Samsung hat Nachwuchs bekommen. Das kleine Galaxy A3 (2017) möchte mit einem Premium-Design und zeitgemäßen Features den Markt der Einsteiger-Smartphones aufmischen. Im Test haben wir geprüft, ob das handliche Smartphone nur gut aussieht oder auch insgesamt gut ist.
- Glas und Metall: Design
- Kleines Upgrade: Technische Daten
- Es läuft so: Performance im Alltag
- Rockt und knipst: Audio und Kameras
- Fazit: Edler Einsteiger
Glas und Metall: Design

Das Galaxy A3 (2017) ist der neueste Ableger der Einsteiger-Smartphones von Samsungs Galaxy-A-Reihe. Während sich der Vorgänger am Design des damaligen Flaggschiffs Galaxy S6 orientierte, ähnelt das aktuelle Galaxy A3 dem Vorzeige-Smartphone Galaxy S7. Die Ähnlichkeit besteht nicht nur äußerlich. So ist der Rahmen aus Metall und die Rückseite aus Glas gefertigt. Das Gehäuse ist zwar anfällig für Fingerabdrücke und rutschiger als Plastik, aber so ist das eben mit Glas und Metall. Man spürt, ein solide verarbeitetes Gerät aus feinsten Materialien in der Hand zu halten.
Und mehr als eine Hand braucht man für die Bedienung auch nicht, denn das Galaxy A3 (2017) begnügt sich mit einer Größe von 4,7 Zoll. Im Gegensatz zu den meisten anderen aktuellen Smartphones, ausgenommen vor allem das Sony Xperia X Compact, ist das Galaxy A3 noch wirklich "Handy". Das fällt im Alltag auch positiv auf, so zückt man schnell das Smartphone, um Benachrichtigungen zu checken und Nachrichten zu tippen, ohne gleich zwei Hände und seine ganze Aufmerksamkeit dem Gerät widmen zu müssen. Mit der Zertifizierung IP68 ist das neue Galaxy A3 nun auch besser gegen Wasser und Staub geschützt als der Vorgänger.
Urteil Design: Perfekt.
Kleines Upgrade: Technische Daten

In Hinblick auf die technischen Daten ist das Galaxy A3 (2017) ein moderates Upgrade im Vergleich zum Vorgänger. Als Chip dient der Samsung Exynos 7870, dessen acht Cortex-A53-Kerne auf bis zu 1,6 GHz takten. Für die Grafik ist die Mali-T830 zuständig. Abgesehen von der etwas geringeren Taktrate ist der Chip mit Huaweis Kirin 650 zu vergleichen, der etwa im Huawei P9 Lite und im Honor 5C verbaut ist. Der neue Exynos rechnet etwas schneller als der Chip im Vorgänger, aber man muss klar von Einsteigerleistung sprechen. Auch der 5,2 Zoll große Bruder Galaxy A5 (2017) ist mit dem Exynos 7880 ein wenig schneller unterwegs, kostet aber mehr.
Allerdings bietet das Huawei Nova für ebenfalls 330 Euro mit dem Snapdragon 625 einen leicht schnelleren Prozessor und einen deutlich schnelleren Grafikchip – im Basemark-Test erreicht Letzterer etwa die doppelte Leistung. Der Snapdragon 650 im Sony Xperia X, das sich ebenfalls in diesem Preisbereich bewegt, hat einen dreimal so schnellen Grafikchip und einen fast doppelt so schnellen Prozessor. Samsung hätte also gerne einen stärkeren Chip verbauen dürfen.

Der Arbeitsspeicher wurde derweil von 1,5 GB auf 2 GB vergrößert. Die Displayauflösung ist mit 1280 x 720 Pixeln gleich geblieben. Die Hauptkamera löst weiterhin mit 13 Megapixeln auf, wobei die neue Selfie-Cam mit 8 statt 5 MP auflöst. Der interne Speicher beträgt weiterhin 16 GB, was dank immer größerer App-Upgrades etwas wenig ist, und lässt sich immerhin via microSD-Karte erweitern. Endlich wird der aktuelle WLAN-Standard 802.11a/b/g/n/ac mit 2,4 und 5 GHz unterstützt. Die Akkukapazität ist mit 2350 mAh derweil so gut wie gleich geblieben.
Urteil Specs: Ein schnellerer Chip, mehr RAM und ein größerer interner Speicher hätten es schon sein dürfen.
Es läuft so: Performance im Alltag

Die Alltagsperformance entspricht im Test ganz den Erwartungen, welche die Specs auslösen. Die Navigation im Homescreen läuft flüssig ab, aber Apps lassen sich gerne ein paar Sekunden zum Starten Zeit und Spiele noch ein paar Sekunden länger. Außerdem laufen aufwendigere Games wie "Asphalt Xtreme" mit hohen Einstellungen langsam und ruckeln gelegentlich. Obendrein kommt die geringe Displayauflösung solchen Spielen nicht gelegen, weil Kantenflimmern sichtbar wird und der Aha-Effekt ausbleibt. Wer hingegen nur genügsame Spiele wie "Angry Birds" zockt, wird keine Probleme haben.

Zocker könnten sich mehr zum Galaxy A5 (2017) hingezogen fühlen. Im Grafik-Benchmark GFXOpenGL erreicht das A5 im Car Chase-Test 5,2 FPS und das A3 nur 3,9 FPS, im Manhattan 3.1-Test sind es 9 FPS im Vergleich zu 7,3 FPS. Echte Gamer-Leistung ist das aber auch nicht. Klar: Für Twitter, Facebook, Nachrichten, Musik, Telefonieren und dergleichen genügt die Leistung locker. Immerhin ist das Galaxy A3 (2017) ein echter Langläufer – dank des effizienten Prozessors hält das Smartphone gut drei Tage durch.
Urteil Performance: Schnell genug für soziale Medien und Co., aber anspruchsvolle Apps und Games lassen sich Zeit. Der Akku macht dafür erst nach drei Tagen schlapp.
Rockt und knipst: Audio und Kameras

Die Audioqualität des Galaxy A3 (2017) ist fantastisch. Selbst mit dem Lautsprecher klingt Musik sehr klar und Stimmen deutlich, wobei wie üblich kaum Bass da ist (und bei Smartphones auch nicht da sein kann). Mit Kopfhörern wird der Klang dann endgültig exzellent. Musik wird quellgetreu und differenziert wiedergegeben. Selbst MP3s klingen ordentlich und bei höher aufgelöster Musik hört man den Unterschied klar heraus. Da macht sich das Orchester in den Ohren breit. Bei der Tonqualität spielt das Galaxy A3 (2017) also ganz vorne in der Nähe des iPhone 7 und des Galaxy S7 mit.
Die Hauptkamera löst schnell aus. Bei widrigeren Lichtverhältnissen dauert das Scharfstellen allerdings länger als beim Galaxy A5 (2017) und in der Nacht kann man nebenbei ein paar Schluck Kaffee trinken, bis sie scharf stellt. Außerdem ist "scharfstellen" relativ, denn das Smartphone löst häufig aus, ohne dass ein scharfes Bild dabei herauskommen würde. So täuscht man vielleicht darüber hinweg, dass das Galaxy A3 (2017) ohne optische Bildstabilisierung und Dual Pixel AF, die das Galaxy S7 bietet, nicht mit dem Flaggschiff mithalten kann. Das schnelle Auslösen ist aber eher kontraproduktiv, wenn die nötige Technik zum schnellen Scharfstellen nicht da ist.
Die Selfies können gut ausfallen, auch wenn sie weniger hoch aufgelöst sind als jene des Galaxy A5 (2017). Detail, Farben und geringes Rauschen überzeugen. Auch mit der Selfie-Cam ist es allerdings eine Herausforderung, scharfe Fotos hinzubekommen. Beide Kameras erlauben die Videoaufzeichnung in Full HD mit 30 Bildern pro Sekunde drehen. Die Videos fallen hingegen recht scharf aus mit einigen Artefakten, aber mit treffenden Farben und geringem Rauschen. Die Mikrofone filtern den Wind nicht so gut heraus wie das Galaxy A5 (2017).
Urteil Audio und Kameras: Die Soundqualität ist auf Flaggschiff-Niveau und die Kameras machen ordentliche Bilder, die aber selten richtig scharf ausfallen.
Fazit: Edler Einsteiger

Design und Audioqualität des Galaxy A3 (2017) sind schlichtweg herausragend. Der Rest geht allerdings nur in Ordnung. Gerade bei Prozessor, Arbeitsspeicher und internem Speicher hätten wir uns einen größeren Schritt nach vorne gewünscht. Die Kameras sind insgesamt ordentlich, aber fokussieren häufig nicht richtig. Wer mit den Kompromissen leben kann, sollte vielleicht die erste Preisreduktion abwarten und darf dann zuschlagen.