Google I/O: Die 6 wichtigsten Neuvorstellungen der Entwicklerkonferenz

Auch dieses Jahr findet die Google I/O komplett digital statt.
Auch dieses Jahr findet die Google I/O komplett digital statt. Bild: © TURN ON 2020

Google hat auf seiner Entwicklerkonferenz I/O 2021 zahlreiche neue Entwicklungen vorgestellt, allen voran Android 12 und Pläne für eine gemeinsame Smartwatch-Plattform mit Samsung – neue Hardware gab es nicht zu sehen. Wir haben die wichtigsten Neuvorstellungen der Google I/O 2021 für Dich zusammengestellt.

Android 12: Es wird bunt

Googles Betriebssystem Android 12 erstrahlt im frischen "Material You"-Look – und bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. Allen voran wird die neue Version farbenfroher und Nutzer können diese individueller an ihren persönlichen Geschmack anpassen. Systemfarben können leichter verändert werden, um besser mit dem Bildschirmhintergrund zu harmonieren.

Ganz neu ist auch ein eigenes Dashboard für die Anzeige der Privatsphäre samt zusätzlichen Einstellungen für mehr Datensicherheit. Eine Beta ist ab sofort verfügbar für unterstützte Smartphones von gleich elf Herstellern, die Du auf der Google-Seite nachlesen kannst.

Smartwatch: Angriff auf die Apple Watch

Während es für Smartphones praktisch nur zwei Betriebssysteme gibt, zeigt sich der Smartwatch-Markt deutlich fragmentierter – bis jetzt. Nun wollen Google und Samsung gemeinsame Sache machen und ihre beiden Systeme – Android Wear von Google und Tizen von Samsung – zu einer Plattform verschmelzen. Der womöglich noch nicht finale Name: Wear.

Das neue System soll vor einem eine längere Akkulaufzeit ermöglichen, Apps rund 30 Prozent schneller starten und Animationen flüssiger darstellen. Zugleich soll das Angebot an Apps und Watch Faces erhöht werden.

Kamera und Google Fotos: Mehr KI, ausgeklügeltere Algorithmen

Google arbeitet an einer neuen Smartphone-Kamera, die besser auf das Fotografieren dunkler Hautfarben abgestimmt sein soll. Bislang ist die Bildverarbeitung eher auf hellere Hauttypen ausgelegt, was sich mit der neuen Kamera ändern soll. Dafür ändert Google seine Algorithmen für den automatischen Weißabgleich und für die Belichtung, womit dunkle Hauttöne präziser aufgenommen werden sollen.

Auch die Bilder-App Google Fotos bekommt ein neues Feature: Werden zwei ähnliche Bilder aufgenommen, kann Google Fotos aus diesen beiden Fotos eine neue animierte Aufnahme erstellen. Mit maschinellem Lernen werden die Bewegungen beider Fotos zusammengefügt, um ein lebendigeres Bild zu erschaffen.

Zudem will Google seine Foto-App noch besser schützen und integriert somit einen passwortgeschützten Bereich, in dem Bilder sicher aufbewahrt werden können. Diese Aufnahmen sollen auch beim Scrollen durch die Fotos-App nicht sichtbar sein. Das neue Feature wird zunächst für Pixel Phones zur Verfügung stehen und im weiteren Jahresverlauf auf auf andere Android-Handys kommen.

Google Workspace: Der Produktivitäts-Boost

Google Workspace – eine Sammlung produktiver Google-Apps – bekommt ein neues Feature namens "Smart Chips", das Google Docs mit anderen Diensten verbindet. So können innerhalb von Google Docs Links gesetzt werden, die zu anderen Dateien oder Meetings führen – Google nennt das "Smart Canvas".

Weitere kleinere Neuerungen betreffen unter anderem Emojis in Google Docs als Ergänzung zu herkömmlichen Kommentaren, eine neue Timeline in Google Sheets für ein verbessertes Projektmanagement und eine neue  Ansicht in Google Docs, durch die die Dokumentgröße automatisch an die Browsergröße angepasst wird – ganz so wie eine herkömmliche Web-App.

Bessere KI für Sprachassistenten

Schon seit Jahren treibt Google die künstliche Intelligenz immer weiter voran und demonstriert beeindruckende Unterhaltungen, die komplett ohne menschliches Zutun zustande kommen. Konkret zeigte Google das Projekt "LaMDA", das natürlichere Unterhaltungen ermöglichen soll und eines Tages in Sprachassistenten zum Einsatz kommen könnte.

Während der Präsentation wurde eine Unterhaltung zwischen einem Papierflieger und dem Zwergplaneten Pluto gezeigt, die durchaus beeindruckend war. Mühelos konnte die KI zwischen doch zwei sehr unterschiedlichen Objekten wechseln und eine Unterhaltung führen, die zuvor nicht trainiert wurde.

Videogespräche mit 3D-Abbild

Auch Videokonferenzen will Google künftig moderner machen: Konkret will Google ein 3D-Abbild von Teilnehmern eines Videogesprächs erstellen – als würde man sich direkt gegenüber sitzen. Das soll aus unterschiedlichen Blinkwinkeln funktionieren und selbst den Augenkontakt umfassen.

Entwickelt wird das Vorhaben unter dem Titel "Project Starline": Mithilfe verschiedener Kameras und Sensoren erfasst das System das Erscheinungsbild einer Person und auch die Form aus unterschiedlichen Perspektiven. Gedacht ist das Projekt zunächst nur für Gespräche zwischen zwei Menschen, da gewisse technische Voraussetzungen dafür erforderlich sind.

Weitere Neuvorstellungen

  • Künftig wirst Du gespeicherte Passwörter für Websites direkt im Passwortmanager von Google ändern können. Der Rollout beginnt zunächst in den USA für den Chrome-Browser und wird in den kommenden Monaten flächendeckend über die Bühne gehen.
  • Android wird einige Privatsphäre-Features bekommen, darunter eine Sandbox und einen Sicherheitskern, in dem die Daten für maschinelles Lernen sicher aufbewahrt werden.
  • Google Maps bekommt neue Funktionen für seine AR-Live-Ansicht: Karten erhalten noch mehr Informationen und zeigen etwa Restaurants in Abhängigkeit der jeweiligen Tageszeit, zudem werden lokale Sehenswürdigkeiten beim Besuchen einer neuen Stadt aktiv angeboten.
  • Ähnlich wie bei Apple sollen auch Android-Geräte als digitaler Autoschlüssel dienen. Zum Start in Android 12 sollen ausgewählte Pixel- und Galaxy-Handys das Feature unterstützen. Mittels Ultrabreitband-Chipsatz und NFC soll das Auto dann vollkommen digital geöffnet werden können. BMW hat bereits seine Unterstützung zugesichert.
  • Google hat ein neues Health-Programm angekündigt, mit dem Bilder problematischer Hautpartien aufgenommen werden können, die als Grundlage für das Beantworten von Fragen rund um Hautprobleme dient. Dadurch soll der Zustand der Haut besser verstanden werden können. Der Dienst soll als Pilotprojekt noch in diesem Jahr an den Start gehen.
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