Um zu zeigen, dass man die Datenschutzbedenken erster nimmt, schafft Facebook die automatische Gesichtserkennung auf Fotos ab. Bereits gesammelte Nutzerdaten sollen in diesem Zuge gelöscht werden.
Weniger als eine Woche nach der Umbenennung des Facebook-Mutterkonzerns in "Meta", bemüht sich das Unternehmen offenbar, die Datenschutz-Bedenken seiner Nutzer ernster zu nehmen. In einem ersten Schritt soll die Funktion zur Gesichtserkennung in Facebook abgeschafft werden, die in der Vergangenheit dafür gesorgt hatte, dass Gesichter auf hochgeladenen Fotos automatisch erkannt und einer Person zugeordnet werden konnten. Diesen Schritt kündigte Meta am Dienstag im offiziellen Unternehmensblog an.
Über eine Milliarde Datansätze werden gelöscht
Bereits gesammelte Gesichtsdaten von Facebook-Nutzern sollen in diesem Zuge gelöscht werden. Insgesamt soll es sich um mehr als eine Milliarde Datensätze handeln. Der Konzern begründet diesen Schritt mit gesellschaftlichen Vorbehalten und einer ungeklärten Rechtslage.
Ursprünglich hatte Facebook die Funktion 2010 eingeführt. Bereits von Anfang an hatte es starke Kritik am fehlenden Datenschutz gegeben. 2012 deaktivierte der Konzern die Funktion in Europa zeitweilig, um sie ab 2018 wieder in Deutschland einzuführen. Zuletzt mussten Nutzer der Verwendung der Gesichtserkennung aktiv zustimmen. Laut Konzern entschied sich immerhin ein Drittel der User für diese Option.
Meta sieht weiterhin eine Zukunft für Gesichtserkennung
Grundsätzlich sieht man die Technologie zur Gesichtserkennung bei Meta nach wie vor positiv. Diese könne in Zukunft beispielsweise eingesetzt werden, damit sich Personen online leichter identifizieren können. Auch die Verwendung als Entsperrmethode für Geräte oder Dienste wird in dem Blog-Beitrag positiv hervorgehoben, so lange die entsprechenden Daten lokal gespeichert blieben.
Wann genau die Funktion deaktiviert werden soll, teilt Meta in seinem Blog-Eintrag nicht mit. Die Rede ist jedoch von einer Abschaltung "in den kommenden Wochen".