Will man alle Daten auf seinem Windows-Computer oder Mac vollständig löschen, muss man die Festplatte formatieren. Dieser Schritt kann auch bei einem langsamen System ratsam sein. Wir erklären, wie genau Du die Festplatte richtig formatieren kannst – und was es dabei zu beachten gibt.
- Format C: Ein Relikt der Vergangenheit
- Bei Formatierung auf Dateisystem NTFS setzen
- Festplatte restlos löschen und formatieren mit speziellen Tools
- Mac-Festplatte formatieren
- Zusammenfassung
Für das Formatieren einer Festplatte kann es unterschiedliche Gründe geben. Ist der Datenspeicher überflüssig geworden, können so sämtliche Daten in einem Vorgang gelöscht werden. Hilfreich ist dieser Schritt auch, wenn das System nicht mehr so flink arbeitet wie sonst. Will man gar ein neues Betriebssystem installieren, ist die saubere Neuinstallation ohnehin der empfehlenswerte Weg. Wir klären, wie Du die Festplatte in Deinem Computer formatieren kannst.
Format C: Ein Relikt der Vergangenheit
Wichtig: Um die Festplatte wirklich restlos von allen Daten zu befreien, reicht ein simples Formatieren nicht aus – auch nach diesem Vorgang sind die Dateien oftmals mit speziellen Programmen wiederherstellbar. Viele kennen diesen Arbeitsschritt sicher noch als "Format c:", doch diese Texteingabe funktioniert auf NT-Betriebssystemen nicht mehr. Sie stammt noch aus den seligen DOS-Zeiten und findet heute keine Verwendung mehr. Der Formatierungsvorgang gestaltet sich bei Festplatten, auf denen nicht das Betriebssystem gespeichert ist, am einfachsten.
Zunächst muss über das Startmenü der Punkt "Computer" angeklickt werden. In der Übersicht der Datenspeicher die entsprechende Platte per Rechtsklick wählen und auf "Formatieren" klicken. Die voreingestellten Werte können im Normalfall bestehen bleiben, als letzten Schritt nur noch auf "Starten" klicken – der Formatierprozess beginnt. Je nach Größe der zu löschenden Daten nimmt dieser Vorgang entsprechend Zeit in Anspruch. Im Prinzip genügt aber auch die Schnellformatierung. Auf dem gleichen Weg kannst Du auch eine externe HDD formatieren.
Bei Formatierung auf Dateisystem NTFS setzen
Bei der Formatierung kann zwischen den Dateisystemen NTFS und FAT32 gewählt werden. Am meisten Relevanz hat NTFS – und das solltest Du auch nutzen. NTFS bietet im Vergleich zu FAT32 nicht nur eine bessere Sicherheit, sondern unterliegt auch nicht den Größenbeschränkungen von FAT32. Dateien dürfen auf einer FAT32-Partition nur maximal vier Gigabyte groß sein, während es bei NTFS diesbezüglich keine Beschränkungen gibt (Limit ist 16 Terabyte).
Willst Du Deine System-HDD formatieren, musst Du zunächst die Installations-Disc einlegen (oder auch den USB-Stick). Nach einem Neustart musst Du den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen, um Windows frisch zu installieren. Nach dem Start des Installationsmediums müssen die obligatorischen Spracheinstellungen bestätigt werden, anschließend auf "Jetzt installieren" klicken. Nach Bestätigung der Lizenzbedingungen musst Du "Benutzerdefiniert" wählen, die Partitionen werden in einer Liste angezeigt.
Den gewünschten Datenträger wählen und auf "Formatieren" klicken. Wichtig: Du solltest zwingend darauf achten, auch wirklich die korrekte Partition zu wählen. Um sicherzugehen, kann die Größe des Laufwerks C: mit dem Eintrag in dem Installationsmenü verglichen werden. Nach einer Sicherheitsabfrage beginnt der Prozess, nach einiger Zeit ist die Festplatte dann erfolgreich formatiert.
Festplatte restlos löschen und formatieren mit speziellen Tools
Willst Du die Festplatte hingegen verkaufen oder verschenken, reicht ein normales Formatieren dafür nicht aus. Um den Datenspeicher restlos von wirklich allen Daten zu befreien, musst Du auf spezielle Tools zurückgreifen. Diese praktischen Programme beschreiben die Speichersektoren gleich mehrfach, sodass eine Wiederherstellung durch Unbefugte nahezu ausgeschlossen werden kann.
Ein populäres Werkzeug dafür ist das für Privatanwender kostenlose Programm Secure Eraser. Das mehrfache Überschreiben der Festplatte, wahlweise bis zu 35 Mal, geschieht hierbei nach internationalen Sicherheitsstandards. Entsprechend musst Du aber auch etwas Zeit einplanen: Der Vorgang dauert ungleich länger als der normale Formatiervorgang – ist dafür aber auch sicherer und gerade für sensible Daten die erste Wahl.
Mac-Festplatte formatieren

Möchtest Du Deinen Mac verkaufen und aus diesem Grund Deine Festplatte formatieren, musst Du den Mac zunächst neustarten. Direkt während des Startvorgangs hältst Du "Command + R" solange gedrückt, bis das Apple-Logo auf dem Bildschirm erscheint. Öffne jetzt das "Festplattendienstprogramm" und wähle die Festplatte aus, die formatiert werden soll – im Normalfall heißt diese "Macintosh HD".
Hast Du die Festplatte ausgewählt, kannst Du auf "Löschen" klicken und das Format APFS oder Mac OS Extended (Journaled) wählen, ein kompatibles Format ist bereits vorausgewählt. Klicke auf "Löschen", um Deine Mac-Festplatte zu formatieren. Nach Abschluss des Vorgangs kannst Du das Festplattendienstprogramm beenden. Anschließend kannst Du macOS erneut installieren. Wähle dazu den entsprechenden Eintrag in der Mac-Wiederherstellung und folge den Bildschirmanweisungen.
Handelt es sich hingegen um eine Festplatte, auf der nicht das Betriebssystem installiert ist, kannst Du sie natürlich im laufenden Betrieb formatieren. Das gestaltet sich genau wie oben beschrieben, allerdings kannst Du das Festplattendienstprogramm direkt aufrufen. Den Eintrag dafür findest Du unter "Programme".
Zusammenfassung
- Festplatte formatieren: Eine Festplatte ohne Betriebssystem lässt sich einfach über die Windows-Oberfläche formatieren
- Ist Windows auf der HDD installiert, muss man das System mit einem Installationsmedium neu starten und formatieren
- Das restlose Löschen einer Festplatte ist nur mit speziellen Tools möglich
- Beim Mac: Halte beim Bootvorgang "Command + R" gedrückt, bis das Apple-Logo erscheint
- Navigiere ins Festplattendienstprogramm und wähle die zu löschende Festplatte