Noch ist die Gasheizung in Deutschland die etablierteste Wärmequelle. Aber das Heizen mit Strom holt allmählich auf. Welche elektrischen Heizmethoden gibt es? Wir sehen uns Varianten an und zeigen die Kosten im Vergleich.
- Heizung mit Strom: Die besten Varianten
- Elektrische Wärmepumpen
- Ölradiatoren: Stromheizung mit heißem Öl
- Heizlüfter: Heißluft aus der Steckdose
- Heizstrahler: Wärme per Infrarot oder Quarzelement
- Vergleich: Diese Kosten entstehen beim Heizen mit Strom
- Heizen mit Photovoltaik-Strom
- Was ist billiger: Heizen mit Strom oder Gas?
- Ist Heizen mit Strom die Zukunft?
- Zusammenfassung
Heizung mit Strom: Die besten Varianten
Mit einer Stromheizung bist Du unabhängiger von Gas. Das klingt attraktiv. Es gibt viele Alternativen, die sich mehr oder weniger rentieren. Wir haben beliebte Varianten für Dich zusammengestellt.
Auch zeigen wir Dir im Vergleich, welche Heizung effizienter ist. Wir klären, ob sich das Heizen mit Photovoltaik-Strom lohnt und ob Heizen mit Strom die Zukunft ist.
Elektrische Wärmepumpen

Im Jahr 2020 war Gas laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die mit Abstand größte Wärmequelle der Deutschen. Rund 50 Prozent aller Heizungen wurden damit betrieben. Ein weiteres Viertel entfiel auf das Heizen mit Öl. Weniger als drei Prozent aller Haushalte heizten mit Strom. Doch bereits in 2021 waren elektrische Wärmepumpen mit über 40 Prozent die beliebteste Heizmethode in Wohnungsneubauten. Das zeigt BDEW in einer Analyse von Daten der Statistischen Landesämter.
Elektrische Wärmepumpen können ein Vielfaches des aufgewandten Stroms als Wärmeenergie ausgeben. Eine Kilowattstunde (kWh) Strom produziert dabei bis zu fünf kWh Heizenergie. Bei einem durchschnittlichen Jahresbedarf von 20.000 kWh Heizenergie verbrauchst Du rund 4.000 bis 5.700 kWh Strom.
Die Anschaffungskosten sind aber trotz staatlicher Förderung hoch: Zwischen 13.000 und 30.000 Euro kommen hier auf Dich zu. Der Wechsel zur Wärmepumpe kann sich für Wohnungs- und Hausbesitzer lohnen. Er ist allerdings für die meisten Mieter kurzfristig keine Option.
Ölradiatoren: Stromheizung mit heißem Öl

Schon eher bieten sich mobile Elektroheizkörper an, die Du ergänzend zu oder im Wechsel mit der Gasheizung einsetzt. Ölradiatoren ähneln optisch den normalen Heizapparaten an der Wand, lassen sich aber durch die Wohnung schieben und per Stecker ans Netz hängen. Sie eignen sich daher für das gezielte Heizen mit Strom in einzelnen Räumen.
Durch elektrische Heizwiderstände wird das Heizöl im Radiator erhitzt und gibt anschließend gleichmäßig Wärme ab. Ein Ölradiator kostet in der Anschaffung 50 bis 300 Euro. Setze ihn aber sparsam ein, denn er hat einen hohen Stromverbrauch: Heizt Du mit einem solchen Gerät drei Stunden am Tag, verbraucht es in der Woche zwischen 21 und 52 kWh Strom.
Heizlüfter: Heißluft aus der Steckdose

Ein weiterer mobiler Heizkörper, den Du mit Strom betreibst, ist der Heizlüfter. Er saugt die kalte Luft im Zimmer ein, erhitzt sie mit elektrischen Heizwiderständen und bläst sie zurück in den Raum. Das geht allerdings mit einem Geräuschpegel von mindestens 47 Dezibel einher, was der Lautstärke von Regen entspricht.
In der Anschaffung sind manche Heizlüfter besonders günstig. Die Kleinsten bekommst Du ab 15 Euro – es gibt aber auch Modelle bis 700 Euro. Mit der Leistung von 2 kWh kommst Du aber mit drei Heizstunden pro Tag schnell auf einen wöchentlichen Verbrauch von rund 42 kWh Strom für einen einzigen Raum. Auch diese Heizmethode kann also bisher die Gasheizung nicht völlig ersetzen.
Heizstrahler: Wärme per Infrarot oder Quarzelement

Zu den Heizstrahlern gehört eine Vielfalt von Geräten, die mit Infrarotstrahlen für Wärme sorgen. Sie werden meist für die Außenheizung eingesetzt, weil sie selbst bei Wind zielgerichtet heizen. Auch für Innenräume kommen manche Modelle infrage. Lass Dich vor dem Kauf beraten, damit eine Brandgefahr ausgeschlossen ist.
Heizstrahler mit Quarzelementen haben eine durchschnittliche Leistung von 1 kWh, die je nach Größe stark variiert. Sie können für rund 21 kWh in der Woche betrieben werden, wenn Du täglich drei Stunden mit ihnen heizt.
Heizungen mit Infrarotpaneelen nehmen eine recht große Fläche an der Wand oder Decke ein, sind aber mit einer Leistung von 500 Watt im Schnitt sparsamer. In der Woche verbrauchen sie bei vergleichbarer Nutzung nur 10 bis 11 kWh.
Heizstrahler gibt es ab 30 Euro zu kaufen. Teurere Modelle kosten bis zu 500 Euro.
Vergleich: Diese Kosten entstehen beim Heizen mit Strom
Willst Du günstig heizen mit Strom, ist die Wärmepumpe am effizientesten. Im wöchentlichen Durchschnitt verbraucht sie rund 75 kWh. Damit heizt sie aber einen ganzen Haushalt. Die Wärmepumpe lässt sich mit anderen Stromheizungen nur schwer vergleichen, die Du in einzelnen Räumen für wenige Stunden anschaltest.
Hier haben Infrarot-Heizstrahler den niedrigsten Verbrauch. Die Paneele sind nochmal sparsamer als Geräte mit Quarzelementen. Den letzten Platz teilen sich Ölradiator und Heizlüfter. Wenn Du mit ihnen ein Zimmer beheizt, verbrauchst Du am meisten Strom.
Der wöchentliche Stromverbrauch bei drei Heizstunden pro Tag im direkten Vergleich:
- Infrarot-Paneele: 10 - 11 kWh
- Heizstrahler mit Quarzelementen: 21 kWh
- Heizlüfter: 42 kWh
- Ölradiator: 21 - 52 kWh
Heizen mit Photovoltaik-Strom

Wichtig ist neben dem verwendeten Gerät beim Heizen mit Strom auch die Stromquelle. Ein beträchtlicher Teil des Stroms wird in Deutschland immer noch durch das Verbrennen von Erdgas gewonnen. Es gibt aber viele Anbieter, die Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien anbieten.
Auch das Heizen mit Photovoltaik-Strom geht natürlich. Je nach Wetterlage ist die Wärmepumpe dann aber unterversorgt. Du kannst Dir für diesen Fall eine Batterie für Deine Anlage zulegen. Dann schaltest Du automatisch auf Batteriebetrieb um, wenn die Sonne mal nicht scheint. Die sind aber in der Anschaffung teuer und stoßen bei vollem Heizbetrieb mitunter an ihre Grenzen.
Was ist billiger: Heizen mit Strom oder Gas?
Wärmepumpen sind drei- bis fünfmal effizienter als Gasheizungen. Sie verwandeln eine Kilowattstunde Strom in bis zu fünf Kilowattstunden Heizenergie. Das heißt, bei aktuellen Energiepreisen: Die Wärmepumpe ist rund 30 bis 50 Prozent günstiger als eine Gasheizung.
Mobile Heizkörper hingegen sind im Betrieb deutlich teurer. Sie eignen sich derzeit nur für den gelegentlichen Gebrauch. Wenn Du sie gezielt einsetzt, kannst Du aber deinen Gasverbrauch senken. Insgesamt sparst Du so trotzdem.
Ist Heizen mit Strom die Zukunft?
Heizen mit Strom hat Potenzial. Es kann bereits jetzt nachhaltiger und sparsamer sein. Und auch vor dem Hintergrund einer möglichen Unabhängigkeit von Erdgas auf lange Sicht, entwickelt es sich zur echten Alternative.
Neue Bauprojekte setzen vermehrt auf elektrische Heizungen und langfristig werden diese und vergleichbare Technologien in den meisten Haushalten verfügbar sein. Bis auf weiteres kann man also sagen: Heizen mit Strom ist die Zukunft.
Zusammenfassung
- Heizen mit Strom macht Dich unabhängiger von Gas. Aber nicht jede Methode ist gleich effizient.
- Eine Wärmepumpe erlaubt Hausbesitzern das Heizen mit Strom bei einem Koeffizienten von drei bis fünf.
- Ölradiator und Heizlüfter sind für die gelegentliche Nutzung geeignet, aber haben einen hohen Stromverbrauch.
- Heizstrahler sind deutlich effizienter, vor allem mit Infrarotpaneelen.
- Noch ist das Heizen mit Gas billiger als das Heizen mit Strom – mit Ausnahme der elektrischen Wärmepumpe.
- Du kannst aber sparen, indem Du beide Heizarten im Wechsel einsetzt.