Fitbit Ace im Test: Der Kinder-Fitness-Tracker im Alltagscheck

Kurs gesetzt: Mit dem Fitbit Ace hat das Unternehmen nun auch Kinder als Zielgruppe für sich entdeckt.
Kurs gesetzt: Mit dem Fitbit Ace hat das Unternehmen nun auch Kinder als Zielgruppe für sich entdeckt. Bild: © TURN ON 2018

Mit dem Fitbit Ace hat das US-amerikanische Unternehmen gerade seinen ersten Fitness-Tracker speziell für Kinder auf den Markt gebracht. Doch hält das Wearable wirklich, was es verspricht? Und was kann der Tracker eigentlich alles? Wir haben den Fitbit Ace einem Test unterzogen.

Aus groß mach klein: Optik & Design des Fitbit Ace

Zumindest was das Design angeht, erweist sich Fitbit mit seinem ersten Kinder-Fitness-Tracker als echter Nachwuchsversteher. Der simple Gedanke: Die Kids mögen am liebsten, was auch die Erwachsenen haben.

Genau deshalb ist der Fitbit Ace optisch eigentlich nicht vom Fitbit Alta HR zu unterscheiden. Das Armband fällt nur etwas kürzer aus. Aber immerhin ist der Fitness-Tracker ja auch für Kinder ab 8 Jahren gedacht.

Einen winzigen weiteren Unterschied gibt es dann allerdings doch: In Sachen Armbandfarbe stehen beim Fitbit Ace nur ein kräftiger Lilaton und ein knalliges Blau zur Auswahl. Kindliche Motive sucht man bei den größenverstellbaren Armbändern des Ace dagegen vergeblich, was durchaus nicht negativ gemeint ist. Auch meinem Sohn hat das knallige Blau "seines" Fitbit Ace überaus gut gefallen.

Optisch ist der Fitbit Ace (links) nicht vom Fitbit Alta HR (rechts) zu unterscheiden. fullscreen
Optisch ist der Fitbit Ace (links) nicht vom Fitbit Alta HR (rechts) zu unterscheiden. Bild: © TURN ON 2018
Das Display des Fitbit Ace zeigt Schritte und Co. an. fullscreen
Das Display des Fitbit Ace zeigt Schritte und Co. an. Bild: © TURN ON 2018
Der Fitbit Ace in der Seitenansicht. fullscreen
Der Fitbit Ace in der Seitenansicht. Bild: © TURN ON 2018
Auf der Unterseite hat der Fitbit Ace nur den Ladeanschluss. fullscreen
Auf der Unterseite hat der Fitbit Ace nur den Ladeanschluss. Bild: © TURN ON 2018
Optisch ist der Fitbit Ace (links) nicht vom Fitbit Alta HR (rechts) zu unterscheiden.
Das Display des Fitbit Ace zeigt Schritte und Co. an.
Der Fitbit Ace in der Seitenansicht.
Auf der Unterseite hat der Fitbit Ace nur den Ladeanschluss.

Fitbit Ace: Einrichten & Bedienen

Ich muss zugeben, dass der Fitbit Ace, den ich zusammen mit unserem Sohn getestet habe, mein erster Fitness-Tracker von Fitbit war. Dementsprechend hatte ich auch noch kein Fitbit-Konto und musste alles von 0 an einrichten. Wie Kollegin Christin vor nicht allzu langer Zeit in ihrem Fitbit-Versa-Test schon lobend hervorgehoben hat, ist das allerdings tatsächlich das reinste Kinderspiel.

Einzige Neuheit im Vergleich zu früheren Fitbit-Modellen: Aus dem eigenen Account heraus muss ich zunächst einen Unter-Account für meinen Sohn einrichten, was über den neuen Familien-Account möglich ist, den Fitbit extra zusammen mit dem Fitbit Ace an den Start gebracht hat (dazu später mehr). Erst danach kann ich den Tracker mit meinem Smartphone oder Tablet koppeln.

In Sachen Bedienung setzt der Fitbit Ace komplett auf das übersichtliche Touch-Display. Und mein Sohn hat den Dreh auf Anhieb sogar schneller raus, als ich. Durch Tippen auf den Bildschirm des Fitness-Trackers kann ganz einfach zwischen Uhrzeit, Schrittanzeige und aktiven Minuten gewechselt werden. Dreht Dein Kind das Handgelenk zu sich, zeigt das sonst schwarze Display ebenfalls automatisch Uhrzeit und Co. an.

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In der Fitbit-App hast Du am Ende die Wahl zwischen Kinder- und Erwachsenen-Ansicht. Bild: © TURN ON 2018

Das kann der Fitbit Ace für Kinder

Technisch kann sich der Fitbit Ace durchaus mit dem Modell für die Großen messen. Der Akku hält bis zu fünf Tage durch – wobei wir es im ersten Anlauf nur auf zwei geschafft haben. Aber das lag wohl eher daran, dass mein Sohn vor lauter Begeisterung alle paar Schritte auf den Tracker schielen musste ...

So der Akku denn voll ist, trackt das Wearable dank dreiachsigem Bewegungsmesser automatisch Schritte, aktive Minuten und Schlaf. Einen Herzfrequenzmesser hat der Ace dagegen nicht an Bord, genauso wenig wie GPS oder öffentliche soziale Features.

In der Fitbit-App kannst Du Aktivitäts- und Schrittziele für Dein Kind einstellen. Auch Schlafziele und ein oder mehrere Wecker können hier eingerichtet werden. Bewegt sich Dein Kind nicht (genug), erinnert der Ace mit sanften Vibrationen daran, doch mal wieder eine Runde zu drehen. So sollen mindestens 250 Schritte pro Stunde erreicht werden.

In übersichtlichen Diagrammen hast Du Einblick in die Schlafqualität Deines Kindes. fullscreen
In übersichtlichen Diagrammen hast Du Einblick in die Schlafqualität Deines Kindes. Bild: © TURN ON 2018
In der Großansicht wird genau nach schlafend, ruhelos und wach aufgeschlüsselt. fullscreen
In der Großansicht wird genau nach schlafend, ruhelos und wach aufgeschlüsselt. Bild: © TURN ON 2018
In übersichtlichen Diagrammen hast Du Einblick in die Schlafqualität Deines Kindes.
In der Großansicht wird genau nach schlafend, ruhelos und wach aufgeschlüsselt.

Weil sich eine Erinnerung allein aber nur bedingt als Motivation geeignet ist, setzt Fitbit auf Display-Nachrichten, Medaillen und persönliche Meilensteine, die sich mein Sohn auch nur zu gerne in der zugehörigen Kinderansicht der Fitbit-App angesehen hat. Und immer weiter übertreffen wollte.

Der Fitbit Ace ist zu alledem bedingt wasserdicht (IPX7). Soll heißen: Spritzwasser und Duschen ist okay, zum Schwimmen ist der Fitness-Tracker dagegen nicht geeignet.

Die Meilensteine, Pokale ... fullscreen
Die Meilensteine, Pokale ... Bild: © TURN ON 2018
... und Abzeichen enthalten gleich noch interessante Zusatzinfos. fullscreen
... und Abzeichen enthalten gleich noch interessante Zusatzinfos. Bild: © TURN ON 2018
Nette Animationen in der App sorgen bei den Kindern für Begeisterung. fullscreen
Nette Animationen in der App sorgen bei den Kindern für Begeisterung. Bild: © TURN ON 2018
Schritte und Co. kannst Du über die Kinderansicht der Fitbit-App einsehen. fullscreen
Schritte und Co. kannst Du über die Kinderansicht der Fitbit-App einsehen. Bild: © TURN ON 2018
Display-Nachrichten halten Kind und Eltern auf dem Laufenden. fullscreen
Display-Nachrichten halten Kind und Eltern auf dem Laufenden. Bild: © TURN ON 2018
Die Meilensteine, Pokale ...
... und Abzeichen enthalten gleich noch interessante Zusatzinfos.
Nette Animationen in der App sorgen bei den Kindern für Begeisterung.
Schritte und Co. kannst Du über die Kinderansicht der Fitbit-App einsehen.
Display-Nachrichten halten Kind und Eltern auf dem Laufenden.

Die neue Familien-App mit Kinder-/Elternansicht: Vor- und Nachteile

Der Grundgedanke hinter dem neuen Familien-Account von Fitbit ist nachvollziehbar und löblich: Die Privatsphäre der Kinder soll geschützt und die kleinen Wearable-Träger nicht mit unnötig komplizierten Daten überfordert werden.

In der Kinderansicht werden die gesammelten Daten in einfachen Statistiken ausgewertet, die Du mit Deinem Kind durchgehen kannst. Aus der Elternansicht heraus hast Du dagegen nur Einblick in die persönlichen Eckdaten wie Geschlecht und Geburtstag und in die Abzeichen und Trophäen, die Dein Kind bisher mit dem Fitbit Ace gesammelt hat.

Und noch etwas geht nur aus einer Ansicht: Möchte Dein Kind Freunde hinzufügen und Challenges mit seinem Fitbit Ace ausfechten, musst Du das als Elternteil beziehungsweise berechtigter Guardian über die Elternansicht der Fitbit-App in die Wege leiten. Und hängst dann auch selbst mit in der Challenge Deines Kindes drin. Nur mit Mitgliedern seiner eigenen (Fitbit-)Familie kann Dein Kind eigenständig Wettkämpfe eröffnen.

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Ein Wettkampf muss immer über das Fitbit-Konto des "Guardians" laufen. Bild: © TURN ON 2018

Das ist einerseits in Sachen Privatsphäre und Sicherheit natürlich sehr gut, denn Du hast immer die volle Kontrolle darüber, mit wem der Nachwuchs in Verbindung tritt (zumindest virtuell). Andererseits ist es aber auch ein wenig umständlich, die kleinen Freunde Deines Kindes als Deine eigenen Freunde zur Fitbit-App hinzufügen zu müssen, um dann über drei Ecken einen Wettkampf zu ermöglichen.

Meinen Sohn hat dieser Aspekt allerdings nicht im Geringsten gestört. Als wir im Rahmen dieses Tests einen Schritte-Wettkampf mit Kollegin Christin angeleiert haben, war es dem Filius vollkommen egal, wie das Ganze zustande kam. Das Einzige, was ihn interessierte, war der riiiiiiesige Schrittevorsprung, mit dem er am Ende des Tages den Pokal einheimsen konnte – nichts für ungut, liebe Christin!

Sobald die Kinder allerdings etwas älter werden, könnte sich das schnell ändern. Ich sehe bereits vor mir, wie wenig begeistert mein Sohn in ein paar Jahren vermutlich über einen derart direkten Einblick – um nicht zu sagen Einmischung – der lieben Eltern in seine (sportlichen) Aktivitäten sein wird ...

Fazit: Guter Kinder-Fitness-Tracker – oder echte Alternative für Erwachsene ...

Mit dem Fitbit Ace hat das Unternehmen einen überaus attraktiven Fitness-Tracker für Kinder auf den Markt gebracht, der sowohl optisch als auch in Sachen (kindgerechter) Features überzeugt. Obwohl ich in Bezug auf die Frage, ob Kinder mit 8 Jahren tatsächlich schon einen eigenen Fitness-Tracker brauchen, anfangs etwas skeptisch war, ist mein Eindruck nach diesem Test im Großen und Ganzen durchaus positiv.

Mal abgesehen davon, dass sich unser Sohn eigentlich grundsätzlich schon viel bewegt, hat er das mit dem Fitbit Ace am Arm noch mal deutlich bewusster getan. Und sich erfreulich interessiert mit den Themen Bewegung, Sport und Gesundheit auseinandergesetzt.

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Volle Fahrt voraus in Richtung Fitness. Bild: © TURN ON 2018

Auch die genauen Einblicke in der App waren für mich sehr aufschlussreich und ich war ehrlich überrascht, wie viele Schritte der Junior an manchen Tagen tatsächlich zurückgelegt hat. Ganz abgesehen von der Weckfunktion, die mir die morgendliche Routine durchaus angenehm erleichtert hat – ohne den kleinen Bruder gleich ungewollt mit aufzuwecken, wie unser herkömmlicher Wecker.

Mit einer UVP von aktuell 99,95 Euro ist der Fitbit Ace nicht ganz billig, aber in Sachen Qualität seinen Preis durchaus wert. Und auch Erwachsene mit schmalen Handgelenken, die keinen Wert auf GPS oder Herzfrequenzmessung legen, können so durch die Hintertür zu einem vergleichsweise günstigen Fitbit-Alta-Ersatz kommen.

Das hat mir gut gefallen Das hat mir weniger gut gefallen
+ Design im Stil des Fitbit Alta HR - Umständliches eröffnen von Challenges außerhalb der eigenen Familie
+ lange Akkulaufzeit von bis zu 5 Tagen
+ Privatsphäre ist geschützt
+ für Kinder vollkommen ausreichende Features

 

Angebot
Fitbit Ace
Fitbit Ace
  • Datenblatt
  • Hardware und software
  • Gerätetyp
    Fitness-Tracker
  • Abmessungen
    Einheitsgröße für Kinder ab 8 Jahre, Armband 15 Millimeter breit und in der Länge verstellbar von 125 bis 161 Millimetern
  • Farben
    Power-Lila, Electric Blue
  • Lieferumfang
    Fitbit Ace, Kurzanleitung, Ladekabel
  • Preis (UVP)
    99,95 Euro
  • Display
    OLED-Touch-Display
  • Konnektivität
    Bluetooth 4.0
  • Akkulaufzeit
    Rund fünf Tage
  • Besondere Merkmale
    Spritzwassergeschützt und duschtauglich (IPX7), automatische Übungserkennung, Aktivitätsziele, Schlaf-Tracking, Fitbit-App aus Sicht der Eltern + spezielle Kinderansicht, Schritt-Wettkämpfe
TURN ON Score:
4,6von 5
  • Akkuleistung
    4,5
  • Design
    5,0
  • Handling
    4,5
  • Preis-Leistung
    4,5
  • Ausstattung
    4,5
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