Galaxy S22 Ultra vs. Galaxy S21 Ultra 5G: Lohnt das Upgrade?

Andreas Müller3. APRIL 2023
Ein Samsung Galaxy S22 Ultra schwebt im Weltall mit der Erde im Hintergrund.

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Lohnt sich ein Upgrade vom Samsung Galaxy S21 Ultra 5G auf das Galaxy S22 Ultra? Hier erfährst du, was die Ultra-Generationen voneinander unterscheidet.

Design & Verarbeitung: Jetzt mit Kameradesign von LG

Die Rückseite des Galaxy S22 Ultra dürfte Smartphone-Kennern bekannt vorkommen. Die einzelnen Kameralinsen schauen aus dem Gehäuse heraus und wirken wie herunterfließende Wassertropfen. Als Inspiration dürfte hier das LG Velvet gedient haben, eines der letzten Smartphones jenes Herstellers.

Samsung Galaxy S22 Ultra in grün

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Die Kanten des Galaxy S22 Ultra sind weniger deutlich abgerundet als jene des Galaxy S21 Ultra 5G und das Display ist an den Seiten geringfügig gekrümmt – Designmerkmale, die das Galaxy S22 Ultra von der Galaxy-Note-Serie übernimmt. So auch den S Pen, der in einem Loch in der Gehäuse-Unterseite unterkommt. Die Selfie-Cam steckt recht unscheinbar in einem Loch im Display oben.

Ein Samsung Galaxy S21 Ultra in schwarz liegt auf einem schwarzem Tuch.

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Display und Rückseite werden vom „Victus+“-Schutzglas geschützt, während der Rahmen aus „Armor Aluminium“ gefertigt wurde. Das Galaxy S21 Ultra 5G begnügt sich mit „normalem“ Aluminium und herkömmlichem Gorilla Glass Victus. Die neue ist wie die alte Generation nach IP68 gegen kurzzeitiges Untertauchen in Süßwasser geschützt, auch großzügig „wasserdicht“ genannt.

Fazit: Während sich das Galaxy S21 Ultra 5G als Smartphone der S-Serie zu erkennen gab, sieht das Galaxy S22 Ultra eher wie ein Nachfolger der Galaxy-Note-Serie aus. Es setzt sich mit einem kantigeren Design und dem Wassertropfen-Look der Kameras vom Galaxy S22 und S22+ ab.

Display: Mit höherer Spitzenhelligkeit

Samsung Galaxy S22 Ultra in burgundy

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Wie schon im Galaxy S21 Ultra 5G kommt auch im S22 Ultra ein 6,8 Zoll großes Dynamic AMOLED-Display mit einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz unter. Die Auflösung liegt beim neuen Modell bei 3.080 x 1.440 Pixeln, beim Vorgänger bei 3.200 x 1.440 Pixeln. Die größte Veränderung dürfte die punktuelle Maximalhelligkeit sein, die nun bei bis zu 1.750 Nits statt bei bis zu 1.500 Nits liegt. Das verbessert die Lesbarkeit unter direktem Sonnenlicht noch mal ein wenig.

Fazit: Die Displays unterscheiden sich auf dem Papier kaum, der größte Unterschied ist die etwas höhere punktuelle Maximalhelligkeit des Galaxy S22 Ultra-Bildschirms.

Kameras: Neue Software-Features

Eine Samsung Galaxy S22 Ultra Kamera

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Auf dem Papier geben sich die beiden Samsung-Geräte bei den Kameras die Hand: Beide Smartphones besitzen eine 108-Megapixel-Hauptkamera, eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkellinse, zwei 10-Megapixel-Telefoto-Kameras sowie eine 40-Megapixel-Selfiekamera. Beim S22 Ultra sind einzig die beiden Telefotolinsen etwas breiter.

DxOMark bescheinigt dem S22 Ultra im Test 131 Punkte, das S21 Ultra 5G wurde dagegen mit 115 Punkten bewertet. Laut den Experten schlägt sich vor allem die Ultraweitwinkellinse bei schlechten Lichtverhältnissen im neueren Modell besser, da eine effektiviere Rauschunterdrückung zum Einsatz kommt.

Auch in den Video-, Zoom- und Porträt-Kategorien schneidet das S22 Ultra dank einiger neuer Software-Features etwas besser ab. So kann die Kamera die Bildrate automatisch beim Filmen anpassen und bei Porträtfotos werden auch kleine Details wie Härchen noch scharf gehalten. Wie The Verge berichtet, ist es mit dem S22 Ultra zudem möglich, im Nachtmodus ein 108-Megapixel-Foto in voller Auflösung aufzunehmen.

Fazit: Das Galaxy S22 Ultra setzt bei den Kameras vor allem auf neue Software-Features, die für ein etwas besseres Gesamtergebnis sorgen. Wer mit den Fotos und Videos auf seinem Galaxy S21 Ultra 5G zufrieden ist, hat allerdings keinen Grund für ein Smartphone-Upgrade.

S Pen: Jetzt im Gehäuse integriert

Bereits das Galaxy S21 Ultra 5G war mit dem S Pen kompatibel, der allerdings in einer Hülle unterkommen musste. Beim Nachfolger wohnt der Eingabestift wieder im Gehäuse, wie zuvor schon bei der Galaxy-Note-Serie. Die Latenz hat Samsung um 70 Prozent verbessert, was ein authentischeres Schreiben und Zeichnen ermöglicht. Außerdem bietet der S Pen die Bluetooth-Funktionen der letzten Note-Smartphones wie eine Gestensteuerung aus der Entfernung. Auf diese mussten die Nutzer beim Galaxy S21 Ultra 5G verzichten.

Fazit: Der S Pen ist nicht mehr optional wie beim Galaxy S21 Ultra, sondern steckt gleich im Gehäuse. Auch sind diesmal die Bluetooth-Funktionen an Bord.

Konnektivität: Einmal dasselbe, bitte

Ein Samsung Galaxy S21 Ultra, Galaxy Buds und Steine liegen auf einem schwarzen Tuch.

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Sowohl das Galaxy S22 Ultra als auch das Galaxy S21 Ultra 5G bieten dieselben Konnektivitäts-Standards. Das wären Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2, ein Ultrabreitband-Chip für das Auffinden verlorener Objekte mittels passender Tracker und ein ANT+-Sensor für Gesundheits- und Fitnessüberwachungsutensilien wie einem Brustgurt zum Pulsmessen. Ein NFC-Chip für kontaktloses Zahlen ist selbstredend auch jeweils an Bord. Das 5G-Modem ist bei Flaggschiff-Handys mittlerweile selbstverständlich und wohl daher entfällt beim S22 Ultra das „5G“ im Gerätenamen.

Fazit: Bei der Konnektivität nehmen sich die beiden Ultras nichts – und entsprechend ist das kein Kriterium für einen Wechsel.

Akku: Jetzt mit 45-Watt-Laden

Während das Galaxy S21 Ultra 5G nur mit einem 25-Watt-Netzteil schnellgeladen werden konnte, geht das beim S22 Ultra mit einem 45-Watt-Netzteil. Auch dieses müssen die Galaxy-Besitzer allerdings optional dazukaufen. Beide Smartphones bieten umgekehrtes kabelloses Laden, um auf der Rückseite Gadgets wie kabellose In-Ears mit Strom zu füllen.

Fazit: Das 45-Watt-Laden ist nett, Samsung hätte das starke „Super Fast Charging“-Netzteil allerdings gerne gleich beilegen können.

Speicher: 1-TB-Option, aber teils weniger Arbeitsspeicher

In beiden Ultra-Generationen steckt rasanter UFS 3.1-Speicher. Und leider lässt sich in beiden Fällen der Speicher nicht mit einer SD-Karte erweitern. Beim Galaxy S22 Ultra gibt es die Optionen auf 128 GB internen Speicher und 8 GB Arbeitsspeicher sowie 256, 512 GB oder 1 TB internen Speicher gepaart mit jeweils 12 GB Arbeitsspeicher.

Ein Samsung Galaxy S21 Ultra mit offener Kamerafunktion liegt vor einem schwarzen Tuch mit Steinen drauf.

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Leider wird an der Stelle deutlich, dass Samsung beim S22 Ultra trotz der frischen 1 TB-Option ein wenig gespart hat. Bei der S21-Ultra-Generation waren nämlich die Modelle mit 128 und 256 GB internem Speicher beide mit 12 GB Arbeitsspeicher gepaart und das 512 GB-Topmodell erhielt sogar 16 GB Arbeitsspeicher. Wirklich gebraucht hat den Riesen-RAM allerdings niemand, weil er in keinem realistischen Szenario praktische Vorteile hat, insofern ist das wenig dramatisch. Ein Smartphone ist nun einmal kein Gaming-Laptop, der viel Arbeitsspeicher benötigt.

Fazit: Es gibt beim Galaxy S22 ein Modell mit 1 TB internem Speicher statt „nur“ 512 GB, aber der Arbeitsspeicher verweilt bei maximal 12 statt 16 GB. Für praktische Zwecke sind die Speicher-Unterschiede zwischen den beiden Generationen für die meisten Anwender marginal.

Prozessor: Mehr Grafikpower

In Europa sorgt der zusammen mit AMD entwickelte Exynos 2200 im Galaxy S22 Ultra für die Leistung. Benchmarks zufolge ist die Grafikpower ein gutes Stück höher (bis zu 26 Prozent) und die Prozessorleistung immerhin etwas höher (bis zu 9 Prozent) im Vergleich zum Vorgänger, dem Exynos 2100. Zudem neigt der Chip etwas weniger zum Leistungsverlust bei längerer Beanspruchung.

Theoretisch kann der Exynos 2200 sogar Raytracing-Effekte darstellen wie aktuelle High-End-Grafikkarten und profitiert von Variable Rate Shading für eine höhere Performance bei kaum sichtbaren visuellen Einbußen. Allerdings gibt es zum jetzigen Stand (März 2023) immer noch kein Mobile-Game mit Raytracing-Unterstützung. Laut Qualcomm soll noch in der ersten Jahreshälfte 2023 ein erstes Spiel mit Raytracing für Smartphones erscheinen.

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Fazit: Der neuere Prozessor bietet mehr CPU- und GPU-Leistung sowie theoretisch spannende Features wie Raytracing und Variable Rate Shading – ein Jahr nach Release gibt es allerdings immer noch keine passenden Raytracing-Spiele. Am spannendsten sind vielleicht die Vorzüge, die er für die Bildverarbeitung der Fotos ermöglicht.

Fazit: Willkommen, neues Galaxy Note

Das Galaxy S22 Ultra darf nicht nur als Nachfolger des Galaxy S21 Ultra 5G, sondern auch des Galaxy Note20 Ultra 5G gelten. Note-Fans dürfen sich also freuen, dass der S Pen inklusive aller Funktionen in einem Smartphone zurückgekehrt ist und können ohne Bedenken zuschlagen.

Das Samsung Galaxy S22 Ultra in verschiedenen Farben

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Es gibt auch mehr Leistung, ein frisches Design, zwei verbesserte Telefotokameras und einige neue Software-Features, die für ein wenig bessere Fotos und Videos sorgen. Dass Samsung teils beim Arbeitsspeicher gespart hat, macht keinen guten Eindruck, aber dürfte kaum einen praktischen Unterschied bedeuten.

Inzwischen ist die Galaxy-S24-Generation erhältlich. Hier vergleichen wir das Galaxy S24 mit dem Galaxy S23 und in diesem Beitrag vergleichen wir das Galaxy S24 Ultra mit dem Galaxy S23 Ultra.

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