Fitbit Inspire 2 im Test: Einsteigergerät mit Luft nach oben

Fitbit Inspire 2
Sieht gut aus und tut ihren Dienst: die Fitbit Inspire 2. Bild: © TURN ON 2020

Die Inspire 2 ist der neueste Fitness- und Health-Tracker aus dem Hause Fitbit. Ich durfte das Gerät testen und habe es auf Herz und Nieren geprüft. Das Ergebnis: Zufriedenstellend, wenn auch mit kleinen Mankos.

Mit der Inspire 2 hat Fitbit einen neuen Fitness-Tracker auf den Markt gebracht, der das Line-up des Herstellers neben den Smartwatches Fitbit Versa 3 und Fitbit Sense abrunden soll. Der Tracker ist relativ budgetfreundlich. Zudem verspricht er, zu einem bewussteren und gesünderen Lebensstil zu verhelfen, indem er zahlreiche Vitalwerte misst und Dein Aktivitätslevel überwacht. Wie sich die Fitbit Inspire 2 im Alltag schlägt, habe ich in einem Test herausgefunden.

Hoher Tragekomfort und wenig Belastung fürs Handgelenk

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Das weiche Gummiband der Fitbit Inspire 2 schmiegt sich perfekt an jedes Handgelenk an. Bild: © TURN ON 2020

Die Inspire 2 ist ziemlich schmal und hat ein längliches Display, das gerade gebaut ist. Ein leichter Bogen wäre hier besser gewesen, so würde der Tracker noch natürlicher am Handgelenk liegen. Allerdings fühlt er sich auch mit seinem geraden Gehäuse gut an – nach einer Zeit habe ich sogar vergessen, dass ich ihn trage, so komfortabel ist er.

Allerdings ist das Wearable nicht unbedingt flach. Zwar ist das Gerät nicht dicker als vergleichbare Konkurrenzmodelle, aber bei so mancher Bluse und so manchem Kleid mit engen Ärmeln stellt der Tracker ein Hindernis dar. Dennoch ist die Inspire 2 insgesamt angenehm zu tragen.

Display und Bedienung: Reaktiv, könnte aber schöner sein

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Die Fitbit Inspire 2 lässt sich über zwei Touch-Buttons und das Touch-Display leicht und intuitiv bedienen. Bild: © TURN ON 2020

Über zwei seitliche, flach am Gehäuse anliegende Touch-Sensoren kann ich die Fitbit Inspire 2 an- und ausschalten beziehungsweise in den Ruhemodus versetzen. Zudem dienen die Schaltflächen als "Zurück"-Taste, wenn ich wieder aus dem Menü raus und zum Startbildschirm will. Die Bedienung läuft denkbar intuitiv – und das Touch-Display ist ebenfalls sehr reaktiv. Ich stelle keine Verzögerung zwischen meinen Fingerbewegungen und der Menüführung fest.

Führe ich mein Handgelenk Richtung Gesicht, löst das den Display-on-Modus aus, sodass ich automatisch die Uhrzeit sehen kann. Das klappt in der Regel, wenn auch nicht immer. Hier könnte Fitbit noch einmal nachbessern.

Generell finde ich das Display an sich etwas schwach. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich das Xiaomi Mi Band 5 getestet und fand den Bildschirm dort klarer und die Schrift knackiger und besser lesbar. Zudem fand ich die bunten Animationen des Mi Band 5 auch schöner als das schwarz-weiße Einerlei des Inspire 2. Mir fehlt außerdem ein wenig mehr Kontrast, irgendwie sieht es immer so aus, als würde ein starker Grauschleier über dem Display liegen. Für rund 100 Euro kann man durchaus mehr erwarten.

Tracking: Läuft – meistens

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Zu sehen, wie viele Kalorien beim Training verbraucht werden, spornt an und hinterlässt das gute Gefühl, dass sich der Sport auch wirklich auszahlt. Bild: © TURN ON 2020

Direkt am Tracker oder über die Fitbit-App kann ich ein tägliches Schrittziel einrichten. Wenn ich mich zu lange nicht bewege, macht mich die Inspire 2 über Vibration und eine Anzeige darauf aufmerksam, dass ich mal wieder aufstehen und ein wenig gehen sollte. Das funktioniert sehr gut – und die Nachrichten sind nett und motivierend. Habe ich das Tagesziel erreicht, bekomme ich eine virtuelle Medaille, das spornt zusätzlich an.

Beim Joggen und Fahrradfahren soll die Inspire 2 durch integriertes GPS von selbst erkennen, wie weit ich es geschafft habe. Das Smartphone kann so zu Hause bleiben. Theoretisch. Denn praktisch gesehen ist der Tracker teils ungenau und verliert die GPS-Konnektivität zeitweise. Ab und an habe ich beim Fahrradfahren versucht, das zu beheben – eine Idee, von der ich im Straßenverkehr abraten würde.

Beim Workout dagegen habe ich das Gefühl, dass der Tracker meine Vitalwerte korrekt überwacht und auch präzise angibt, wie viele Kalorien mich der Spaß gekostet hat. Nachprüfen kann ich das natürlich nicht, aber meiner Einschätzung nach stimmen die Werte.

Schlaftracking: Genaue Analyse der Schlafphasen

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Die Sensoren an der Rückseite der Fitbit Inspire 2 machen eine detaillierte Schlafanalyse möglich. Bild: © TURN ON 2020

Eine der wichtigsten Funktionen an einem Fitness-Tracker oder einer Smartwatch ist für mich persönlich das Schlaftracking. Ich möchte genau wissen, wie lange ich schlafe, wie tief und wie gut. Die Fitbit Inspire 2 steht hier ihren teuren Smartwatch-Schwestern in nichts nach.

Der Tracker zeichnet Schlafdauer und die verschiedenen Schlafphasen auf, aufgeteilt in Leicht-, Tief- und REM-Schlaf. Zudem wird aus der Herzfrequenz abgeleitet, wie viel ich mich herumwälze und wie lange ich wirklich ruhig und erholsam schlafe.

Fitbit App Schlaftracking fullscreen
Die Fitbit App bereitet die Daten vom Schlaftracking der Inspire 2 übersichtlich auf. Bild: © Fitbit 2020

Aus den gesammelten Daten erstellt die Fitbit-App ein übersichtliches Diagramm und gibt über eine Punktezahl an, wie gut mein Schlaf war. 100 Punkte ist das Maximum, nach unten hin wird der Schlaf immer schlechter und schlechter. Unter 80 Punkten gilt er nur noch als "in Ordnung".

Interessant dabei: Ich schlafe selten wirklich länger als sieben Stunden, bin aber dennoch gut erholt und habe eine Bewertung von "gut" bis "hervorragend". Falle ich unter sechs Stunden, sackt die Qualität auf "in Ordnung" herab. Durch diese Analyse kann jeder Träger genau erkennen, wie viel Schlaf er ganz individuell benötigt und ab wann es zu wenig wird. Schluss mit der ewigen Predigt, dass es acht Stunden sein müssen!

Musik, Du fehlst mir!

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Ein Play-Button! Aber leider startet der keine Musik, sondern die Trainingseinheit. Bild: © TURN ON 2020

Einen Punkteabzug gibt es für die Inspire 2 in Sachen Musik. Mit dem Tracker lässt sich Musik am Smartphone nämlich nicht steuern – und einen internen Speicher oder eine Verbindung zu Streamingdiensten gibt es auch nicht. Das ist für mich allerdings ein Muss. Ich kann ohne Musik nicht zufriedenstellend Sporteln und habe durch Tracker und Smartwatches immer die Hoffnung, das Smartphone zu Hause lassen zu können, wenn es zum Joggen in den Park oder ins Fitness-Studio geht. Tja, Pech gehabt, das funktioniert bei der Inspire 2 nicht.

Hier muss ich wiederum den Vergleich zur günstigeren Xiaomi Mi Band 5 heranziehen. Letzteres kann Musik am Smartphone steuern. Das ist beim Workout zu Hause sehr praktisch, funktioniert aber auch im Sportstudio, wenn der Spint mit meinem Smartphone nah genug am Geräteraum ist.

Ach ja, mobile payment ist bei der Inspire 2 ebenfalls nicht an Bord. Das heißt: Geldbeutel im Zweifelsfall lieber mit zum Sport nehmen.

Fazit: Für Einsteiger reicht's

Die Fitbit Inspire 2 ist insgesamt kein schlechter Fitness-Tracker. Sie liegt gut am Handgelenk und hat Herzfrequenz und Aktivitätslevel immer im Blick. Das Display ist weitestgehend reaktiv und die GPS-Integration bis auf kleinere Aussetzer zuverlässig.

Grundsätzlich fehlen der Inspire 2 allerdings einige Features, die vergleichbare Konkurrenzmodelle bieten. Zudem wirkt das schwarz-weiße Display recht starr und fad – das machen andere Tracker ebenfalls besser.

Ich würde die Inspire 2 daher abschließend als zufriedenstellend bezeichnen. Vom Hocker haut sie mich allerdings nicht. Bei einem Preis von 100 Euro wäre zumindest die integrierte Spotify-Steuerung der Fitbit Charge 4 wünschenswert gewesen.

Kurzum: Für Einsteiger, die sich im Alltag zu mehr Aktivität motivieren wollen, ist die Fitbit Inspire 2 sicherlich ausreichend. Sportler, die es beim Training genau wissen wollen, und Musikliebhaber sollten hingegen besser zu einer Sportuhr mit größerem Funktionsumfang greifen.

Angebot
Fitbit Inspire 2
Fitbit Inspire 2
  • Datenblatt
  • Hardware und software
  • Gerätetyp
    Fitness-Tracker
  • Preis
    99,95 Euro (UVP)
  • Release
    September 2020
  • Farben
    Schwarz, Mondweiß und Wüstenrot
TURN ON Score:
3,0von 5
  • Design
    4,0
  • Preis-Leistung
    2,0
  • Nutzerzufriedenheit
    3,0
  • Ausstattung
    3,0
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