Kein Fitness-Tracker von Fitbit wurde bislang so sehnlichst erwartet wie der Fitbit Charge 3 – das zeigte sich vor allem in den zahlreichen Vorbestellungen. Doch ist der Hype um das Modell gerechtfertigt? Und viel interessanter – vor allem für Besitzer des Fitbit Charge 2 – lohnt sich ein Upgrade? Ich habe den Test gemacht.
- Ein echter Hingucker
- Auf Los geht's los!
- Bekannte Features im Schnelldurchlauf
- Wasserdichte Sache: Die Neuerungen des Fitbit Charge 3
- Fitbit Pay: Ja, wo ist es denn?
- Fazit: Upgraden oder nicht – das ist hier die Frage
Diese Fragen habe ich mir nämlich auch gestellt. Ich selbst besitze den Fitbit Charge 2 und hatte zuvor den Fitbit Alta HR. Das erste Upgrade habe ich zu keiner Zeit bereut. Aber lohnt auch der Sprung zum Fitbit Charge 3? Ein Blick auf die Specs im Vorfeld hat gezeigt: Allzu viel Neues bietet der Fitness-Tracker nicht. Doch der Teufel steckt bekanntermaßen im Detail.
Ein echter Hingucker
Und der macht sich schon direkt im Design bemerkbar. Zwar wirkt der Fitbit Charge 3 auf den ersten Blick kaum anders als sein Vorgänger, doch wer genauer hinsieht, erkennt, was beim neuen Modell anders ist.
Der markanteste Unterschied: Der Knopf an der linken Displayseite ist verschwunden. Die Funktionsweise ist allerdings noch immer da. Wie das geht? Dank haptischem Feedback, ähnlich wie beim iPhone 7. Diese Neuerung erlaubte es Fitbit den dadurch entstandenen Platz sinnvoll zu nutzen und einen größeren Akku einzubauen. Und das hat sich gelohnt: Inzwischen hält der Fitness-Tracker bis zu sieben statt vier Tagen durch!
Der Tracker selbst ist etwas flacher geworden und am Übergang zwischen Gehäuse und Armband wurde fleißig gebastelt. Es schmiegt sich nun noch besser ums Handgelenk und sorgt dafür, dass der Sensor für die Herzfrequenzmessung näher auf der Haut sitzt. Das OLED-Display ist zudem nicht mehr nur schwarz-weiß, sondern nun in der Lage, unterschiedliche Graustufen zu zeigen, was dem Fitbit Charge 3 mehr Darstellungsmöglichkeiten bietet.
Auf Los geht's los!
Ich wiederhole mich ja nur ungern, aber es ist immer wieder eine Freude, einen neuen Fitness-Tracker von Fitbit dem eigenen Konto hinzuzufügen und einzurichten. So auch beim Fitbit Charge 3: Tracker aufladen, in der Fitbit-App den neuen Tracker hinzufügen, synchronisieren und schon ist das Wearable einsatzbereit.
Und auch das Handling ist gewohnt unkompliziert, auch wenn es eine kleine Neuerung gibt: Durch das Menü klickt man sich nicht mehr per Knopfdruck, sondern mit einer Wischgeste. Die Druckfunktion mit haptischem Feedback wird nur noch benötigt, um zum Hauptbildschirm – also der Uhranzeige – zurückzukehren. Langes drücken hingegen aktiviert eine Shortcut-Variante, in der man einstellen kann, ob das Display aktiv sein soll oder nicht und ob der Fitbit Charge 3 empfangen und anzeigen soll.
Bekannte Features im Schnelldurchlauf
Ich will gar nicht so lange auf die bereits bekannten Features eingehen, denn die gleichen sich schließlich mit denen anderer Fitbit-Tracker und natürlich dem Fitbit Charge 2. Dennoch als kurze Info: Natürlich ist ein Schrittzähler vorhanden sowie eine 24/7-Pulsmessung. Weiterhin misst der Fitness-Tracker die verbrannten Kalorien, zeichnet den Schlaf auf und analysiert ihn im Anschluss. Er erkennt automatisch Aktivitäten wie Schwimmen, Crosstrainer-Einheiten oder Laufen. Dazu kommt die stündliche Bewegungserinnerung, die Option geführter Atemübungen sowie das Anzeigen von Smartphone-Benachrichtigungen. Über einen eigenen GSP-Sensor verfügt der Fitbit Charge 3 zwar immer noch nicht, bietet aber die Möglichkeit, das GPS Deines Smartphones zu nutzen.
Wasserdichte Sache: Die Neuerungen des Fitbit Charge 3
Viel spannender als die bereits bekannten Features sind natürlich die Neuerungen, mit denen der Fitbit Charge 3 aufwartet. Nummer eins lautet: Der Fitness-Tracker ist endlich wasserabweisend! Somit ist das neue Modell erstmals auch für Schwimmer interessant. Doch auch im Alltag erweist sich dieses Feature als echter Mehrwert. Jetzt braucht man kein schlechtes Gewissen mehr haben oder in latente Panik ausbrechen, falls man doch mal vergessen hat, den Tracker zum Duschen abzunehmen. Auch das Abwaschen oder wie in meinem persönlichen Fall das Duschen des Hundes kann problemlos erledigt werden, ohne zu prüfen, ob der Tracker in trockener Sicherheit liegt.
Neuerung Nummer zwei: Der Fitbit Charge 3 wurde mit einer Countdown-Funktion versehen. Keine Frage, die Timer-Funktion des Fitbit Charge 2 ist durchaus praktisch, mir persönlich hat allerdings immer der Countdown gefehlt. Wenn ich zum Sport gehe, sind meine Übungen auf zwei Minuten limitiert. Bisher musste ich also ständig auf die Uhr gucken oder den Timer laufen lassen, um die zwei Minuten abzupassen. Durch den Countdown kann ich nun einfach meine entsprechende Übung machen und mich voll und ganz darauf konzentrieren. Sobald die zwei Minuten vorbei sind, vibriert der Tracker. Genau so wollte ich es haben.
Fitbit Pay: Ja, wo ist es denn?
Die dritte Neuerung, die mein Hauptinteresse an der Fitbit Charge 3 geweckt hat, ist die Integration von Fitbit Pay. Zumindest die Special Edition erscheint mit NFC und ermöglicht das bargeldlose Zahlen. Aber: Zum Testen erhielten wir die Standard-Version des Fitbit Charge 3, weshalb dieses Feature leider noch nicht getestet werden konnte. Hinzu kommt, dass Fitbit Pay bisher nur von zwei Banken unterstützt wird: Der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sowie boon., dem Online-Bezahldienst von Wirecard. So bleibt uns also nichts weiter übrig, als darauf zu vertrauen, dass Fitbit Pay in der Theorie sicherlich eine ziemlich gute Sache ist. Wie es sich im Praxistest schlägt, werden wir zu einem anderen Zeitpunkt testen müssen ...

Fazit: Upgraden oder nicht – das ist hier die Frage
Wer bisher noch keinen Fitness-Tracker besitzt oder ein älteres Modell sein Eigen nennt, für den kann ich den Fitbit Charge 3 klar empfehlen. Er bietet alle Features, die man sich von einem Fitness-Tracker wünscht, und die Gelegenheitssportler (wie ich es einer bin) werden ihn zu schätzen wissen.
Doch auch als einfacher Alltagshelfer ist er geeignet: Er ist wasserdicht, erinnert mich daran, mindestens einmal pro Stunde ein paar Schritte zu gehen (das kann einem als Online-Redakteurin durchaus zugutekommen) und hilft mir dabei, mit Atemübungen etwaigen Stress zu kompensieren. Mit 149,95 Euro in der Standard-Version und 169,95 Euro in der Special Edition mit NFC-Chip ist der Fitbit Charge 3 sogar günstiger als sein Vorgänger.
Einziges Manko ist, dass ich Fitbit Pay noch nicht testen konnte. Das hätte mich persönlich sehr interessiert. Ärgerlich ist auch, dass bisher nur zwei Banken das bargeldlose Zahlen ermöglichen. Ich hoffe, dass bis zur Markteinführung der Special Edition mehr Banken Fitbit Pay unterstützen. Dann nämlich werde auch ich meinen Fitbit Charge 2 upgraden.
Das hat mir gut gefallen | Das hat mir weniger gefallen |
+ Akkulaufzeit | - immer noch kein Fitbit Pay |
+ Tracker ist endlich wasserdicht | |
+ schickes Design (Special Edition) | |
+ Preis-Leistungs-Verhältnis | |