Mit der Hero 4 Session hat der Action-Cam-Hersteller GoPro einen Video-Würfel im Miniformat auf den Markt gebracht. Ob das Gerät auch scharfe Streifen produzieren kann, wollten wir im Test herausfinden.
Mit der Hero 4 Session hat der Action-Cam-Spezialist GoPro im Sommer 2015 sein erstes Gerät im Würfelformat vorgestellt – das zudem ein gutes Stück kleiner geraten ist als die Geschwister. Die neue GoPro unterbietet alle ihre Vorgänger in Sachen Abmessungen erheblich. Gerade bei der Montage am Helm machen sich eine geringere Größe und vor allem das um 40 Prozent niedrigere Gewicht natürlich stark bemerkbar. Der Würfel mit Kantenlängen von 3,6 bis 3,8 Zentimetern lässt die Waage auf lediglich magere 74 Gramm ausschlagen. Im Gegensatz zu den großen GoPro-Modellen wie etwa der Hero 4 Black Edition ist der Video-Würfel nur bis 10 Meter Tiefe wasserdicht – und nicht bis 40 Meter.
Fahrradhalter nicht im Lieferumfang
Das Gerätchen wird in mitgelieferte, zusammenklappbare Rahmenkäfige gesteckt, an denen eine Standard-GoPro-Halterung angebaut ist. So kann es sicher und stabil befestigt werden. Etwas seltsam ist, dass im Lieferumfang etwa eine Halterung für Rohre – beispielsweise für den Fahrradlenker – völlig fehlt. Mit dabei sind zwei Klebeplatten, mit denen man GoPro-Geräte zum Beispiel an einem Helm anbringen kann. Und das eben auch nur dauerhaft, weil sich die Klebeplatte natürlich nicht ein weiteres Mal verwenden lässt. Ansonsten ist die Befestigung der Action-Cam im Rahmen sehr simpel.

In Sachen Qualität bietet der Würfel zwar kein 4K wie andere Modelle, aber immerhin kann er Filme mit 1440p und 30 Vollbildern pro Sekunde aufnehmen. In Full HD mit 1080p sind es auch noch 60 Vollbilder und mit 720p schafft die Session sogar 100 Bilder. Die Videos im Test waren sehr scharf, detailreich und auch beim Wechsel von dunklen zu hellen Passagen sehr gut und gleichmäßig belichtet. Geringes Bildrauschen und leichte Farb-Schlieren tauchen dann erst bei Aufnahmen mit schlechten Lichtverhältnissen auf. Die Akkuleistung ist mit knapp zwei Stunden recht ordentlich, aber die Angabe der Füllmenge war manchmal fehlerhaft. Einmal sollte der Energiespeicher noch 40 Prozent haben, reichte dann aber nur etwa eine gute halbe Stunde – bei bester Qualität. Da der Akku fest eingebaut ist, lässt er sich auch nicht wechseln. Das limitiert das Filmen auf eben maximal die Laufzeit des Akkus. Natürlich kann man mit der Kamera nicht nur filmen, sondern auch Fotos machen.
Zwei Mikrofone sorgen für den guten Ton
Mit zwei hellhörigen Mikrofonen wird der Ton der Umgebung aufgenommen, wobei die Kamera-Elektronik entscheidet, welches jeweils das geeignetere für den guten Ton ist. Der ist zwar in Mono, aber gut verständlich und klar und fängt alle Geräusche und Stimmen sehr realistisch ein. Ein nennenswertes Display wie andere Schwestermodelle hat die Hero 4 Session nicht zu bieten, sondern nur ein Mini-Fensterchen, in dem einige Symbole und Statusanzeigen dargestellt werden. Das reicht völlig aus, wer mehr sehen und auch einstellen will, kann dazu eine App verwenden. Ansonsten erfolgt die Bedienung über einen großen Knopf an der Oberseite. An der Rückseite ist ein weiterer Schalter, mit dem man unter anderem bestimmte spannende Stellen beim Filmen markieren kann. Allerdings ist es etwas fummelig, diesen Schalter während des Gebrauchs der Kamera zu drücken.
Um die Kamera zu starten und zu stoppen und auch Zeitrafferaufnahmen zu machen, reicht der eine Knopf aus. Wer feinere Einstellungen machen möchte, der muss das dann per App machen. Die Verbindung zwischen Gerät und Smartphone funktioniert zwar reibungslos, aber der WLAN-Kontakt ist exklusiv und das Smartphone kann nicht gleichzeitig mit dem Internet verbunden sein. Es gibt durchaus schon Geräte auf dem Markt, bei denen das anders ist und man zwischen einer exklusiven und einer Verbindung übers Netzwerk wählen kann.
Fazit
Durch die geringe Größe und die Bauform ist die GoPro Hero 4 Session an sich schon eine interessante Action-Cam. Die Filme haben eine sehr gute Qualität, die nur bei schlechtem Licht etwas nachlässt. Der Akku hält mit knapp zwei Stunden ausreichend lange durch, ist aber nicht wechselbar, was die Aufnahmezeit natürlich deutlich beschränkt. Die Bedienung des Geräts ist wirklich kinderleicht, wenn es nur darum geht, normale Filme aufzunehmen. Wer die Filme schneiden und anderweitig bearbeiten will, kann sich dafür von GoPro kostenlos die Software GoPro Studio herunterladen. Aber: Die geringe Größe macht es wohl auch besonders kompliziert, das Gerät im Schadensfall zu reparieren.