Es ist ein Gerücht aufgetaucht, dass das nächste "Asassin's Creed" in China spielen könnte: Ein Ex-Mitarbeiter einer Animations-Firma geht anscheinend mit dem angeblichen Geheimnamen "Assassin's Creed: Dynasty" hausieren. Und aus "Dynasty" leiten einige ein chinesisches Setting ab. Es gibt aber wichtige Gründe, weshalb das wenig wahrscheinlich ist.
Ganz sicher ist sich das PlayStation-Magazin PSU auch nicht: "Wir wollen deutlich machen", heißt es im neuesten Update zum "Dynasty"-Gerücht, "dass wir an keinem Punkt im folgenden Artikel behauptet haben, dass das neue 'Assassin's Creed' auf jeden Fall in China spielt." Dabei hatten die Online-Journalisten vorher die Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters der Animations-Firma Technicolor verbreitet. Der hatte behauptet, dass das kommende "Assassin's Creed" den Namen "Dynasty" trägt.
Ist mit "Dynasty" die Ming-Dynastie gemeint?
Dass es sich dabei nur um einen geheimen Arbeitstitel ohne weiteren Zusammenhang mit dem Spiel handelt, was für neue Games-Projekte durchaus nicht unüblich wäre, bestreiten die PSU-Autoren: Da Hersteller "Ubisoft aber für 'Assassin's Creed Origins' als internen Codenamen den Begriff 'Empire' verwendet hatte", könnte "Dynasty" demnach auch sehr gut für China stehen. Etwa die historische "Ming-Dynastie" ist sehr bekannt, und mit dem Plattformer "Assassin's Creed: Chronicles" hatte Ubisoft schließlich auch schon einen kurzen Ausflug nach China gemacht.
Soviel zur Spekulation, es gibt aber auch gewichtige Gründe, weshalb es mehr als unwahrscheinlich ist, dass Ubisoft den Nachfolger von "Assassin's Creed Origins" in Asien ansiedelt. Erstens wäre es fast schon zu naheliegend, weil es eben für diese wichtige Kultur noch keinen wirklichen Attentäter-Teil gab. Asien wäre vom Gefühl her einfach an der Reihe, wie auch regelmäßig auftauchende, aber ziemlich durchsichtig konstruierte Gerüchte belegen. Aber: Abgesehen vom Wunsch vieler Fans, auf dem die Gerüchte basieren, gibt es erschreckend wenig konkrete Anhaltspunkte.
Bei Ubisoft entscheiden auch wirtschaftliche Faktoren
Zweitens, und das ist entscheidend, sprechen wirtschaftliche Gründe eindeutig gegen Asien: Ubisoft hat für "Assassin's Creed Origins" sehr viele aufwändige Grafiken und Umgebungen produziert und historische Forschung für die europäische Antike betrieben, sodass es mehr als sinnvoll wäre, mit dem nächsten Teil nicht in Asien wieder bei null zu beginnen. Der mit "Assassin's Creed Origins" gelungene Neustart der Serie, der sicher auch sehr kostspielig war, muss sich auch in einem kommenden Teil wirtschaftlich noch rechtfertigen. Ubisoft kann und wird möglichst viele Bestandteile des vorhandenen Settings nochmals verwenden wollen, und mit einem Asien-Nachfolger wäre das sehr viel schwieriger. Mit Griechenland oder vor allem dem römischen Reich ließen sich da faszinierende Geschichten erzählen – und das deutlich günstiger.
Ubisoft: Nicht verschwenden, wiederverwenden!
Auch die Vergangenheit zeigt, dass Ubisoft bei aufeinander folgenden Teilen der Reihe immer versucht hat, größere Teile des Settings erneut zu benutzen. Hervorragendes Beispiel: Für das angekündigte "Skull and Bones", das 2018 Seeschlachten im Piraten-Ambiente bieten wird, verwendet Ubisoft Singapore auch Bestandteile, des von ihnen mitentwickelten "Assassin's Creed: Black Flag". Klar, das alles bedeutet nicht, dass Asien für das nächste "Assassin's Creed" komplett ausgeschlossen ist. Wenn es einen weitere größeren Neustart der Serie geben sollte, vielleicht mit einer neuen Konsolengeneration in zwei, drei Jahren, dann kann Asien an der Reihe sein. Aber wohl noch nicht für einen neuen Teil, der vielleicht schon 2019 erscheint.