Google Stadia: Alle Infos zu Release, Preis, Games & mehr

Stadia: Google will Gaming auf jeden Bildschirm bringen.
Stadia: Google will Gaming auf jeden Bildschirm bringen. Bild: © Facebook / Stadia 2019

Am 19. November ist es endlich so weit und Google geht mit seinem Game-Streaming-Dienst Google Stadia offiziell an den Start. Wie genau Stadia funktioniert, welche Spiele zum Start verfügbar sind, aber auch welche versprochenen Features zum Launch noch nicht nutzbar sind, erfährst Du in unserem Überblick.

1. Was ist Google Stadia?

Google Stadia ist ein Cloud-Gaming-Dienst, bei dem Spiele nicht auf einer Konsole oder einem PC laufen, sondern auf leistungsstarken Servern in einem Rechenzentrum. Stadia-Nutzer loggen sich ein, ihre Eingaben am Controller oder der Tastatur werden an den Server geschickt und das Bild im Gegenzug auf den Bildschirm gestreamt. Installationen, Downloads und Updates werden damit überflüssig, allerdings können alle Spiele auch nur mit einer dauerhaften Internetverbindung gespielt werden.

2. Auf welcher Hardware läuft Google Stadia?

Als Cloud-Service kann Google Stadia grundsätzlich auf jedes internetfähige Gerät mit Bildschirm gestreamt werden, das den Dienst unterstützt. Die Leistung der internen Hardware des Empfangsgerätes ist weitgehend nebensächlich. Stadia-Chefentwickler Phil Harrison sagte gegenüber Eurogamer: "Auf jedem Gerät, auf dem YouTube flüssig läuft, kann Stadia laufen".

Kommt Stadia auch auf iPhone, iPad und Mac?
Zum Start wird Stadia das Apple-Betriebssystem iOS nicht unterstützen, iPhones und iPads sollen aber zukünftig für den Dienst fit gemacht werden. Möglicherweise lässt sich Stadia auf diesen Geräten aber mit der mobilen Variante von Chrome nutzen. Auf dem Mac sollte Stadia dank der Desktop-Variante von Google Chrome problemlos funktionieren.

Zum Launch läuft Stadia über den Chrome-Browser auf PCs, Google-Pixel-Smartphones und über Chromecast Ultra (vorerst nur die, die mit dem Stadia-Controller mitgeliefert werden), ab 2020 sollen auch Fernseher mit Android TV nativ unterstützt werden. Das Gerät kann jederzeit spontan gewechselt werden, Spielstände werden dabei nahtlos übertragen – Stadia bietet gewissermaßen standardmäßiges Crossplay.

Während eines Livestreams unter dem Titel Stadia Connect enthüllte Google im Juni 2019 auch konkrete Specs des Cloud-Gaming-Dienstes:

  • Modifizierter x86-Prozessor mit Taktung auf 2,7 Gigahertz und AVX2 SIMD sowie 9,5 Megabyte L2- + L3-Cache
  • Modifizierte AMD-GPU mit HBM2-Speicher, 56 Compute-Units und einer Leistung von 10,7 Teraflops
  • CPU und GPU teilen sich 16 Gigabyte RAM mit einer Bandbreite von bis zu 484 Gigabyte pro Sekunde
  • SSD-Cloud-Speicher
Vom Smartphone bis zum 4K-Fernseher: Google Stadia soll auf fast allen Geräten laufen. fullscreen
Vom Smartphone bis zum 4K-Fernseher: Google Stadia soll auf fast allen Geräten laufen. Bild: © YouTube/Google 2019

3. Wie gut muss meine Internetverbindung für Google Stadia sein?

In Testphasen im vergangenen Jahr streamte Google Stadia Spiele in 1080p-Auflösung bei 60 FPS, wozu eine Internetverbindung von 25 Mbit/s empfohlen wurde. Das erklärte Phil Harrison gegenüber Kotaku im Podcast Kotaku Splitscreen. Mittlerweile wurde die Technik weiter optimiert, sodass zum Launch 4K-Auflösung und 60 FPS bei 30 Mbit/s möglich sein sollen. Wer eine schlechtere Verbindung hat, bekommt ein niedriger aufgelöstes Bild. In Zukunft will Google mit Stadia sogar 8K-Auflösungen bei 120 FPS und mehr möglich machen. Wer mag, kann seine Internetverbindung bereits jetzt auf einer speziellen Website testen.

Für Gamer ist vor allem die Frage nach der Eingabeverzögerung beim Spielen, genannt Input-Lag, entscheidend. Wie hoch diese ausfallen wird, muss sich in Tests zeigen. Allerdings sind entsprechende Werte extrem von der jeweiligen Verbindung abhängig. Die Kollegen von Digital Foundry konnten eine frühe Version von Stadia bereits ausprobieren und maßen in ihrer Testumgebung bei 60 FPS eine Latenz von 166 Millisekunden im Vergleich zu 79 Millisekunden auf einem lokalen PC. Diese Werte werden sich zum Release voraussichtlich noch ändern.

4. Was kann der Stadia-Controller?

Zusammen mit Stadia hat Google auch einen passenden Controller vorgestellt. Das Gamepad verbindet sich per WLAN direkt mit den Google-Servern. Neben den klassischen Buttons eines modernen Controllers hat der Stadia-Controller zwei zusätzliche Knöpfe: Ein Button zeichnet Gameplay auf und speichert es im Stadia-Account, ein weiterer aktiviert den Google Assistant, der über das integrierte Mikrofon angesprochen werden kann und dann etwa Hilfestellungen bei Spielen geben soll.

Der Stadia-Controller soll die Nutzung des Dienstes kinderleicht machen. fullscreen
Clearly White, Just Black oder Wasabi: Der Stadia-Controller soll die Nutzung des Dienstes kinderleicht machen. Bild: © YouTube/Google 2019

Der Stadia Controller soll "das beste Erlebnis" bieten, da er speziell für Cloud-Gaming entwickelt wurde. Allerdings darf man den Service auch mit  jedem anderen HID-konformen Controller nutzen. Aber nicht jedes Gamepad wird von allen Betriebssystemen unterstützt. Die Nutzung mit Maus und Tastatur ist natürlich auch möglich.

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Diese Controller werden von Google Stadia unterst Bild: © 9to5Google 2019

Den Stadia Controller wird es in unterschiedlichen Farben geben. Zum Release im November 2019 wird er in drei Ausführungen für 69 Euro erhältlich sein: Clearly White, Just Black und Wasabi. Vorbesteller der Stadia Founders Edition für 129 Euro (siehe unten) können außerdem eine Variante in exklusiven Night Blue erhalten.

5. Kommt auch noch eine Stadia-Konsole?

Stadia positioniert sich als Konkurrenzprodukt zu Konsolen wie PS4 und Xbox One, setzt als Onlinedienst aber andere Akzente. Den Marketing-Satz "Das Server-Center ist Deine Plattform" meint Google daher wörtlich: Eine gesonderte Stadia-Konsole wird es nicht geben.

6. Games: Welche Spiele laufen auf Stadia & wird es Exklusivspiele geben?

Insgesamt 22 Titel werden zum Start von Google Stadia verfügbar sein. Der Spielekatalog soll natürlich kontinuierlich erweitert werden. Diese Games sind schon zum Start über die Stadia-App käuflich:

  • "Assassin’s Creed Odyssey"
  • "Attack on Titan 2: Final Battle"
  • "Destiny 2: The Collection" (verfügbar in Stadia Pro)
  • "Farming Simulator 19"
  • "Final Fantasy 15"
  • "Football Manager 2020"
  • "Grid"
  • "Gylt" (exklusiv für Stadia)
  • "Just Dance 2020"
  • "Kine"
  • "Metro Exodus"
  • "Mortal Kombat 11"
  • "NBA 2K20"
  • "Rage 2"
  • "Red Dead Redemption 2"
  • "Rise of the Tomb Raider"
  • "Samurai Showdown" (verfügbar in Stadia Pro)
  • "Shadow of the Tomb Raider: Definitive Edition"
  • "Thumper"
  • "Tomb Raider: Definitive Edition"
  • "Trials Rising"
  • "Wolfenstein Youngblood"
"Doom Eternal" gehört zu den ersten bekannten Stadia-Titeln. fullscreen
"Doom Eternal" erscheint aufgrund der Verschiebung des Release-Termins leider nicht zum Launch von Stadia. Bild: ©YouTube/Bethesda Softworks 2018

Google will außerdem mit Third-Party-Entwicklern zusammenarbeiten, und auch eigene Spiele entwickeln. Zu diesem Zweck wurde Stadia Games and Entertainment gegründet – ein eigenes Google-Studio, das unter Führung der bekannten Entwicklerin Jade Raymond Exklusivspiele für den Service produzieren wird.

Mit "Gylt" von den Entwicklern "Tequila Works" ist zum Start auch schon ein Exklusivspiel dabei. In dem Puzzle-Adventure-Mix schlüpfst Du in die Rolle der Schülerin Sally, die ihre vermisste Cousine Emily in einer Stadt voller Monster und Albträumen sucht.

7. Welche der angekündigten Features beherrscht Stadia zum Launch?

Google wird Stadia eng mit seiner Videoplattform YouTube und seinen sonstigen Diensten verknüpfen. Außerdem hatte Google schon lange vor dem Release von Stadia einige spannende Features angekündigt. Leider werden die meisten davon aber noch nicht direkt zum Start des Dienstes verfügbar sein, bis auf normales Spiele-Streaming wird Stadia erst einmal wenig zusätzliche Funktionen bieten. Folgende Features sollen aber schrittweise nach dem Release ausgerollt werden:

  • Crowd Play: Schaust Du ein YouTube-Video, in dem ein Streamer ein Game spielt, sollst Du über Stadia direkt in dieses Spiel einsteigen können. Ein Klick soll genügen, um innerhalb von wenigen Sekunden im selben Game zu landen. Geplanter Release: 2020
  • State Share: In Stadia-Games kannst Du auf Knopfdruck einen bestimmten Punkt in Deinem Spiel mit allen dazugehörigen Variablen – etwa Standort Deiner Spielfigur oder ihre aktuelle Lebensenergie – in einem Link speichern und an Freunde schicken. Die können dann direkt an diesem Punkt ins Spiel einsteigen und Deine Spielerfahrung nachempfinden oder mit Dir wetteifern. Geplanter Release: 2020
  • Style Transfer: Mithilfe einer KI kann Stadia den Art-Style eines Bildes analysieren und auf ein Spiel Deiner Wahl legen. Damit lassen sich Games optisch teils drastisch verändern, was vor allem für Spieleentwickler sehr spannend sein dürfte. Geplanter Release: unbekannt
  • Stream Connect: Eine Art lokaler Koop, der je nach Spiel auch eine Splitscreen-Darstellung unterstützt. Die Besonderheit ist, dass die geteilten Bildschirme jeweils auf einer eigen Stadia-Einheit laufen, wodurch Performance-Probleme ausgeschlossen werden sollen. Geplanter Release: Ende 2019
  • Erfolge: Google Stadia wird zum Launch zwar Erfolge von Spielern aufzeichnen, aber es wird vorerst keine visuellen Benachrichtigungen geben. Geplanter Release: "Kurz nach dem Launch"
  • Buddy Pass: Mit dem Buddy Pass können Besitzer der Stadia Founders Edition einem Freund einen dreimonatigen Zugang zu Stadia Pro schenken. Geplanter Release: Zwei Wochen nach dem Launch
  • Kompletter Chromecast-Ultra-Support: Direkt zum Launch kann Stadia nur auf die Chromecast Ultra gestreamt werden, die den Stadia Controllern beiliegen. Alle anderen Chromcast Ultra sollen später über ein Over-the-Air-Update kompatibel gemacht werden. Geplanter Release: Kurz nach dem Launch
Die Style-Transfer-Funktion verändert die Optik eines Spiels nach Wunsch. fullscreen
Die Style-Transfer-Funktion verändert die Optik eines Spiels nach Wunsch. Bild: © YouTube/Google 2019

8. Preis: Was wird Google Stadia kosten?

Spiele für Google Stadia müssen grundsätzlich zusätzlich einzeln über die Stadia-App gekauft werden.

Das Abonnement des Cloud-Gaming-Dienstes wird 9,99 Euro im Monat kosten und als Stadia Pro bezeichnet. Das Abo ist monatlich kündbar und enthält Zugriff auf bestimmte Games. Zum Release wird eine Complete-Edition von "Destiny 2" und "Samurai Showdown" enthalten sein, danach werden regelmäßig weitere Titel folgen. Abonnenten können Google Stadia maximal mit 4K-UHD-Auflösung, 60 FPS und 5.1-Sourround-Sound nutzen.

Unter dem Titel Stadia Base lässt sich der Service aber auch kostenlos mit einer maximalen Auflösung von 1080p, 60 FPS und Stereo-Sound nutzen. Dieses Angebot soll allerdings erst 2020 verfügbar gemacht werden.

Direkt zum Launch am 19. November werden allerdings nur Besitzer der Founders Edition bzw. Premiere Edition Stadia nutzen können. Die Founders Editition kostet 129 Euro und enthält einen Chromecast Ultra, den limitierten Stadia Controller in Night Blue, ein dreimonatiges Pro-Abo für Dich und einen Freund sowie die Möglichkeit unter den ersten Spielern zu sein, die sich einen Usernamen reservieren dürfen. Die Premiere Edition enthält den Standard-Controller. einen Chromecast Ulta sowie ein dreimonatiges Probe-Abo für Stadia Pro.

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