Wer sich im Kino einen Film anschauen möchte, wird unweigerlich mit der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft konfrontiert. Was das bedeutet, welche Voraussetzungen für die Altersfreigaben durch die FSK gelten und wie die Einstufung in den USA erfolgt, erklären wir im folgenden Ratgeber.
- FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
- Die Bestimmungen der FSK im Schnelldurchlauf
- Die Bestimmungen der FSK genauer erklärt
- MPAA: Das US-Pendant zur FSK
- Zusammenfassung
FSK: Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
Am 18. Juli 1949 wurde der erste Film von dem neuen Gremium Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft bewertet. Die FSK feiert in diesem Jahr somit ihr 70-jähriges Bestehen.
Ein Film (oder eine Serie), der im Kino, auf Blu-ray oder DVD erscheint, erhält von der FSK eine Einordnung. Das Gremium entscheidet anhand unterschiedlicher Kriterien, ob ein Film eine Altersbeschränkung benötigt und wenn ja, wie diese ausfällt.
Die Bestimmungen der FSK im Schnelldurchlauf
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Die Bestimmungen der FSK genauer erklärt
In Deutschland gibt es fünf Freigabekategorien. Je nach Alter gelten unterschiedliche Voraussetzungen. Maßgeblich sind die folgenden:
FSK ab 0 freigegeben/Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Filme oder Serien ohne Altersbeschränkung zeichnen sich durch gewaltfreie Handlungen und Darstellungen aus. Da Kleinkinder das Gesehene viel intensiver wahrnehmen als Erwachsene und auch Teenager, ist es wichtig, darauf große Rücksicht zu nehmen. "Schon dunkle Szenarien, schnelle Schnittfolgen oder eine laute und bedrohliche Geräuschkulisse können Ängste mobilisieren oder zu Irritationen führen", heißt es auf der Seite der FSK. Eine "schnelle und positive Auflösung problematischer Situationen" ist Voraussetzung für diese Einstufung.
FSK ab 6 freigegeben

Zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr entwickeln sich Kinder enorm weiter. Während die jüngeren noch in die Filmhandlung eintauchen und mit den Protagonisten mitfühlen, können ältere Kids zwischen fiktionalen und realen Geschichten unterscheiden. Sie sind in der Lage, das Gesehene distanzierter zu betrachten. Zum Schutz der jüngeren Kinder in dieser Altersgruppe dürfen spannende Momente nicht zu lange anhalten und müssen ebenfalls positiv aufgelöst werden.
FSK ab 12 freigegeben

Zwischen zwölf und 15 Jahren befinden sich die Jugendlichen in der Pubertät und damit in einer Selbstfindungsphase. Dafür sind die Fähigkeiten der "distanzierten Wahrnehmung und rationalen Verarbeitung" ausgebildet, zudem grundlegende Genre-Kenntnisse vorhanden. Teenager können folglich mit Handlungselementen aus Science-Fiction-Filmen, Dramen und Thrillern umgehen. Filme mit Antihelden dagegen "bieten ein Gefährdungspotenzial", während Werke zu gesellschaftlichen Themen als "durchaus zumutbar" und als zur "Meinungs- und Bewusstseinsbildung bedeutsam" gelten.
FSK ab 16 freigegeben

Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft geht bei 16- bis 18-Jährigen "von einer entwickelten Medienkompetenz" aus. Dennoch werden keine Filme ab 16 Jahren freigegeben, die "Gewalt tendenziell verherrlichen, einem partnerschaftlichen Rollenverhältnis der Geschlechter entgegenstehen, einzelne Gruppen diskriminieren oder Sexualität auf ein reines Instrumentarium der Triebbefriedigung reduzieren". Weitere Aspekte, die in Betracht gezogen werden: Rassismus, politischer Radikalismus und Drogenkonsum.
FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe

Liegt bei Filmen oder Serien eine "schwere Jugendgefährdung" vor, gibt es den roten Stempel der FSK und damit keine Jugendfreigabe. Ins Kino erhält also nur Zutritt, wer mindestens 18 Jahre alt ist.
Bei der Altersfreigabe von Filmen auf DVD und Blu-ray kann es allerdings zu Abweichungen kommen, sodass bestimmte Titel keine Kennzeichnung erhalten. "Bei einer Freigabe von Filmen auf DVD, Blu-ray oder vergleichbaren Bildträgern besteht verstärkt die Gefahr, dass bereits Jugendliche Filme sehen, die erst 'ab 18 Jahren' freigegeben sind", heißt es auf der Seite der FSK.
MPAA: Das US-Pendant zur FSK

Immer wieder heißt es in Meldungen – auch bei uns –, dass ein bestimmter Kinofilm ein R-Rating erhalten hat oder mit einer PG-13-Kennzeichnung versehen wurde. Was genau heißt das? Und mit welcher FSK-Einstufung ist zum Beispiel das R-Rating vergleichbar?
Die MPAA wurde 1992 gegründet – damals unter dem Namen MPPDA (Motion Picture Producers and Distributors Association of America). Seit Mitte der 1940er-Jahre firmiert die Organisation unter dem heutigen Namen MPAA (Motion Picture Association of America). Mitglieder sind die sechs großen Filmproduktionsgesellschaften Paramount Pictures, Warner Bros. Entertainment, Sony Pictures Entertainment, Walt Disney Motion Pictures Group, Universal Studios und 20th Century Fox sowie Netflix. Die MPAA spricht – wie in Deutschland die FSK – Altersempfehlungen (englisch Ratings) für Filme aus.
G (General Audiences – allgemeines Publikum)

Jeder kann sich den Film ansehen. Er enthält keine Inhalte, die Kinder verstören könnten. Auf Kraftausdrücke wird verzichtet, auch Nacktheit, Drogenkonsum und Sex gibt es nicht zu sehen.
- Vergleichbar mit: FSK ab 0 freigegeben
PG (Parental Guidance Suggested – elterliche Begleitung empfohlen)

Hier wird Eltern geraten, ihre Kinder ins Kino zu begleiten. Es kann vorkommen, dass Szenen gezeigt werden, die Eltern möglicherweise als unangebracht für ihren Nachwuchs empfinden. Drogenkonsum wird nicht gezeigt, dafür könnten allerdings in geringem Maße Kraftausdrücke fallen oder Gewaltszenen gezeigt werden. Kurze Momente von Nacktheit sind ebenfalls möglich.
- Vergleichbar mit: FSK ab 6 freigegeben
PG-13 (Parents Strongly Cautioned – Eltern werden eindringlich gewarnt)

Erhält ein Film ein PG-13-Rating, werden Eltern eindringlich gewarnt: Es können darin Szenen vorkommen, die für Kinder unter 13 Jahren nicht geeignet sind. Es kann zur Darstellung extremer oder realistischer Gewalt kommen, allerdings nicht in Kombination. Die Verwendung von Kraftausdrücken wie "Fuck" ist in gewissem Maße erlaubt, aber nicht in sexuellem Kontext.
- Vergleichbar mit: FSK ab 12 freigegeben
R (Restricted – eingeschränkt)

Bevor Eltern mit ihren Kindern in einen Film mit R-Rating gehen, wird ihnen eindringlichst empfohlen, sich vorab mit dem jeweiligen Werk auseinanderzusetzen. Es werden viele, nur für Erwachsene bestimmte Inhalte gezeigt, weshalb Jugendliche unter 17 nur in Begleitung von Erwachsenen ins Kino dürfen. Drogenmissbrauch, anhaltende Gewalt und sexuell konnotierte Nacktheit können im Film vorkommen.
- Vergleichbar mit: FSK ab 16 freigegeben
NC-17 (No one 17 and under admitted – Niemand mit 17 Jahren oder jünger zugelassen)

Filme mit einem NC-17-Rating dürfen sich nur Erwachsene ansehen. Jugendliche unter 18 Jahren sind im Kino nicht gestattet. In den USA verzichten viele Kinobetreiber deshalb auf ein Screening solcher Filme. Auch viele Medien halten sich mit Werbung für entsprechende Streifen zurück.
- Vergleichbar mit: FSK ab 18 freigegeben
Die MPAA veröffentlicht regelmäßig Listen mit den Ratings von neuen Kinofilmen und fügen eine Begründung bei. So heißt es zum Beispiel zum "Jay and Silent Bob"-Reboot: "R-Rated wegen stark perversem sexuellen Inhalt, durchweg Kraftausdrücken, Drogenkonsum und etwas Nacktheit."
Zusammenfassung
- Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) gibt es seit 1949.
- Sie spricht Empfehlungen aus, welcher Film für welches Alter geeignet ist.
- In Deutschland gibt es FSK ab 0, 6, 12, 16 und 18 Jahren.
- Die Motion Picture Association of America ist das US-Pendant zur FSK.
- Es gibt sie seit 1922 (in einer Vorform) und seit Mitte der 1940er-Jahre als MPAA.
- Die MPAA unterscheidet bei Filmen zwischen G, PG, PG-13, R und NC-17.