HDMI 2.0: Das hat der neue Signalstandard alles zu bieten

Ultrascharfes 4K-Bild – HDMI 2.0 macht's möglich.
Ultrascharfes 4K-Bild – HDMI 2.0 macht's möglich. Bild: © Philips 2016

Die neue Schnittstelle HDMI 2.0 überträgt Bewegtbilder und Töne mit Höchstgeschwindigkeit und in noch besserer Qualität. Wir erklären, wie Du in den Genuss dieser Vorteile kommst.

Ultra-hochaufgelöstes Filmmaterial ist bislang noch rar gesät. Immer mehr Fernseher beherrschen den 4K-Standard jedoch bereits, Streamingdienste wie Netflix haben bereits viele 4K-Inhalte im Programm. Die Ultra HD Blu-ray ist mittlerweile ebenfalls da. HDMI 2.0 sorgt dafür, dass TV und Abspielgeräte reibungslos und ohne Qualitätsverlust zusammenarbeiten.

1. Was ist HDMI?

HDMI steht für High Definition Multimedia Interface und ist eine Schnittstelle für die Übertragung von Bild und Ton. Die Technik an sich ist nicht neu, sondern schon seit 2003 im Einsatz. Über die Jahre wurden aber verschiedene Versionen entwickelt, neuester Spross war bis April 2015 die Version HDMI 2.0, derzeit ist es HDMI 2.0a. Und Gerüchten zufolge befindet sich HDMI 2.1 mit einem verbesserten HDR-Erlebnis bereits in der Pipeline.

2. Wo wird HDMI eingesetzt?

HDMI kommt aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik, und dort ist die Schnittstelle auch am weitesten verbreitet. An aktuellen Fernsehgeräten, Blu-Ray-Playern, Verstärkern oder Spielekonsolen ist HDMI ein Standardanschluss. Über die letzten Jahre setzen allerdings auch Computer, Notebooks, Monitore genauso wie Camcorder und Digicams darauf. So sollen nach Schätzungen von Marktforschern allein 2014 weltweit rund 800 Millionen Geräte mit HDMI-Anschluss verkauft worden sein.

Ein Kabel für Bild und Ton: Das ist das Prinzip der 2003 entwickelten Schnittstelle namens "High Definition Multimedia Interface" – kurz: HDMI. fullscreen
Ein Kabel für Bild und Ton: Das ist das Prinzip der 2003 entwickelten Schnittstelle namens "High Definition Multimedia Interface" – kurz: HDMI. Bild: © CC: Flickr/KārlisDambrāns 2015
Auf den Standard 1.4a folgt HDMI 2.0 – dessen Entwicklung dauerte gut vier Jahre. fullscreen
Auf den Standard 1.4a folgt HDMI 2.0 – dessen Entwicklung dauerte gut vier Jahre. Bild: © CC: Flickr/LG 2015
Die HDMI Licensing Group hatte diese jüngste Schnittstellengeneration auf der IFA 2013 vorgestellt. fullscreen
Die HDMI Licensing Group hatte diese jüngste Schnittstellengeneration auf der IFA 2013 vorgestellt. Bild: © picturealliance / dpa Themendienst 2015
HDMI 2.0 überträgt mit 18 Gbit/s deutlich mehr Daten als der vorherige Standard. fullscreen
HDMI 2.0 überträgt mit 18 Gbit/s deutlich mehr Daten als der vorherige Standard. Bild: © CC: Flickr/Walter 2015
Mit der Schnittstelle lassen sich 4K-Filme mit bis zu 60 fps verlustfrei abspielen.( fullscreen
Mit der Schnittstelle lassen sich 4K-Filme mit bis zu 60 fps verlustfrei abspielen.( Bild: © picturealliance / dpa Themendienst 2015
Ordentlich was auf die Ohren: Der neue Standard unterstützt außerdem bis zu 32 Audiokanäle. fullscreen
Ordentlich was auf die Ohren: Der neue Standard unterstützt außerdem bis zu 32 Audiokanäle. Bild: © CC: Flickr/Gastón Gaiduk 2015
Erste Filme, die HDMI 2.0 erforderlich machen, sollen Ende 2015 auf Blu-ray erscheinen. fullscreen
Erste Filme, die HDMI 2.0 erforderlich machen, sollen Ende 2015 auf Blu-ray erscheinen. Bild: © picturealliance / dpa Themendienst 2015
Gaming-Fans dürfen sich auf Dual View freuen – mit 3D-Brille sieht jeder Spieler sein Bild über den ganzen Bildschirm. fullscreen
Gaming-Fans dürfen sich auf Dual View freuen – mit 3D-Brille sieht jeder Spieler sein Bild über den ganzen Bildschirm. Bild: © picturealliance / dpa Themendienst 2015
Ein Kabel für Bild und Ton: Das ist das Prinzip der 2003 entwickelten Schnittstelle namens "High Definition Multimedia Interface" – kurz: HDMI.
Auf den Standard 1.4a folgt HDMI 2.0 – dessen Entwicklung dauerte gut vier Jahre.
Die HDMI Licensing Group hatte diese jüngste Schnittstellengeneration auf der IFA 2013 vorgestellt.
HDMI 2.0 überträgt mit 18 Gbit/s deutlich mehr Daten als der vorherige Standard.
Mit der Schnittstelle lassen sich 4K-Filme mit bis zu 60 fps verlustfrei abspielen.(
Ordentlich was auf die Ohren: Der neue Standard unterstützt außerdem bis zu 32 Audiokanäle.
Erste Filme, die HDMI 2.0 erforderlich machen, sollen Ende 2015 auf Blu-ray erscheinen.
Gaming-Fans dürfen sich auf Dual View freuen – mit 3D-Brille sieht jeder Spieler sein Bild über den ganzen Bildschirm.

3. Worin liegen die Vorteile?

Die Grundidee von HDMI ist, über ein Kabel Bild und Ton zu übertragen. Das macht den Anschluss von AV-Geräten sehr einfach. Weiterer Vorteil: HDMI liefert Topqualität, kann zum Beispiel 4K-Inhalte oder 3D-Videos übertragen und unterstützt Surround-Sound. Bedingt durch die Vorteile der digitalen Übertragung der Daten ist die beste Qualität gewährleistet.

4. Welche Stecker gibt es momentan?

Für HDMI gibt es verschiedene Steckertypen. Für HDMI 2.0 sind Typ A, C und D wichtig, die sich in der Größe unterscheiden. Typ A ist dabei der gängigste und gleichzeitig größte Stecker, der sich an TV-Geräten und Zuspielern befindet. Für kompaktere Geräte wurden die Typen C (Mini-HDMI) und D (Micro-HDMI) definiert.

5. Neue Fähigkeiten: Perfektes 4K

HDMI 2.0 beherrscht mit 18 Gbit/s eine wesentlich höhere Datenrate als seine Vorgänger (bis 10,2 Gbit/s). Damit ist es möglich, 4K-Filme mit 60 Bildern pro Sekunde zu übertragen. Der 4K-Transfer funktioniert zwar bereits mit HDMI 1.4a, jedoch nur mit 30 Bildern pro Sekunde. HDMI 2.0 ist somit eine Anschlusstechnik, der die Zukunft gehört. Die ersten Blu-Ray-Filme mit 4K-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde sind seit April 2016 im Handel erhältlich.

6. Kino-Feeling

Mit HDMI 2.0 lassen sich Filme auch im 21:9-Format übertragen, ideal für Kinofans. Außerdem baut HDMI 2.0 die Sound Unterstützung auf bis zu 32 realisierbare Audiokanäle aus.

7. Cooles Spielen

TV-Anschluesse fullscreen
Dank HDMI 2.0 kann sogar in Dual View gezockt werden. Bild: © Philips 2016

HDMI 2.0 beherrscht Dual View. So können an einem 3D-fähigen Fernseher zwei Spieler mit 3D-Brille gegeneinander antreten, während sie jeweils ihr eigenes Spielbild in voller Auflösung sehen können. Die lästige Splitscreen-Anzeige bei Rennspielen oder Egoshootern ist damit Geschichte.

8. Sind neue Kabel nötig?

Nein, HDMI 2.0 ist komplett abwärtskompatibel. Egal, welches HDMI-Kabel Du zu Hause hast, es funktioniert — passenden Stecker vorausgesetzt — auch mit HDMI 2.0. Nur weil Du ein Gerät mit
HDMI 2.0 erworben hast, musst Du nicht zwingend neue Kabel kaufen. Doch Vorsicht: Um High-End-Features wie 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunden oder 3D-Filme zu nutzen, muss es ein HDMI-Highspeed-Kabel sein, nur das unterstützt die nötige Bandbreite.

9. Arbeiten verschiedene HDMI-Versionen zusammen?

Ja, HDMI gibt es in verschiedenen Versionen, aktuell am weitesten verbreitet sind 1.4, 1.4a und 2.0. Leider werden HDMI-Produkte seit 2012 nicht mehr explizit mit der Version gekennzeichnet. Die verschiedenen Standards arbeiten problemlos zusammen. Um aber die neuesten Features von HDMI 2.0 nutzen zu können, müssen alle beteiligten Geräte HDMI 2.0 beherrschen.

10. Was ist Highspeed-HDMI?

Im Zusammenhang mit HDMI stößt man immer wieder auf die Bezeichnung Highspeed. Hört sich gut an und sollte man beim Kabelkauf auch berücksichtigen. Der Grund: Nur mit Highspeed-Kabel geht man sicher, dass man alle HDMI-Features nutzen kann. Die gute Nachricht: Highspeed-Kabel sind nicht teurer als Standardkabel.

11. Wie koppelt man Handy und TV?

Bei mobilen Smartgeräten ist HDMI nicht so verbreitet, Multimediasignale lassen sich per MHL-Standard (Mobile High Definition Link) vom Handy oder Tablet an den Fernseher übertragen. Die nötigen Kabel nutzen zum TV-Anschluss HDMI, auf der Seite der Mobilgeräte kommt meist Micro-USB zum Einsatz.

12. HDMI 2.0a aktuell, HDMI 2.1 in der Pipeline

Im April 2015 wurde HDMI 2.0a eingeführt. Die neue und derzeit aktuelle Version bringt im Vergleich zu HDMI 2.0 nur eine wichtige Änderung – und zwar die Unterstützung von HDR, dem High Dynamic Range. Dank HDR sind wesentlich feinere Abstufungen in den sehr hellen und sehr dunklen Bereichen des Bildes möglich. Die Farben wirken insgesamt deutlich kräftiger. HDMI 2.0a bringt für HDR alleine aber rein gar nichts, denn der entsprechende Fernseher muss einen speziellen Decoder unterstützen.

Das ist allerdings nur bei ganz neuen TVs der Fall, die derzeit im höheren Preissegment angesiedelt sind. Gerüchten zufolge werden demnächst die Spezifikationen für HDMI 2.1 verabschiedet. Die brandneue Version dürfte mit einer noch besseren HDR-Unterstützung aufwarten, mithilfe dynamischer Metadaten wäre es möglich, jede einzelne Filmszene perfekt auf die verwendete Hardware abzustimmen.

Zusammenfassung

  1. HDMI 2.0 war bis April 2015 die aktuellste Version, derzeit HDMI 2.0a
  2. HDMI ist die digitale Standard-Schnittstelle bei Entertainment-Geräten
  3. Bildqualität ist mit HDMI aufgrund der digitalen Übertragung am besten
  4. Für HDMI 2.0 sind Typ A, C und D wichtig
  5. HDMI 2.0 beherrscht mit 18 Gbit/s wesentlich höhere Datenraten als der Vorgänger
  6. Unterstützt auch Kinofilme im 21:9-Format
  7. Zwei Spieler können dank Dual View jeweils mit einer eigenen 3D-Brille in voller Auflösung zocken
  8. HDMI 2.0 ist komplett abwärtskompatibel
  9. Smartphone und TV werden meist per MHL-Standard (Mobile High Definition Link) gekoppelt
  10. HDMI 2.0a ist derzeit aktuell und unterstützt HDR-Bilder
  11. HDMI 2.1 befindet sich bereits in den Startlöchern mit noch besserem HDR-Support

Dieser Artikel stammt größtenteils aus der Ausgabe TURN ON 2/2015.

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