Die Fitbit Sense ist die neueste Smartwatch des auf Fitness bedachten Unternehmens. Ich durfte das Gadget ausgiebig testen – und bin begeistert. Denn sie hat mir vielleicht mein Leben gerettet. Trotzdem ist das Gerät nicht frei von Mängeln, vor allem für Apple-Nutzer.
- Design: Edel, modisch, unaufdringlich
- Verbinden und Synchronisieren: Etwas holprig
- Akkuleistung und Ladezeit: Im normalen Bereich
- Display und Funktionalität: Da geht noch mehr
- Tracking: Präzise und übersichtlich
- Diese Funktion rettete mir vielleicht das Leben
- Mobil bezahlen und Musik streamen: Nicht getestet
- Übrigens: Ohne App geht nichts
- Fazit: Schicke Smartwatch mit kleinen Makeln
Mit der Fitbit Sense hat das Unternehmen eine neue Smartwatch auf den Markt gebracht, die vor allem die Gesundheit des Trägers im Fokus hat. Zahlreiche Sensoren überwachen, wie es um verschiedene Vitalfunktionen des Nutzers steht. Das war für mich zwar immer eher Marketingsprech, aber wie wichtig so manche Trackingfunktion sein kann, habe ich am eigenen Leib erfahren – wortwörtlich. Aber alles der Reihe nach.
Design: Edel, modisch, unaufdringlich

Die Fitbit Sense kommt mit einem eckigen, aber abgerundeten Body daher. Der ist zudem schön flach und fällt kaum mehr auf als der einer regulären Armbanduhr. Ich habe die Farbkombi aus einem mondweißen Gummiband und einem softgoldenen Body erhalten – eine besonders edle Farbkombination, die der Fitbit Sense einen Touch Luxus verleiht.
Außerdem ist ein weiteres Gummiband im Lieferumfang inbegriffen – falls das erste den Geist aufgibt oder zu eng sein sollte. Brauchte ich zwar nicht, finde ich für den Fall der Fälle aber praktisch.
Verbinden und Synchronisieren: Etwas holprig

Nachdem ich die Smartwatch aufgeladen habe, geht es direkt mit dem Ausprobieren los. Am Anfang steht der Download der Fitbit-App, inklusive 6 Monate kostenlosem Fitbit Premium. Alles klar, nehme ich mit. Als es ans Verbinden von Smartphone und Fitbit Sense geht, fangen aber die Schwierigkeiten an.
Mein iPhone und die Uhr finden sich nicht. Ganze vier Mal schalte ich beide Geräte komplett aus und wieder ein, die Software ist jeweils auf dem aktuellsten Stand. Erst beim fünften Anlauf klappt das Verbinden, ganz plötzlich und ohne erkennbaren Grund.
Leider scheinen meine beiden Devices generell nicht gut miteinander auszukommen. Das Synchronisieren zwischen ihnen dauert wahnsinnig lange – und bricht häufig mittendrin ab. Von einer Smartwatch dieser Preisklasse erwarte ich ehrlich gesagt Besseres.
Akkuleistung und Ladezeit: Im normalen Bereich

Es dauert etwa fünf Tage, bis die Fitbit Sense wieder ans Stromnetz muss. Die App gibt mir Auskunft über den Akkustand der Smartwatch, per verknüpften E-Mailkonto bekomme ich zudem eine Info, dass ich das Wearable bald wieder laden müsse.
Generell erscheinen fünf Tage Akkuleistung nicht gerade lange. Dabei muss man bedenken, dass ich die Display-on-Zeit auf 20 Sekunden gesetzt habe – und das bei mittlerer Helligkeit. Das heißt, dass der Bildschirm nach Aktivierung durch das Drehen des Armgelenks 20 Sekunden lang hell bleibt. Ich nutze die Sense viel, tracke eifrig jede noch so kleine Trainingseinheit und checke regelmäßig meinen Puls. Das dürfte dem Akku zusetzen. Der ist übrigens in knapp 45 Minuten wieder voll geladen und es kann munter mit dem Tracking weitergehen. Gerade bei aktiviertem Display wird der Akku allerdings schnell geleert, hier hätte ich mir mehr erhofft.
Display und Funktionalität: Da geht noch mehr

Das 1,58 Zoll große Display der Fitbit Sense ist gestochen scharf und mit schönen bunten Animationen versehen. Alles ist problemlos ablesbar und dank der Icons gut verständlich. Der Touchscreen erkennt zudem ausnahmslos jedes Tippen und jeden Fingerwisch und reagiert prompt. Allerdings reagiert das Display auf die Geste, die es aktivieren soll, nur mit Verzögerung, und nicht immer zuverlässig. Zudem belastet eine Display-on-Zeit ab 20 Sekunden den Akku stark. Darunter fällt die Zeit für das Ablesen recht knapp aus. Das fällt mir besonders beim Sport im Fitnessstudio negativ auf.
Bevor ich im Studio an einem Gerät trainiere, suche ich, ob es in der Trainings-Übersicht der Fitbit Sense vorkommt – zum Beispiel Crosstrainer oder Laufband. Dann starte ich das Gerät und gebe dort mein Alter und Gewicht ein – so bekomme ich Vergleichswerte zu dem, was die Smartwatch an Herzfrequenz und verbrannten Kalorien aufzeichnet. Bis ich mit der Übung starte, ist der Bildschirm aber schon wieder schwarz. Meist muss ich die Uhr über den seitlichen Touch-Button erneut aktivieren und dann die Trainingseinheit starten. Das ist etwas viel Fummelei und beim Sport relativ umständlich, auch wenn man sich daran gewöhnt.
Tracking: Präzise und übersichtlich

Viel interessanter ist ohnehin das Tracking der zahlreichen Vitalwerte. Und das läuft rund. Die Fitbit Sense behält permanent meine Herzfrequenz und Hauttemperatur im Auge. Daraus entwickelt sie nach ein paar Tagen meine persönlichen Normalbereiche und macht per Vibration auf sich aufmerksam, wenn sie starke Abweichungen registriert. Beim Sport liefert sie zudem zuverlässige Angaben zu Herzfrequenz, verbrannten Kalorien und zurückgelegter Strecke – sofern ich Rad fahre, gehe oder jogge.
Weitere Gesundheitsfeatures, etwa geführte Achtsamkeitsübungen oder das Ermitteln des Sauerstoffgehalts im Blut, gibt es nur mit Fitbit-Premium-Abo. Ohne Abo bleiben die Funktionen eingeschränkt und etwas zu grundlegend. Meiner Meinung nach solltest Du diese Funktionen aber unbedingt abonnieren. Denn dass die Fitbit Sense den Sauerstoffgehalt im Blut ermitteln kann, hat mich vor schlimmen gesundheitlichen Schäden bewahrt.
Diese Funktion rettete mir vielleicht das Leben

Ich dachte immer, den Sauerstoffgehalt im Blut zu analysieren sei nur was für Profi-Athleten und für mich absolut uninteressant. Letzten Endes hat mir diese Funktion aber wohl das Leben gerettet. Die Sense schlug eines Morgens nämlich Alarm, indem sie wie wild vibrierte und in der Fitbit-App eine eindringliche Nachricht vor blutrotem Hintergrund schrieb: Mein Blutsauerstoff war gefährlich gering, bei unter 80 Prozent.
Wenig später fiel mir auf, dass es in meiner Küche nach Gas roch – ich hatte ein Leck in meiner Gastherme und, wie sich später im Krankenhaus herausstellte, eine mittelprächtige Vergiftung. Wäre ich mit meinen Symptomen – Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Fatigue – zu einem Arzt marschiert, wäre dort wohl niemand von einer solchen Sachlage ausgegangen. Durch den Wert der Fitbit Sense konnte ich einen Blut-Schnelltest veranlassen und durfte prompt über eine Nasenbrille puren Sauerstoff einatmen.
Nach zwei Stunden konnte ich wieder nach Hause, meine Beschwerden verschwanden langsam und der Sanitätstechniker kümmerte sich um das Gasleck. Glück gehabt – ohne die Sense wäre mir wohl erst viel später in den Sinn gekommen, was der komische Geruch in der Küche sein könnte und dass meine Krankheitssymptome damit zusammenhängen. Wäre die Vergiftung vorangeschritten, wäre ich schon bald in ernsthafter Gefahr gewesen.
Mobil bezahlen und Musik streamen: Nicht getestet

Was in meinem Test nicht vorkam: Ob mobiles Bezahlen funktioniert und wie gut sich direkt über die Fitbit Sense Musik streamen lässt. Mobiles Bezahlen mache ich schlicht und ergreifend nicht – ich bevorzuge nach wie vor Bargeld, allein der Übersicht halber.
Und Musik streame ich über Apple Music – ein Dienst, der von der Fitbit Sense nicht unterstützt wird. Ich will und werde mir nicht extra für die Smartwatch ein Spotify- oder Deezer-Abo zulegen. Wer, genau wie ich, hauptsächlich Apple-Geräte verwendet und Apple Music nutzt, wird wohl kaum nur wegen eines Wearables wechseln. Bleibt die Hoffnung, dass Apple Music irgendwann auch auf der Sense unterstützt wird.
Übrigens: Ohne App geht nichts

Bevor ich es vergesse: Wie zu erwarten war, hängt die Nutzung der Uhr und deren voller Leistungsumfang stark von der Fitbit-App ab. Hier trage ich diese Daten ein:
- Tägliche Wasserzufuhr,
- Kalorienzufuhr,
- Daten zu meinem Zyklus und
- Stressempfinden.
Warnhinweise, Übersichten und Schlaftracking werden primär über die App ausgespielt. Sie ist insgesamt übersichtlich und optisch attraktiv aufgebaut, allerdings wäre es wesentlich einfacher, große Zahlen – etwa 200 Gramm von irgendeiner Zutat – als Zahl einzutippen, statt an einem Drehkreuz bis zur "200" zu drehen. Dadurch stiehlt mir das Reporting unnötig viel Zeit. Die Bildschirmzeit am Smartphone steigt entsprechend. Das missfällt mir doch etwas.
Fazit: Schicke Smartwatch mit kleinen Makeln
Die Fitbit Sense ist eine modische Smartwatch, die mich insgesamt überzeugt. Sie hat mich zu einem gesünderen Lebensstil und mehr Bewegung angespornt – und mir geholfen, als ich mich in gesundheitlicher Gefahr befand. Ein paar kleine Makel hat sie allerdings, etwa keine Apple-Music-Integration und die Konnektivität zu meinem iPhone war oft mehr schlecht als recht. Auch ist der Preis etwas happig.
Das hat mir gefallen | Das hat mir weniger gefallen |
+ hat mir wohl das Leben gerettet
+ schickes Design + nützliche Features + spornt zu mehr Bewegung an + übersichtliche App |
- hoher Preis
- kein Apple Music - instabile iPhone-Konnektivität - mittelmäßige Laufzeit - manchmal langwierige Menüführung |