Live-Streaming findet nicht nur bei YouTube und Twitch statt. Für Echtzeit-Aufsehen sorgen auch Dienste wie Periscope. Wir verraten Dir, was es mit App auf sich hat, für die Twitter satte 100 Millionen US-Dollar ausgegeben hat.
Was ist Periscope?
Periscope ist eine Streaming-App, mit der Videos in Echtzeit übertragen werden können. So kannst Du die Livestreams anderer Nutzer angucken oder selber Erlebnisse mit der Community teilen.
Was steckt hinter der Idee?
Laut den Machern von Periscope soll mithilfe der App die Welt durch die Augen anderer entdeckt werden. Erlebnisse wie Quad Biking in Dubai, die ersten Schritte eines Kindes oder Demonstrationen können direkt über das Smartphone geteilt werden.
Was hat es mit der Namensgebung auf sich?
Ein Periskop ist ein optisches Instrument zum Beobachten aus einer Deckung hinaus. Es ist auch unter dem Namen Sehrohr oder Wallgucker bekannt. Mittels Reflexionsprismen und Spiegeln wird der Strahlengang parallel versetzt. So ist es möglich, um die Ecke zu gucken oder über einen Zaun zu linsen.
Wie funktioniert Periscope?
Die Funktionsweise der Anwendung ist relativ simpel: Mit nur einem Fingertipp auf ein Kamera-Symbol wird die Aufnahme gestartet und live übertragen. Dabei kannst Du selbst entscheiden wer Dein Video sehen soll: So können die Streams mit der gesamten Community oder nur mit bestimmte Nutzern, beispielsweise mit der Familie oder Deinen Freunden, geteilt werden. Jeder, der Dein Video angucken darf, sieht in Echtzeit das, was Dein Handy gerade aufnimmt.
Zuschauer haben die Möglichkeit den Stream zu kommentieren und so etwa den Kameramann zu bitten, das Smartphone zu schwenken, um einen anderen Bildausschnitt zu zeigen. Gefällt einem das Gesehene, kann das mit einem Fingertipp auf den Bildschirm ausgedrückt werden – daraufhin erscheinen auf dem Smartphone des Kameramanns bunte Herzen. Die Live-Videos werden direkt in der App angezeigt und bleiben dort 24 Stunden verfügbar. Zudem kannst Du Deine eigenen Videos auch auf Deinem Gerät abspeichern.

Wer steckt hinter der App?
Kayvon Beykpour und Joe Bernstein entwickelten die App, bevor sie Anfang 2015 von Twitter für 100 Millionen Dollar gekauft wurde. Dabei passt Periscope zu Twitter wie die Faust aufs Auge, denn mit beiden Anwendungen ist man am Puls der Zeit und kann in Echtzeit miterleben, was in der Welt passiert. Und dank Periscope können News nicht nur nachgelesen, sondern nun auch mit eigenen Augen gesehen werden. Zudem ist Periscope die Antwort auf Meerkat, eine App mit der gleichen Funktionsweise, die schon länger auf dem Markt ist und durch großen Erfolg in relativer kurzer Zeit für Aufsehen sorgte.
Wir sieht es mit der Qualität der Videos aus?
Die Videos werden von Periscope in einer Auflösung von 640 x 360 Pixeln aufgenommen und mit rund 500 Kilobit pro Sekunde übertragen. Von der Qualität können die Clips sich also durchaus sehen lassen. Jedoch solltest Du Dir bewusst sein, dass das Streaming viel Datenvolumen verbraucht. Wenn Du Dich also nicht in einem WLAN-Netzwerk befindest oder nur ein geringes Datenvolumen hast, kannst Du schnell an den Punkt gelangen, an dem Dein mobiles Internet gedrosselt wird.
Was kann man mit Periscope streamen?
Eigentlich so gut wie alles. Das ist zwar sehr komfortabel, wird gelegentlich allerdings auch missbraucht. So zeichneten einige Nutzer die ersten Folgen der Hit-Serie "Game of Thrones auf" und verbreiteten sie im Internet. Genauso lief es auch beim gehypten Boxkampf zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquaio, für den im Pay-TV eigentlich etwa 30 Euro bezahlt werden mussten. Auch Mediengrößen wie CNN setzen auf den Dienst. So kam Periscope etwa bei der Berichterstattung zur Geburt des Royal Babys, Prinzessin Charlotte of Cambridge, zum Einsatz.
Für welche Plattformen ist Periscope erhältlich?
Mittlerweile ist Periscope neben iOS auch für Android erhältlich. Ob auch eine Windows Phone-Variante kommt, steht noch in den Sternen. Ein Twitter-Account ist übrigens seit Kurzem nicht mehr unbedingt notwendig.