Um Atemwegserkrankungen vorauszusagen, analysiert ein neues Gerät mit Künstlicher Intelligenz (KI) Hustengeräusche von Erkrankten. Die sogenannte FluSense-Technologie wurde von Forschern der University of Massachusetts Amherst entwickelt und könnte es erleichtern, drohende Epidemien oder Pandemien frühzeitig zu erkennen.
Die aktuelle COVID-19-Pandemie zeigt, wie wichtig es ist, Erkrankungen frühzeitig zu bemerken und Infektionswellen einzudämmen – noch bevor sich die Fälle in den Krankenhäusern und Arztpraxen häufen. FluSense soll dabei helfen, indem das tragbare Device Hustengeräusche erfasst und auf Basis von Künstlicher Intelligenz auswertet.

Das Gerät besteht aus einem Mikrofon, einer Wärmebildkamera und einem KI-Prozessor, der das aufgezeichnete Husten analysiert. Nicht jeder Husten deutet auf Infektionen der Atemwege hin. Die Kombination aus den drei Komponenten macht es möglich, dass die KI verräterischen Husten mit Infektionen der Atemwege in Zusammenhang bringt. Harmloses Husten, etwa, wenn man sich verschluckt hat, bleibt außen vor.
Halbjährige Testphase im Krankenhaus
Das Gerät wurde laut Hersteller bereits in einem Krankenhaus getestet. Ein halbes Jahr lang sammelten und analysierten die Betreiber von FluSense Daten von Tausenden Patienten, damals waren neuartige Coronaviren noch kein Thema. Die Tests sollen belegen: FluSense ist in der Lage, Erkrankungen der Atemwege genau vorherzusagen – noch bevor die Patienten einen Arzt gesehen haben.
Weitere Tests für FluSense
Das Gerät soll nun in öffentlichen Bereichen wie Bahnhöfen, Flughäfen und Einkaufszentren weiter getestet werden. Bei einer frühzeitigen Erkennung von Infektionswellen bliebe mehr Zeit, wie im Falle des Coronavirus Reisebeschränkungen zu erlassen oder gar Quarantänemaßnahmen zu verhängen.