempfindlichkeit Deiner Kamera erhöhen
  6. Über eine große Blende kannst Du das vorhandene Licht am besten abschöpfen
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