Der US-Amerikaner Jason Barnes trägt die erste Armprothese, mit der es möglich ist, Klavier zu spielen. Dank neuer Technologien und eines sehr fortschrittlichen Software-Algorithmus kann der künstliche Arm die Muskelbewegungen seines Trägers in Echtzeit auf die einzelnen Finger übertragen.
Im Science-Fiction-Kino sehen wir sie die ganze Zeit: Bionische Prothesen scheinen in der Zukunft oder in hoch technisierten Gesellschaften kein Problem mehr zu sein. Berühmtester Träger einer künstlichen Hand ist dabei wohl "Star Wars"-Held Luke Skywalker, der seine rechte Hand bekanntlich in einem Lichtschwert-Kampf mit Darth Vader eingebüßt hat.
Wenn Science Fiction zur Realität wird
Doch auch im echten Leben scheinen derartige Prothesen keine reine Fantasie mehr zu sein, wie der Fall des US-Amerikaners Jason Barnes zeigt. Dieser verlor 2012 bei einem Unfall seinen rechten Arm und musste seither auf sein liebstes Hobby, das Klavierspielen, verzichten. Doch dank einiger Forscher am Georgia Institute of Technologie kann Barnes seit Kurzem endlich wieder beidhändig in die Tasten greifen, wie Mashable berichtet.
Eine clevere Software macht es möglich
Möglich macht dies eine neuartige elektronische Prothese, die ihrem Träger die Kontrolle über jeden einzelnen Finger gibt. Damit das Ganze funktioniert, haben die Wissenschaftler die verbliebenen Muskeln in Barnes Arm analysiert, die zum Steuern der Hand und der einzelnen Finger dienen. Mithilfe eines Software-Algorithmus kann der bionische Arm die Muskelbewegungen erkennen und diese in sehr genaue Steuerbefehle für die künstlichen Finger umwandeln – genau genug, um damit Klavier zu spielen.
Gewissermaßen zeigen die Forscher damit, wie Prothesen generell in Zukunft funktionieren könnten und wie es möglich sein könnte, verlorene Gliedmaßen künstlich zu ersetzen. Zumindest macht der Fall von Jason Barnes Mut, dass dank der Forschung in diesem Bereich in den kommenden Jahren noch große Fortschritte zu erwarten sind.