Bilder auf dem iPhone sollen in iOS 11 deutlich effizienter komprimiert werden. Damit das gelingt, setzt Apple künftig auf das HEIF-Format anstelle von JPEG. Welche Vorteile das für Dich bringt und welche Geräte das effizientere Format unterstützen, klären wir jetzt.
Auf der WWDC 2017 stellte Apple neben neuen Features für iOS 11 auch einige Verbesserungen vor, deren Effekte mitunter erst auf den zweiten Blick ersichtlich werden. Der Wechsel von JPEG auf HEIF klingt erst einmal wenig spektakulär, doch das neue Dateiformat bringt unbestrittene Vorteile für alle iPhone-Besitzer. HEIF steht für High Efficiency Image File Format und dient als Dateiformat gleichermaßen für Bilder und Bildsequenzen. Das mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnte alte JPEG-Format fungiert in iOS 11 aber immer noch als Rückfallebene.
Unterschiede zwischen JPEG und HEIF vor allem in der Speichergröße
Im Gegensatz zu JPEGs sind HEIF-Bilder nur rund halb so groß. Bedeutet: Wer viele Bilder mit der iPhone-Kamera knipst, kann in iOS 11 deutlich mehr Aufnahmen bei gleicher Speicherkapazität aufnehmen. Wenn ein JPEG um die 3 Megabyte groß ist, dürfte es als HEIF nur noch um die 1,5 Megabyte groß sein. Hört sich erst einmal nach Peanuts an, doch bei riesigen Sammlungen mit mehreren Gigabyte Bildern ist die Einsparung signifikant.
Bessere Bildqualität und neue Effekte
Doch nicht nur die Komprimierung soll erheblich effizienter ausfallen, auch die Bildqualität soll von HEIF profitieren. Kompressionsartefakte, etwa an Objekträndern, kommen bei HEIF deutlich seltener vor als bei JPEGs. Zudem unterstützt das Dateiformat die Aufnahme von Serienbildern und die gleichzeitige Aufnahme von Bildern und Videos. Ein Feature, das Apple aber selbst schon mit Live Photos erfolgreich umgesetzt hatte. Außerdem können mit HEIF neue Fotoeffekte eingeführt werden, einige werden bereits in iOS 11 integriert sein, etwa ein Langzeitbelichtungseffekt.
Hardware-Anforderungen und unterstützte Geräte
Die Anforderungen, die Apple für die hardwareseitige Decodierung von HEIF-Dateien nennt, sind aber nicht ohne: Mindestens ein A9-Chip sollte es schon sein, was die Anzahl der unterstützten Geräte ziemlich einschränkt. Es sollte sich also um ein iPhone 6s oder neuer handeln, im Tablet-Bereich scheiden alle iPads außer den Pro-Modellen aus. Wer auf dem Smartphone HEIF-Dateien auch hardwaregestützt encodieren – also HEIF in andere Dateiformate umwandeln möchte – benötigt sogar mindestens ein iPhone mit einem A10-Chip. Sprich: ein iPhone 7, ein iPhone 7 Plus, das iPad Pro 10,5 oder das iPad Pro 12,9.
Kompatibilität sichergestellt beim Teilen von HEIF-Bildern

Smartphones oder Tablets mit iOS 11 werden neue Bilder standardmäßig im HEIF-Format aufnehmen. In den Einstellungen kann der Nutzer aber wieder auf den JPEG-Standard wechseln. Doch keine Sorge: Möchtest Du Dein per HEIF komprimiertes Foto an Freunde oder Dienste senden, die HEIF nicht unterstützen, wandelt iOS 11 das Bild automatisch im Hintergrund in ein JPEG um.
Doch HEIF bietet nicht nur den Vorteil, dass Bilder auf dem iPhone weniger Speicherplatz bei besserer Qualität beanspruchen. Sicherst Du Deine Mediathek per iCloud, gelingt die Synchronisierung auch deutlich schneller. Schließlich sind die Dateien nur noch etwa halb so groß. Ob die Mediathek nach dem Update auf iOS 11 automatisch auf das neue Format umgestellt wird, ist nicht bekannt. Zumindest in der Beta-Version soll das noch nicht der Fall gewesen sein.
Zusammenfassung
- HEIF-Bilder sollen im Vergleich zu JPEGs nur etwa halb so groß sein
- Bildqualität soll dennoch besser als bei JPEG-Dateien ausfallen, so gibt es etwa weniger Artefakte an den Objekträndern
- HEIF unterstützt neben Bildern auch Bildsequenzen
- Hardware-Dekodierung setzt A9-Chip voraus (iPhone 6s und neuer)
- Hardware-Enkodierung ab A10-Chip (iPhone 7 und neuer)
- Bilder werden in iOS 11 automatisch im HEIF-Format geknipst
- In den Einstellungen kann aber wieder auf JPEG gewechselt werden
- HEIF-Bilder werden automatisch umgewandelt, wenn der Empfänger oder Dienst HEIF nicht unterstützt