Inzwischen werden sich viele Spieler mit Kratos und Atreus durch die Welt der nordischen Mythologie in "God of War" gekämpft haben. Der Hack'n'Slay-Hit sahnt laut dem Kritikerspiegel Metascore Bestnoten ab, ein Nachfolger wird heiß erwartet – aber wie könnte er aussehen? Die nordische Sagenwelt hat ein paar Hinweise parat.
Am Ende von "God of War" erreichen Kriegsgott Kratos und sein Sohnemann das legendäre Land der Riesen, Jötunheim, und können dort die Asche von Atreus' Mutter verstreuen – ein emotionales Finale, in dem Du erstmals so etwas wie eine echte Bindung zwischen den beiden spürst. Die Wandgemälde im Bergtempel haben dann aber noch eine große Überraschung parat: Atreus' Mutter Fey gehörte dem Geschlecht der Riesen an und ihr Wunschname für ihn war eigentlich – Loki.
Wie Marvel unser Bild von Thor, Loki und Co. prägte
Nordische Götter wie Odin, Thor und auch Loki sind in der Popkultur gerade recht präsent – durch die Comicfilmhits des Marvel Cinematic Universe (MCU). Im aktuellen Blockbuster "Avengers: Infinity War" sind sowohl Donnergott Thor (Chris Hemsworth) als auch Adoptivbruder Loki (Tom Hiddleston) mit von der Partie. Natürlich hat sich aber schon die Comicvorlage einige Freiheiten bei der Auslegung der nordischen Göttersagen genommen.

Die nimmt sich auch "God of War". Ein Beispiel: Der Endgegner, Freyas Sohn Baldur, wird in "God of War" als prolliger, tätowierter Hipster dargestellt, der scheinbar nur auf Raufereien aus ist. In der Mythensammlung "Edda" aber ist Baldur so etwas wie einer der wenigen Helden der Sagenwelt, ein Gott der Schönheit und des Lichts. Im Gegensatz zu ihm wirkt der Thor der "Edda" wie ein Superschurke, der wirklich nur auf Krieg aus ist und sich mehr als nur ein paar aus Arroganz geborene Fehltritte leistet.
Das geheime Ende weist die Richtung
Dennoch hält sich "God of War" insgesamt stark an die nordische Mythologie, trotz einiger vertauschter Rollen und Charaktere. Daher spekulieren Fans bereits, wie es nach dem Ende in einem möglichen "God of War"-Sequel weitergehen könnte. Immerhin gibt es ein vielsagendes geheimes Ende, in dem Kratos und Atreus Jahre später in einer Art prophetischem Traum von Thor besucht werden – zumindest deuten der Sturm am Himmel und der von Blitzen durchzuckte Hammer der vermummten Gestalt stark darauf hin, dass es sich um Thor handelt.
Viele Spieler hatten schon im Verlauf des aktuellen Spiels auf eine Konfrontation mit Thor oder womöglich sogar Odin gehofft. Nun sieht es aber so aus, als hätten Kreativchef Corly Barlog und sein Team eine Hintertür zu einem Sequel mit Thor als Antagonisten aufgestoßen. Oder wird es am Ende Loki alias Atreus sein, der sich zum Götterübel entwickelt?

Der Loki der nordischen Sagen ist jedenfalls weniger der Bösewicht, als der im MCU dargestellt wird. Er liebt es lediglich, Streiche zu spielen und für Unruhe zu sorgen. Im Spiel selbst sind Atreus' Götterkräfte noch sehr limitiert. Sprachtalent und Stimmen hören – damit würde Disney wohl keine Millionen ins Kino locken. Doch was nicht ist, kann ja noch werden ...
Vorbereitung auf die Götterdämmerung
Was aber immer wieder in Mimirs Geschichten und Erzählungen der Zwerge zur Sprache kommt, ist Ragnarök, die nordische Götterdämmerung. Sie droht am Ende des "langen Winters" (ein Gruß an alle "Game of Thrones"-Fans – wo hat sich George R.R. Martin da wohl inspirieren lassen?), dem sogenannten Fimbulwinter. Falls es also zu einem "God of War: Ragnarök" kommen sollte, dürfte es ein apokalyptisches Szenario geben, in dem auch Odin mit in die Schlacht zieht und beispielsweise Thor gegen die Weltenschlange kämpft.
Als Nachfahre der Riesen ist Atreus/Loki auch hellsichtig, weshalb es Theorien gibt, dass Thor ihn deshalb im geheimen Ende aufsucht. Letztlich könnte er also auch um Unterstützung oder Hilfe bitten, um Ragnarök noch abzuwenden. Das würde ebenfalls einige "God of War"-typische Spielszenarien eröffnen, mit Thor statt Freya als unterstützende Kraft für Kratos. Da das Heldenduo Thors Söhne Magni und Modi getötet hat, wäre dieses Szenario zwar unwahrscheinlich – aber dennoch möglich.
Könnte ein DLC mehr Klarheit bringen?
Dass Atreus/Loki Baldur mit dem Mistelpfeil (wenn in den Sagen auch nicht in direktem Kampf) tötet, ist auch in der nordischen Mythologie ein erster Indikator für das Kommen Ragnaröks. Inwiefern die wütende und wegen des Todes ihres Sohnes Baldur verbitterte Freya im "God of War"-Sequel ins Spiel kommt, ist ebenfalls spannend. Ambivalente Göttinnen haben in der Serie schließlich Tradition – siehe Athene.

Ob in der Fortsetzung dann auch die in Týrs Tempel gesperrten Welten wie Asgard bereist werden können, ist auch eine spannende Frage. Denkbar wäre natürlich auch eine DLC-Erweiterung, die uns schon im aktuellen Teil diese Götterwelt bereisen lässt. Allerdings hat Kreativchef Cory Barlog mehrfach in diversen Interviews betont, dass es keine DLCs geben werde. Dem Portal Kinda Funny Games sagte er noch Ende April, dass sich ein DLC anfühlen würde, als habe er etwas "aufgespart". Dem sei aber nicht so, er und sein Team hätten alles ins Spiel gepackt.
Ob er nach dem riesigen Verkaufserfolg von "God of War" vielleicht doch noch einmal umdenkt, wird die Zeit zeigen. Zumindest erzählte Barlog der Seite "Kotaku", dass er zumindest fünf grobe Ideen zu Spielen habe, die er nach "God of War" angehen könne. Immerhin soll der nächste Teil der Reihe wieder in der nordischen Mythologie verankert sein …
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"God of War" ist am 20. April exklusiv für PS4 erschienen.Hier findest Du ...
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