Anstelle von Pagern verwenden wir heute Smartwatches. Statt analog fotografieren wir digital. Doch manche Geräte sind über die Jahrzehnte praktisch gleich geblieben. Hier werfen wir einen Blick auf alte Technik, die abgelöst wurde, die uns erhalten blieb und die in Form von Retro-Geräten zurückkehrt.
- Bewährte Technik wie aus alten Tagen
- Diese Technik hat sich grundlegend verändert
- Alte Technik, die wiederkommt
Bewährte Technik wie aus alten Tagen
Bei aller Innovation sind manche Geräte im Kern noch immer dieselben. Ihre grundlegende Technik funktioniert heute noch ganz so wie damals.
Filterkaffeemaschinen

Im Bereich der Kaffeemaschinen gibt es immer wieder Innovationen, etwa die Pad- und Kapselmaschinen der letzten Jahre. Die klassische Filterkaffeemaschine mit ihrem typischen Röcheln beim Verdampfen des Restwassers ist aber im Grunde dieselbe geblieben. Den Kaffeefilter hatte im Jahre 1908 die Dresdner Hausfrau Melitta Bentz erfunden, nach ihr wurde der Melitta-Konzern benannt. Die erste Maschine dieser Art war der "Wigomat", den Gottlob Widman 1954 patentieren ließ. Und seit den 1970er Jahren gibt es Filterkaffeemaschinen in mehr oder weniger derselben Form für jeden zu kaufen.
Waschmaschinen

Das Waschen war vor der Einführung der Waschmaschine ein sehr anstrengender Beruf. In den Waschhäusern deutscher Städte arbeiteten noch bis ins angehende 20. Jahrhundert Waschfrauen als unterbezahlte Lohnarbeiterinnen 12 Stunden am Tag. 1951 kam die erste vollautomatische Trommelwaschmaschine auf den deutschen Markt, die den Weg freimachte für angenehmere Tätigkeiten.
Seitdem gab es einige Optimierungen wie die Öko-Schleuse für die Waschmitteleinsparung aus dem Jahr 1986 und der Einsatz einer Wärmepumpe statt einer elektrischen Widerstandsheizung seit 2013. Auch bieten neuere Geräte einer gehobenen Preisklasse inzwischen Smart-Funktionen wie eine Steuerung via Handy-App. Die grundlegende Technik und Form der Waschmaschine hat sich aber seit Mitte des 20. Jahrhunderts kaum verändert.
UKW-Radio

Zwar gibt es heute auch digitale DAB+- und Internetradios, aber das herkömmliche FM- und UKW-Radio ist noch immer weiter verbreitet. Seit dem 21. Dezember 2020 müssen neue Radios auch mit DAB+ ausgestattet sein – doch von der Analogabschaltung, dem Ende des UKW-Radios, ist aktuell keine Rede mehr. Seit dem Beginn des UKW-Rundfunks im Jahr 1949 in Deutschland sind uns die klassischen Radios erhalten geblieben.
Armbanduhren

Trotz der zunehmenden Verbreitung von Smartwatches finden klassische Armbanduhren weiterhin Anklang. Die erste Automatikuhr, die ihre Energie aus den Armbewegungen des Trägers bezieht, wurde 1923 von John Harwood entwickelt. Solche Uhren gibt es weiterhin – wie auch die Digital-Armbanduhren, die in den 1970ern den Markt eroberten. Sowohl Automatikuhren als auch Digital-Armbanduhren mit Solarzellen laufen theoretisch unendlich lange und haben dadurch einen Vorteil gegenüber Smartwatches, die häufig aufgeladen werden müssen.
Vinyl-Schallplatten

Schallplatten haben nach wie vor ihre Anhänger. Du legst sie auf den Plattenspieler und hörst sie durch. Das Smartphone lenkt nicht mit seinen tausend Funktionen ab oder mit personalisierten Musiktipps. Auch als Sammlerstücke sind Schallplatten begehrt.
Diese Technik hat sich grundlegend verändert
Mobiltelefone

Das erste kommerzielle Mobiltelefon war das Motorola Dynatac 8000x von 1986. Handys wurden über die Jahre handlicher, dienten auch als Musikspieler und erhielten schließlich einen Internetzugang. Mit dem ersten iPhone kam im Jahr 2007 das erste Smartphone auf die Welt, für das schließlich ein App-Store für verschiedene Anwendungen nachgereicht wurde. Smartphones bieten viel mehr als die frühen Mobiltelefone, mit ihnen kannst Du an der Kasse bezahlen, Bahntickets kaufen, im Internet surfen, Musik und Videos streamen sowie viele weitere Dinge.
Smartwatches

Zwar werden klassische Armbanduhren weiterhin gekauft, aber Smartwatches nehmen an Beliebtheit zu. Neben den Armbanduhren ersetzen sie die sogenannten Pager, die einst den Nutzer über neue Anrufe informierten. Auch Benachrichtigungen aus den sozialen Medien zeigen Smartwatches an. Mit immer neuen Sensoren wie Stress- und Blutdruckmesser ermitteln sie die Gesundheit des Trägers. Auch motivieren die schlauen Uhren die Nutzer, sich um ihre Fitness zu bemühen. Und sie beherrschen einige Smartphone-Funktionen wie Navigation und Musikstreaming.
Laptops

Früher dienten die mobilen Personalcomputer nur für die einfachsten Aufgaben wie Textverarbeitung und als Taschenrechner. Die ersten Laptops wie der Osborne 1 (11 Kilogramm) und der Grid Compass 1100 (5 Kilogramm) von 1982 waren noch schwer zu transportieren. Der Osborne 1 hatte einen 5 Zoll großen Bildschirm, was in unserer Zeit selbst für Smartphones klein wäre. Heute wiegen Notebooks nur noch rund 1 bis 2,5 Kilogramm und erreichen fast die Leistung ausgewachsener Desktop-Rechner. Während die ersten Laptops noch an das Stromnetz angeschlossen werden mussten und keinen Akku hatten, bieten moderne Notebooks oft schon Akkulaufzeiten, die über einen Arbeitstag hinausreichen.
Kameras

Bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts dominierten Analogkameras den Markt. Digitalkameras wurden zwar seit den 1980er Jahren entwickelt, waren aber erst 20 Jahre später ausgereift und erschwinglich genug für private Anwender. Analoge Filmrollen mussten die Fotografen erst einmal zur Entwicklung bringen, durch eine chemische Reaktion wurden ausgedruckte Fotos daraus. Heute landen Fotos einfach in digitaler Form auf Speicherkarten.
Im Jahr 2008 erschien die erste spiegellose Systemkamera oder "DSLM" ("Digital Single Lens Mirrorless): die Panasonic Lumix DMC-G1. Im Vergleich zur DSLR (Digital Single Lens Reflex) verzichtet die DSLM auf einen Spiegel, der das Motiv unverändert auf den Sucher wirft. Stattdessen haben solche Kameras ein Display und zusätzlich oft einen elektronischen Sucher – im Grunde ein zusätzliches Mini-Display. Diese zeigen das Motiv, wie es nach der internen Bildverarbeitung aussieht. Die kompakten spiegellosen Systemkameras lösen DSLRs immer mehr ab. Zugleich nutzen heute viele Privatanwender ihr Smartphone statt einer Kompaktkamera für Schnappschüsse.
Alte Technik, die wiederkommt
Auf raumfüllende Computer hat heute abseits des professionellen Supercomputer-Sektors niemand mehr Lust. Doch so manche alte Technik hat aber weiterhin ihren Reiz und feiert ein kleines Comeback.
Sofortbildkameras

Die gerne nach der Marke Polaroid benannten Sofortbildkameras knipsen ein Foto und drucken es sofort auf Papier aus. Frisch zum Betrachten, Herumreichen und Verschenken. Die Bildqualität ist nicht besonders gut, aber der Stil dieser Fotos hat einen ganz eigenen Retro-Charme. Heute finden Sofortbildkameras wieder ihre Abnehmer.
MP3-Player

Obwohl die Leute in der Regel mit ihrem Smartphone Musik hören, werden immer noch MP3-Player gekauft. Die kompakten und robusten Geräte sind vor allem beim Sport praktischer als das empfindliche und sperrige Smartphone mit seinem Riesendisplay. Für Musikliebhaber feiern die mobilen Musikabspielgeräte in Form der Hi-Res-Player ein Comeback, die verlustfreie Musik in höchster Qualität abspielen. Da können die Soundchips und Verstärker von Smartphones nicht mithalten.
Retro-Konsolen

In den letzten Jahren waren geschrumpfte Retro-Konsolen mit großem Nostalgiefaktor auf den Markt gekommen. Darunter das Sega Mega Drive Mini, der SNES Classic Mini und die PlayStation Classic. Abseits davon gibt es Retro-Handhelds wie den Nintendo Game & Watch sowie den Blaze Evercade. Sie bringen Spieleklassiker originalgetreu in unsere Zeit.