"Ghost in the Shell": Mamoru Oshii verteidigt Remake-Cast

Das Casting von Scarlett Johansson als Motoko Kusanagi sorgt unter Fans für heftige Debatten.
Das Casting von Scarlett Johansson als Motoko Kusanagi sorgt unter Fans für heftige Debatten. Bild: © Paramount Pictures 2017

"Ghost in the Shell" zählt für viele Anime-Fans auf der ganzen Welt zu den ganz großen Klassikern des Genres. Umso höher waren natürlich die Erwartungen an das angekündigte Live-Action-Remake. Die Wahl von Scarlett Johansson für die Rolle der Motoko Kusanagi schlug hohe Wellen, jetzt verteidigt Mamoru Oshii die Entscheidung von Paramount.

In einer Email an IGN erklärte der Regisseur des original Animes, absolut kein Problem mit der Besetzung zu haben, er begrüße sie sogar. "Was für ein Problem könnte es wohl mit der Vergabe der Rolle [an Scarlett Johansson] geben? Der Major ist ein Cyborg und ihre physische Form ist eine völlig frei erfundene. Der Name 'Motoko Kusanagi' und ihr gegenwärtiger Körper sind nicht ihr ursprünglicher Name und Körper, es gibt also keine Grundlage dafür zu behaupten, dass eine asiatische Schauspielerin sie darstellen müsste."

"Ghost in the Shell": Scarlett Johansson war bestmögliche Wahl

Entgegen aller kritischen Fanstimmen beharrt Mamoru Oshii darauf, dass Scarlett Johansson die bestmögliche Wahl für die Rolle der Motoko Kusanagi gewesen sei. Der Regisseur stellte zudem heraus, dass bereits öfter Schauspieler Rollen abweichender ethnischer Zugehörigkeit verkörpert hätten. "In diesen Filmen kann John Wayne Dschingis Khan spielen und Omar Sharif, ein Araber, kann Doktor Schiwago, einen Slawen, darstellen. [...] Wenn das nicht erlaubt wäre, sollte Darth Vader wohl auch nicht Englisch sprechen. Ich glaube, Scarlett Motoko spielen zu lassen, war die bestmögliche Besetzung für diesen Film."

Kritik politisch motiviert?

Während sich also die Kritiken an der Beteiligung von Scarlett Johansson am Remake des Filmklassikers häufen, findet Mamoru Oshii deutliche Worte: "Ich kann nur einen politischen Hintergrund bei den Kritikern vermuten und ich glaube, dass künstlerischer Ausdruck unabhängig von Politik sein sollte." Außerdem handele es sich bei dem neuen "Ghost in the Shell"-Film um ein Remake des Anime – und das müsse nicht unbedingt zu 100 Prozent mit der Vorlage übereinstimmen, so Oshii.

"Ghost in the Shell" kommt am 31. März in die Kinos, dann wird sich zeigen, ob Mamoru Oshii mit seiner Einschätzung richtig liegt.

Angebot
Kommentar schreiben
Relevante Themen:

Neueste Artikel zum Thema Ghost in the Shell

close
Bitte Suchbegriff eingeben