Mit einem weltweiten Einspielergebnis von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar und Platz 6 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten brach "Fast & Furious 7" fast alle Rekorde. Ob "Fast & Furious 8" an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen kann, liest Du in unserer Filmkritik.
Von Marvin Mügge
- Familie geht vor: Die Story
- Regel Nr. 1: Es geht immer noch furioser
- Die Familie funktioniert
- Wer braucht schon Logik!
- "Fast & Furious 8": Fazit
Familie geht vor: Die Story
Dom (Vin Diesel) und Letty (Michelle Rodriguez) genießen ihre Flitterwochen auf Kuba. Doch auf eine Sache kann man sich als Outlaw verlassen: Die Vergangenheit holt dich immer irgendwann ein. Die erscheint in diesem Fall in Person von Superhackerin Cipher (Charlize Theron), die mit Dom und seiner Crew noch die eine oder andere Rechnung offen hat. Unglücklicherweise hat sie auch das passende Druckmittel-Ass im Ärmel, was sie dazu nutzt, um Dom ein gefährliches Spiel aufzuzwingen: Um sie zu beschützen, muss er sich dieses Mal gegen seine Familie stellen ...
Regel Nr. 1: Es geht immer noch furioser
Aufgemotzte SUVs, Sportwagen und Panzer (ja, Panzer!) rasen über eine spiegelglatte Eisfläche irgendwo in der Arktis. Plötzlich bricht die Eisdecke hinter den Superboliden auf und ein brachiales Ungetüm pflügt wie ein gigantischer Schwertwal durch die schäumende Gischt. Es ist ein Atom-U-Boot.
Spätestens bei dieser Szene des an Bombast kaum zu überbietenden Finales kann auch der griesgrämigste Actionhasser nicht mehr anders, als breit zu grinsen. Und natürlich kommt einem der Gedanke: "Jetzt sind sie völlig durchgeknallt!" Aber genau das ist nun mal das Erfolgsrezept der "Fast & Furious"-Reihe. Allein die Tatsache, dass die Macher bei mittlerweile sieben (nicht minder bombastischen) Vorgängerfilmen tatsächlich noch eine Schippe drauflegen konnten, ist mindestens ein anerkennendes Nicken wert – wenn nicht sogar zwei.
Die Familie funktioniert
Für den komischen Part in "Fast & Furious 8" sind vor allem Dwayne Johnson und Jason Statham verantwortlich. Die beiden Testosteronbomben pflegen ihre Bromance wie zwei eitle Gockel mit einer ordentlichen Portion Trashtalk und drohen sich derart wortgewitzt mit Prügel, dass es fast schon niedlich ist. Und auch sonst funktioniert der Cast gewohnt gut: Dom und Letty geben das perfekte Outlaw-Pärchen, während der Rest der Crew damit beschäftigt ist, Roman (Tyrese Gibson) auf die Schippe zu nehmen. Denn der ebenso selbstbewusste wie einfach gestrickte Klassenclown ist entweder als einziger nicht unter den Top 10 der meistgesuchten Verbrecher gelandet (leider nur Platz 11) oder hat sich als Karre für den Ausflug in die Arktis natürlich ausgerechnet den Lambo ohne Winterreifen ausgesucht.
Wer braucht schon Logik!
"Fast & Furious 8" punktet also mit einem Überangebot an Action und Humor. Wer bei diesem Film allerdings nach einer logischen – oder wenigstens annähernd realistischen – Story sucht, wird nicht fündig. Ob es nun die vollkommen übertriebenen und wenig glaubwürdigen Hackingskills von Oberschurkin Cipher sind oder haarsträubende (weil WTF?!) Plot-Twists wie "Eine Terrormiliz hat eine russische Militärbasis erobert, auf der Atomraketen stationiert sind. Die Russen haben sie sich aber zum Glück noch nicht zurückgeholt." – hier hätte der eine oder andere Plausibiltäts-Check dem Film sicher gutgetan. Aber andererseits wäre das Ganze dann eben auch nur halb so spaßig.
"Fast & Furious 8": Fazit
Auch wenn man es kaum für möglich hielt: "Fast & Furious 8" zeigt, dass es immer noch durchgeknallter geht und das Franchise noch lange nicht am Ende ist. Epische Actionsequenzen und krachende Punchlines bilden ein schlagkräftiges Duo, dem man sich als geneigter Zuschauer gerne ergibt. Da wird sogar die teilweise absurd anmutende Story zur Nebensache.