Wenn Aschenbrödel durch den verschneiten Winterwald reitet, Hexe Lilli den mittelalterlichen Knecht Ruprecht herbeizaubert und Dicki Hoppenstedt unterm Tannenbaum sein legendäres "Gedicht" zum Besten gibt, ist sie endlich da: die Weihnachtszeit. Mit diesen neun deutschen Weihnachtsfilmen kannst du es dir auf der Couch so richtig gemütlich machen.
- "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (1973)
- "Weihnachten bei Hoppenstedts" (1997)
- "Weihnachtsmann gesucht" (2002)
- "Es ist ein Elch entsprungen" (2005)
- "Zwei Weihnachtsmänner" (2008)
- "Niko – ein Rentier hebt ab" (2008)
- "Obendrüber, da schneit es" (2012)
- "Alles ist Liebe" (2014)
- "Hexe Lilli rettet Weihnachten" (2017)
Der Weihnachtsklassiker schlechthin: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" (1973)
Fest steht: Weihnachten ist erst, wenn "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Fernsehen läuft. In der Koproduktion der ehemaligen Tschechoslowakei und der DDR übernimmt Libuše Šafránková die Hauptrolle des klugen Aschenbrödels, das von seiner bösen Stiefmutter wie eine Magd behandelt wird. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Märchen der tschechischen Autorin Božena Němcová. Die Handlung ähnelt dem Aschenputtel-Märchen der Gebrüder Grimm. Zu den Hauptmotiven zählen die drei Haselnüsse, und selbstverständlich verliert das Waisenkind nach dem Ball auf der Schlosstreppe einen Schuh. Mindestens genauso beliebt wie Kulisse und Schauspieler ist der zauberhafte Soundtrack der Märchenverfilmung.
Verrückt: Mit Weihnachten hat "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" eigentlich gar nicht viel zu tun. Dass im Winter gedreht wurde, lag an der Auslastung der Produktionsfirma in der Sommersaison. In der DDR wurde der Film daher auch nicht zu Weihnachten, sondern im Frühjahr 1974 ausgestrahlt.
Zicke zacke Hühnerkacke: "Weihnachten bei Hoppenstedts" (1997)
Genau genommen ist "Weihnachten bei Hoppenstedts" kein Weihnachtsfilm, sondern die 14. Folge der Fernsehserie "Loriot" von 1997. Doch auf der Liste deutscher Weihnachtsklassiker darf die Episode auf keinen Fall fehlen.
In 25 Minuten gibt es vier unvergleichliche Sketche zu sehen: Opa Hoppenstedt (Loriot) ist im Spielzeugladen auf der Suche nach dem passenden Geschenk für Enkelsohn Dicki, Herr Jürgens stellt seine Frau beim Telefonat in der Firma aus Versehen auf Lautsprecher ("Heißt der wirklich Bummsköter?"), Mutter Hoppenstedt (Evelyn Hamann) bekommt Besuch vom Staubsaugervertreter ("Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann") und am Ende feiert die ganze Familie gemeinsam unterm Tannenbaum.
"Ach Kinder, ist das gemütlich bei uns." Oder etwa nicht? Zahlreiche weitere Zitate aus der Folge sind zu geflügelten Worten geworden. Darunter Dickis Weihnachtsgedicht "Zicke zacke Hühnerkacke" und Opa Hoppenstedts resignierte Zusammenfassung "Früher war mehr Lametta". Da kann sich wirklich jeder kugelig lachen.
Weihnachtskomödie mit Oscar-Preisträger: "Weihnachtsmann gesucht" (2002)
Ebenezer Scrooge lässt grüßen: Mit Romantik und Mitgefühl hat Zoohändler Johannes (Christoph Waltz) eigentlich nicht viel am Hut. Enttäuscht verlässt seine Frau Marion (Barbara Auer) ihn. Die gemeinsame Wohnung behält das Paar zwar, allerdings zieht Marion eine Mauer mitten durchs Wohnzimmer. Von Johannes' Nachstellungen ist sie genervt – seine Versuche, die Ehe zu retten, scheitern. Als Johannes den Weihnachtsmann-Job seiner verletzten Aushilfe übernehmen muss, lernt er den kleinen Sascha kennen. Dessen Eltern wollen sich scheiden lassen, was Johannes zu verhindern sucht. Ob er Marion auf diese Weise doch noch von sich überzeugen kann?
Von wegen Rentier: "Es ist ein Elch entsprungen" (2005)
Die deutsche Weihnachtskomödie basiert auf dem gleichnamigen Roman vor Andreas Steinhöfel. Kurz vor dem großen Fest bricht plötzlich ein Elch durch die Wohnzimmerdecke des Jungen Bertil und seiner Familie. Schnell stellt sich heraus: Der sprechende Mr. Moose (gesprochen von Armin Rohde) gehört dem Weihnachtsmann (Mario Adorf), hat sich verflogen und ist abgestürzt. Während sein Besitzer schon auf der Suche ihm ist, müssen Bertil und seine Familie ihren neuen Freund vor Vermieter und Jäger Pannecke unbedingt geheim halten. Schließlich soll Mr. Moose an Weihnachten den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen ...
Pastewka und Stromberg sorgen für Stimmung in "Zwei Weihnachtsmänner" (2008)
Was haben ein gescheiterter Poolnudel-Vertreter und ein spaßbefreiter Anwalt gemeinsam? Genau: nichts. Zumindest auf den ersten Blick. Bis Hilmar (Bastian Pastewka) und Tilmann (Christoph Maria Herbst) auf der Reise von Wien nach Berlin mitten im verschneiten Nirgendwo stranden. Und das kurz vor Weihnachten. Die beiden Männer könnten unterschiedlicher nicht sein – und doch begeben sie sich im Fernseh-Zweiteiler "Zwei Weihnachtsmänner" gemeinsam auf eine turbulente Heimreise voller Wutausbrüche, tragikomischer Zufälle und tödlicher Witze, in denen ein unschuldiger Hamster die Hauptrolle spielt.
Interessant: Die Handlung kommt dir irgendwie bekannt vor? Tatsächlich erinnert der Film an die US-amerikanische Komödie "Ein Ticket für zwei" (1987). Darin ereilt den Werbefachmann Neal und den Duschvorhangring-Vertreter Del kurz vor Thanksgiving ein ähnliches Schicksal.
Der finnisch-deutsche Rudolph: "Niko – ein Rentier hebt ab" (2008)
In den Grundzügen erinnert die Handlung der deutsch-finnischen Koproduktion an Rudolph mit der roten Nase: Auch Rentier Niko wird von den anderen Tieren verspottet. Seinen Vater kennt Niko nicht. Er weiß nur, dass dieser zu den berühmten Schlittenziehern des Weihnachtsmanns gehört. Aber wenn das Fliegen erblich ist, warum will es Niko dann einfach nicht gelingen? Als Niko es sich endgültig mit seiner Herde verscherzt, begibt er sich auf die Suche nach seinem Vater: Gemeinsam mit Flughörnchen Julius und Wiesel Wilma (gesprochen von Barbara Schöneberger) macht er sich auf den abenteuerlichen Weg in das Land des Weihnachtsmanns.
Erwartungen ans Fest der Liebe? Besser nicht! "Obendrüber, da schneit es" (2012)
Was sollen und können wir von Weihnachten eigentlich erwarten? Wenn es nach "Obendrüber, da schneit es", geht, wohl lieber nicht zu viel. Im Münchener Mietshaus geht es bei allen Bewohnern kurz vor dem großen Fest drunter und drüber: Julchens Vater kann nicht kommen, Achim (August Zirner) vergisst, die Weihnachtsgans abzuholen, Nick macht beim Dekorieren des Tannenbaums das wichtigste Engelchen kaputt und, und, und. Weihnachten steht für alle Beteiligten auf der Kippe. Am Ende gibt es eine unvergessliche Bescherung für alle.
"Alles ist Liebe" (2014): Weihnachtliche Unterhaltung mit Star-Besetzung
Weihnachtsfilme sind alle gleich? Zugegeben: Der Titel und das Storytelling von "Alles ist Liebe" erinnern stark an den Klassiker "Tatsächlich Liebe": Alle Charaktere haben in der Weihnachtszeit ihr eigenes Päckchen zu tragen, aber irgendwie hängen die verworrenen Geschichten letzten Endes doch zusammen.
Der deutsche Weihnachtsfilm basiert auf der niederländischen Vorlage "Alles is liefde" von 2007, die sich wiederum an "Tatsächlich Liebe" orientiert. Die Top-Besetzung verleiht der deutschen Version ihren weihnachtlichen Glanz – allen voran Nora Tschirner als Kaufhausangestellte Kiki, die als riesiges Geschenk verkleidet Kundschaft anlocken soll. Außerdem sind deutsche TV-Größen wie Heike Makatsch (die übrigens auch in "Tatsächlich Liebe" mitspielt), Fahri Yardim, Christian Ulmen, Tom Beck und viele andere am Start.
Knecht Ruprecht wandelt wieder auf Erden in "Hexe Lilli rettet Weihnachten" (2017)
Was tun, wenn der kleine Bruder einen in den Wahnsinn treibt und in seiner Tollpatschigkeit auch noch das Nikolausgeschenk zerstört? Ganz einfach: Wenn man Hexe Lilli heißt, zaubert man im Handumdrehen Knecht Ruprecht (Jürgen Vogel) herbei, um dem Geschwisterchen eine Lektion zu erteilen. Blöd nur, wenn der mittelalterliche Weihnachtsmuffel sich in der heutigen Welt selbstständig macht und das ganze Weihnachtsfest in Gefahr bringt. Kurzerhand begibt sich Lilli mit ihrer Freundin Layla auf die Reise ins Mittelalter, um Hilfe beim Nikolaus zu suchen.