Ein neuer TV ist eine größere Anschaffung. Er soll viele Jahre lang seinen Dienst verrichten, umso wichtiger ist eine gute Wahl. In unserer Fernseher-Kaufberatung erfährst Du alles, was Du wissen musst. So sparst Du Geld und findest das richtige Gerät für Dich.
- Größe: Mehr ist besser
- Preis: So kannst Du Geld sparen
- Auflösung: 4K
- Helle oder dunkle Umgebung: Das richtige Panel wählen
- Allein oder in der Gruppe: Auf Blickwinkelstabilität achten
- Gaming-Eignung: Von Input-Lag bis VRR
- HDR-Leistung: Darauf musst Du achten
- Soundbar oder Surround-Anlage: Besser mit einplanen
- Zusammenfassung
Größe: Mehr ist besser
In der Regel ist eine gute Idee, einen möglichst großen Fernseher zu kaufen. Klar: Er muss aber ins Wohnzimmer passen, und Du solltest das ganze Bild im Blick haben. Es bringt also nichts, wenn das Gerät so groß ist, dass Du nur Ausschnitte siehst wie den Arm eines Schauspielers. Hast Du das beachtet, dann gilt: Große Fernseher ziehen Dich stärker ins Geschehen hinein und eignen sich besser für gemeinsame TV-Sessions mit Familie und Freunden. Ab 75 Zoll kommt echte Kinoatmosphäre auf.
Fast alle modernen TVs lösen mit 4K oder sogar 8K auf. Die Bildpunkte liegen bei diesen Auflösungen dicht genug beieinander, dass das Bild auch bei einer üppigen Diagonale scharf aussieht. Du findest im Internet verschiedene Rechner, um die geeignete TV-Größe für Deinen Sitzabstand zu finden. Eine exakte Wissenschaft ist das nicht, aber gut für eine grobe Orientierung, ob das Bild noch in Dein Sichtfeld passt. Wir ersparen Dir die Rechnerei und empfehlen aufgrund der Profi-Tipps von Rtings.com die folgenden TV-Größen für den jeweils genannten Sitzabstand.
Sitzabstand | TV-Größe |
1,68 Meter | 40 Zoll |
2,44 Meter | 55 Zoll |
2,74 Meter | 65 Zoll |
3,20 Meter | 75 Zoll |
3,66 Meter | 85 Zoll |
Oftmals wirst Du das Sofa um ein paar Zentimeter nach hinten rücken können, schon bietet sich ein größerer Fernseher an.
- LG 75UM7050PLF (unter 1.000 Euro)
- Sony KD-75XH9005 (Full Array Local Dimming, 120 Hz)
- Sony KD-77AG9 (77 Zoll OLED)
Preis: So kannst Du Geld sparen
Bei Fernsehern hast Du die wenig beneidenswerte Wahl zwischen Größe und Bildqualität im selben Preisbereich. Du bekommst also für einen bestimmten Betrag einen besseren kleineren Fernseher oder schlechteren größeren TV. Möchtest Du zum Beispiel einen 75-Zoll-TV für unter 1.000 Euro kaufen, findest Du nur brauchbare Modelle für herkömmliche SDR-Inhalte wie Fernsehen und Blu-rays. Für unter 1.000 Euro gibt es zurzeit keine guten 75-Zoll-Geräte für die beeindruckenden HDR-Inhalte, darunter immer mehr Streaming-Filme, Ultra-HD-Blu-rays und neuere Videospiele.

Zwar ist ein größerer Fernseher in der Regel besser – aber nicht zu jedem Preis. Es hängt stark davon ab, wofür Du das Gerät nutzt und ob Du von neuen Technologien wie den Hochkontrastbildern (HDR, "High Dynamic Range") profitieren möchtest. Wer auch in Zukunft nur seine DVD- und Blu-ray-Sammlung ansehen möchte, benötigt keine tolle HDR-Leistung – und kann sich den größeren TV holen.
Aktuell sparst Du auch Geld, wenn Du auf einen Fernseher mit der teuren OLED-Technologie verzichtest und stattdessen auf einen LCD-TV setzt. OLED sorgt in den meisten Fällen für das bessere Bild, hat aber für bestimmte Anwendungen auch Nachteile – siehe unten die Ausführungen zu "Helle oder dunkle Umgebung" sowie "HDR-Leistung". Auch solltest Du Dir überlegen, welche Features Du wirklich brauchst, denn so etwas wie HDMI 2.1 und einige Gaming-Funktionen bedeuten oft einen Aufpreis.
- LG 75UM7050PLF (75 Zoll unter 1.000 Euro)
- Sony 55XH90 (Full Array Local Dimming für unter 1.000 Euro)
- Grundig 55 GOB 9089 OLED Fire TV Edition (OLED für unter 1.200 Euro)
Auflösung: 4K
Du solltest Dich immer für einen Fernseher mit 4K-Auflösung entscheiden. Und das nicht unbedingt wegen der Auflösung. Bis 55 Zoll tut es Full-HD in der Regel auch. Es ist nur so, dass fast alle neuen TVs eine 4K-Auflösung haben und die verbliebenen Full-HD-Exemplare nicht mit den neuesten Bild-Technologien ausgestattet sind. Neue Full-HD-TVs haben also ein schlechteres Bild.
Derweil sind 8K-Fernseher in den meisten Größen unnötig scharf und vor allem zu teuer für normale Anwendungsfälle. Es gibt noch fast keine 8K-Inhalte wie Filme, Serien oder Spiele. Stattdessen werden niedriger auflösende Inhalte von solchen Fernsehern hochskaliert, ihre Auflösung also künstlich durch Software erhöht. Wer nah vor einem 85 Zoll großen oder noch größeren 8K-TV sitzt, sieht vielleicht einen Vorteil, ansonsten hält sich der Effekt in Grenzen.
Für 8K-Geräte spricht immerhin, dass in der Regel die neueste Bildschirmtechnik darin unterkommt und sie aus diesem Grund – und nicht wegen der Auflösung – ein besseres Bild liefern können. Doch noch stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis bei 8K-TVs aktuell nur selten.

Helle oder dunkle Umgebung: Das richtige Panel wählen
Du solltest Dich auch fragen, ob Du lieber in einem abgedunkelten Zimmer oder bei Tageslicht beziehungsweise bei heller Innenbeleuchtung fernsiehst. LCD-Fernseher strahlen ab der gehobenen Mittelklasse nämlich deutlich heller als OLED-TVs. Zwar haben sie ansonsten gegenüber OLED kaum Vorzüge bei der Bildqualität, aber dieser Vorteil ist beachtenswert. Umgekehrt liefern OLED-Fernseher in abgedunkelten Räumen das bessere Bild.
Du möchtest bei Deinem Fernseher Bildqualität auf allerhöchstem Niveau genießen? Dann könnte eine Kalibrierung vom Profi das Richtige für Dich sein.
SATURN bietet jetzt den Service TV-Kalibrierung – direkt im Markt oder bei Dir zu Hause. Ein Profi kalibriert Deinen Fernseher so, wie von Filmemachern beabsichtigt. Mithilfe der von Film- und Fernsehindustrie hochgeschätzten Calman-Software und einem professionellen Colorimeter.
Hier findest Du alle Infos zum SATURN-Service TV-Kalibrierung
Allein oder in der Gruppe: Auf Blickwinkelstabilität achten
Für Fernsehsitzungen mit mehreren Personen ist die Blickwinkelstabilität des Geräts wichtig. Das bedeutet, dass das Bild auch von der Seite betrachtet gut aussehen sollte. Geräte mit einem "VA-Panel", die etwa Samsung und Sony anbieten, eignen sich weniger für das Fernsehen mit Freunden oder Familie. Das Fernsehbild wirkt für jene, die seitlich vor dem Gerät sitzen, verwaschen. VA-TVs haben einen besseren Kontrast als Fernseher mit IPS-Panel, aber das bringt den Zuschauern nicht viel, die schräg vor dem Gerät sitzen.

Besser fürs TV-Schauen in der Gruppe geeignet sind Geräte mit IPS-Panels. Vor allem LG setzt diese oft in seinen Fernsehern ein, etwa in den "Nanocell"-Geräten. Vorreiter in der Blickwinkel-Kategorie sind die OLED-Fernseher, die allerdings auch am meisten Geld kosten.
Schließlich gibt es noch einen Sonderfall: TVs mit VA-Panel und einem zusätzlichen Filter für bessere Blickwinkel. Leider werfen die Hersteller für dasselbe Prinzip mit unterschiedlichen Marketing-Begriffen um sich. Samsung nennt die Technik "X-wide Angle", Samsung bezeichnet sie als "Ultra Wide Viewing Angle". Diese Geräte haben eine bessere Blickwinkelstabilität, aber einen niedrigeren Kontrast als VA-Fernseher ohne den Filter. Allerdings ist der Kontrast dennoch besser als der von IPS-Bildschirmen.
Gaming-Eignung: Von Input-Lag bis VRR
Praktisch alle modernen Fernseher bietet einen "Game Mode" oder "Spielemodus". Bei diesem werden die meisten oder alle Bildverarbeitungsoptionen abgeschaltet, was den Input-Lag des Geräts verbessert. Ein geringer Input-Lag bedeutet, dass die Eingaben auf dem Gamepad schneller auf dem TV dargestellt werden. Wenn Du beim Zocken auf einen Knopf drückst, bewegt sich die Spielfigur unmittelbarer.

Mit oder ohne Game Mode unterscheiden sich die verschiedenen Geräte in Disziplinen wie Input-Lag und Reaktionszeit. Die Reaktionszeit gibt an, wie schnell das Display von einem Pixelzustand auf den nächsten schaltet. Vorteil einer kurzen Reaktionszeit: Bewegungen werden ohne Schlieren, Verwischungen und Geisterbilder ("Ghosting") dargestellt. OLED-Panels haben die mit Abstand kürzeste Reaktionszeit, es folgen IPS- und dann VA-Panels.
Alle TV-Nutzer und insbesondere Gamer profitieren von Geräten mit einem 100- oder 120-Hertz-Bildschirm. Diese Fernseher können mehr als die üblichen 60 Bilder pro Sekunde darstellen, wodurch Bewegungen schärfer und flüssiger aussehen. Ab der Mittelklasse bieten Fernseher oft "Motion Interpolation", wobei sie künstlich berechnete Zwischenbilder in Filmen und Games einfügen.
Zukünftige Gaming-PCs und die Spielkonsolen PlayStation 5 und Xbox Series X dürften in der Lage sein, bestimmte Videospiele sogar in 4K-Auflösung mit über 60 Bildern pro Sekunde wiederzugeben. Um so hochauflösend und flüssig zu zocken, muss der Fernseher einen oder mehrere passende HDMI 2.1-Anschlüsse mitbringen, HDMI 2.0 genügt dafür nicht. Genauer gesagt schafft HDMI 2.1 bis zu 120 Bilder in der Sekunde bei 4K-Auflösung.

Bestimmte Gaming-Features wie VRR (Variable Refresh Rate), FreeSync, G-Sync und ALLM sind dagegen sowohl via HDMI 2.0 als auch per HDMI 2.1 nutzbar – jedenfalls grundsätzlich. Ob ein Hersteller die Features bei einem bestimmten Gerät aktiviert, entscheidet er selbst.
VRR, FreeSync und G-Sync erfüllen alle denselben Zweck: Sie synchronisieren die Bildausgabe der PC-Grafikkarte oder Spielekonsole mit der Bildwiedergabe des Monitors. So werden bestimmte Grafikfehler wie Risse im Bild ("Tearing") vermieden. Es hängt vom jeweiligen Gaming-System ab, ob es VRR (Xbox One, S und X, PS5, Xbox Series X), FreeSync (AMD-Grafikkarten) oder G-Sync (Nvidia-Grafikkarten) unterstützt.
ALLM bedeutet "Auto Low Latency Mode" und meint schlicht, dass der Fernseher erkennt, wenn Du ein Videospiel zockst, und automatisch in den Spielemodus schaltet.
HDR-Leistung: OLED und LCD haben ihre eigenen Vorzüge
Es gibt immer mehr HDR-Inhalte, darunter Ultra-HD-Blu-rays sowie Filme und Serien bei Netflix und Amazon Prime Video. Auch viele Konsolen- und PC-Spiele kommen mit HDR-Option heraus. Im Vergleich zu SDR-Inhalten wie DVDs und Blu-rays bieten HDR-Medien einen viel höheren Kontrast, außerdem mehr Farben. Ein guter HDR-Fernseher braucht also, wenig überraschend, einen hohen Kontrast. Außerdem sollte er gängige HDR-Formate wie HDR10, HLG und Dolby Vision unterstützen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Kontrastumfang eines Bildschirms zu verbessern: Die Hersteller können den Schwarzwert optimieren oder umgekehrt die Helligkeit erhöhen. OLED-TVs überzeugen mit einem perfekten Schwarzwert, LCD-Fernseher können sehr hell sein. Am besten wäre die Kombination von beidem, aber das ist mit den aktuellen Technologien noch nicht einwandfrei möglich. OLED-TVs werden zwar nicht so hell wie bessere LCD-Fernseher, aber dafür bieten sie eine pixelgenaue, sehr präzise Beleuchtung.

Für einen besseren Schwarzwert, wenn auch nicht auf OLED-Niveau, sorgt bei guten LCD-Fernsehern das "Full Array Local Dimming". Das bedeutet, dass die Hintergrundbeleuchtung der LCD-Fernseher in mehrere Zonen unterteilt ist. So können die LEDs einzelne Bildteile gezielt beleuchten, während die Lampen für andere Bildteile wenig oder gar nicht strahlen. Beispielsweise scheint so der Mond am Nachthimmel deutlich heller als das übrige Bild.
Soundbar oder Surround-Anlage: Besser mit einplanen
Die modernen Flachbildschirme sind immer flacher geworden. Gut für die Installation, aber schlecht für den Sound. Manche TVs werden gleich mit einer Art Soundbar oder mit einem besonderen Soundsystem ausgeliefert, aber die meisten klingen eher flach. Von daher solltest Du beim Kauf eines neuen Fernsehers auch eine Soundbar oder Heimkinoanlage einplanen, falls Du keine besitzt.
Eine Soundbar ist ein einzelner Lautsprecher, der unter dem TV aufgestellt wird. Einige Modelle lassen sich mit Rück-Lautsprechern für Surround-Sound kombinieren. Der große Vorteil der Soundbars ist die einfache Installation. Dafür bieten Heimkinoanlagen mit AV-Receiver und mehreren Lautsprechern einen überlegenen Surround-Klang.

Zusammenfassung
- Ein großer Fernseher macht mehr Spaß.
- Je nach Nutzungszweck brauchst Du nicht jede neue Technologie.
- Du solltest immer zu einem TV mit 4K-Auflösung greifen.
- Die hellen LCD-Fernseher eignen sich besser für gut beleuchtete Räume als OLED-TVs.
- OLED-TVs liefern in abgedunkelten Räumen die höhere Bildqualität.
- Für das Fernsehen mit mehreren Zuschauern eignen sich OLED-TVs am besten, danach IPS-TVs und dann VA-Fernseher.
- Für Videospiele sollte der TV einen niedrigen Input-Lag und eine kurze Reaktionszeit bieten.
- Ein Bildschirm mit 100 Hertz oder mehr sorgt für eine schärfere und geschmeidigere Bewegungsdarstellung.
- Die Unterstützung von VRR, FreeSync und G-Sync bedeutet bei Spielen eine Darstellung ohne Bildrisse.
- OLED-Fernseher liefern dank perfektem Schwarz und pixelgenauer Beleuchtung ein beeindruckendes HDR-Bild.
- Bessere LCD-TVs sorgen mit hoher Helligkeit und Full Array Local Dimming für eine tolle HDR-Leistung.
- Aufgrund des flachen Klangs moderner Flachbildfernseher solltest Du den Kauf einer Soundbar oder eines Surround-Systems mit einplanen.