Bewegt sich mein Hund ausreichend? Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt – dank PitPat kenne ich nun die Antwort. Der Aktivitätstracker des gleichnamigen britischen Herstellers misst, wie viel mein Vierbeiner täglich spielt, rennt, läuft und schläft. Wie das genau funktioniert und ob sich das Gadget lohnt, verrät Dir unser Test.
- PitPat punktet mit einfacher Einrichtung
- Was trackt die App überhaupt?
- Spielend zum Erfolg
- Sharing is Caring
- PitPat-Prämien lassen sich in Deutschland nicht einlösen
- Fazit:Praktisch, aber kein Must-have
Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mir einen Aktivitätstracker für meinen Hund zuzulegen. Die Geräte, die ich mir angeschaut habe, konnten mich aber nicht überzeugen oder hatten Features, die für mich nicht relevant sind – wie zum Beispiel GPS. Wie es der Zufall will, habe ich dann zu Weihnachten von meinem Bruder einen Aktivitätstracker geschenkt bekommen: PitPat.
Der Tracker soll wasserdicht und besonders leicht, aber trotzdem äußerst robust sein. Und die tierischen Aktivitäten zuverlässig tracken. Kann PitPat das Versprechen halten? Ich habe das Gadget mit professioneller Unterstützung durch meinen Hund Linus auf Herz und Nieren getestet.
PitPat punktet mit einfacher Einrichtung
Der kleine Tracker wird mithilfe eines Klettverschlusses am Halsband befestigt. Die Einrichtung ist simpel, ich benötige dafür die PitPat-App, die es kostenlos im App Store von Apple und bei Google Play gibt. In der App lege ich ein Profil für meinen Hund an, indem ich Rasse, Alter und Gewicht angebe. Anhand dieser Informationen berechnet die App die Anzahl der Minuten, die der Vierbeiner pro Tag mindestens aktiv sein sollte. Bei Linus, einem zwei Jahre alten Bearded Collie, sind das 90 Minuten.
Die PitPat-App führt mich durch die Einrichtung. Damit die App den Tracker erkennt, muss ich einmal das Pfoten-Symbol drücken. Auf diese Weise wandern später auch die Daten vom Tracker in die App.
Was trackt die App überhaupt?
Die getrackten Werte sind in der App sehr übersichtlich visualisiert – in Form einer Hundepfote. Der große Kreis zeigt alle aktiven Minuten des Tages an. Die drei kleineren Kreise dröseln diesen Wert auf und informieren darüber, wie viel Zeit der Hund mit Laufen, Rennen und Spielen verbracht hat.
Hundebesitzer wissen: Der Vierbeiner ruhen sich einen Großteil des Tages aus. Wie lange genau, zeigt die App ebenfalls an. Ebenso die Zeit, die der Hund mit Schlendern verbracht hat – also gemütlich in der Gegend herumgeschnüffelt hat. Außerdem informiert die App über die verbrannten Kalorien und die zurückgelegte Strecke. Zusätzlich zeigt sie in einem Zeitstrahl, wann und in welcher Intensität der Hund aktiv war.
Ist das Tagesziel erreicht, wechselt der orangefarbene Balken zu einem türkisfarbenen. Und es gibt ein Sternchen für einen erfolgreich abgeschlossenen Tag – womit wir schon beim nächsten Thema sind: Gamification.
Spielend zum Erfolg
PitPat setzt voll auf Gamification. In gewissen Abständen erhältst Du Abzeichen, die Dir zeigen, wie viel Dein Vierbeiner geleistet hat. Ein Stern in der Abzeichen-Ansicht zeigt außerdem an, wann Du in etwa mit der nächsten Belohnung rechnen kannst.
Hat Dein Hund zum Beispiel 130 Kilometer zurückgelegt, gibt es das Abzeichen "Eine Runde um Loch Ness". Der Erfolg "Blackpool nach Scarborough" entspricht einer Entfernung von 208 Kilometern. So sammelst Du gemeinsam mit Deinem Hund immer mehr Abzeichen, je mehr Strecke ihr zurücklegt. Im Test hat Linus drei Tage in Folge das Trainingsziel erreicht und die 90 Aktivitätsminuten geknackt. Dafür gab es zusätzlich die Auszeichnung "3-Tage-Ziel".

Fürs Erreichen des täglichen Ziels gibt es zudem jeweils 20 Punkte als Belohnung. Aktualisierst Du einmal pro Woche das Gewicht Deines Hundes, gibt es weitere 50 Punkte. Fünf Punkte erhältst Du, wenn Du jeden Tag die Daten des Trackers mit der App synchronisierst. Hast Du genug Punkte sammeln, kannst Du sie gegen eine Prämie eintauschen.
Sharing is Caring
Ist Dein Vierbeiner ein Familienhund, können der Partner und die Kinder ebenfalls die PitPat-App auf ihren Smartphones installieren. Dann haben alle die gleichen Informationen zur Verfügung und können entsprechend reagieren, falls der Hund zu wenig Auslauf hatte.
In der App kannst Du außerdem einen weiteren Hund hinzufügen, der dann natürlich einen eigenen Aktivitätstracker benötigt. Für den Test lege ich das fiktive Profil eines männlichen, nicht kastrierten Berner Sennenhund-Rüden im Alter von zehn Jahren und mit dem stattlichen Gewicht von 58 Kilogramm an, dem ich den Namen Max verpasse. Die PitPat-App empfiehlt mir angesichts des Alters und Übergewichts, nicht mehr als 30 Aktivitätsminuten am Stück zu absolvieren. "Wir schlagen kürzere, aber regelmäßigere Spaziergänge für einen Herrn von Max's Alter vor. Langsames Rumschnüffeln und extra Bauchkraulen sind auch gut", spuckt die App als Erklärungstext aus.
PitPat-Prämien lassen sich in Deutschland nicht einlösen
Das Unternehmen PitPat hat seinen Sitz in Großbritannien, der Aktivitätstracker lässt sich in Deutschland aber trotzdem verwenden. Allerdings mit einer Einschränkung.

Du kannst den Tracker im Internet bestellen, das Haustier-Gadget kostet 39 Pfund, umgerechnet rund 45 Euro. Willst Du zusätzlich zu den Abzeichen und Sternen auch die erwähnten Punkte sammeln, musst Du allerdings zusätzlich für umgerechnet knapp 5 Euro im Monat ein Abo abschließen. Die gesammelten Punkte kannst du im Prämienshop von PitPat einlösen, beispielsweise gegen eine Hundebürste oder Schleckmatte. Du benötigst dafür aber eine Rechnungsadresse in Großbritannien, ohne gibt's keine Prämien.
Fazit: Praktisch, aber kein Must-have
Butter bei die Fische: Benötige ich einen solchen Aktivitätstracker wirklich? Der Nutzen war für mich nicht besonders groß. Ich fand es zwar spannend, stets sehen zu können, wie aktiv Linus war. Und ich habe auch versucht, die 90 Aktivitätsminuten pro Tag zu erzielen. Am Wochenende war das kein Problem, im Arbeitsalltag aus Zeitgründen hingegen schon.

Einen größeren Nutzen hat PitPat für Hundebesitzer mit einem übergewichtigen Vierbeiner. In Absprache mit dem Tierarzt lässt sich ein Trainingsplan erstellen – und dann per Aktivitätstracker sicherstellen, dass der Plan eingehalten wird. Die Ermittlung der verbrannten Kalorien ist bei schwergewichtigen Tieren ebenfalls hilfreich. Ich bezweifle zwar, dass die Werte genau stimmen, aber sie können immerhin als Richtwert dienen.
Ebenfalls praktisch: Gibst Du Deinen Hund tagsüber bei einem Dogsitter ab, hast Du trotzdem die Aktivität Deines Vierbeiners im Blick. Du kannst checken, ob er genug Auslauf bekommen oder nur faul herumgelegen hat.