Diese 6 Spiele nehmen Geschichte ernst

Mach Deinen Geschichtslehrer stolz – mit diesen sechs historisch akkuraten Games!
Mach Deinen Geschichtslehrer stolz – mit diesen sechs historisch akkuraten Games! Bild: © Warhorse Studios 2017

Games mit historischem Hintergrund gibt es viele und quer durch alle Genres. Oft genug wird dabei aber einfach nur ein beliebiges Story-Szenario in eine hübsche Kulisse verfrachtet. Aber nicht alle: Hier sind sechs Spiele, die sich auf unterschiedliche Arten und Weisen zumindest bemühen, ihren Vorbildern in der Menschheitsgeschichte gerecht zu werden.

1. "Verdun"

Während der Zweite Weltkrieg als Schauplatz von Ego-Shootern ein immer und immer wieder bemühtes (und selten irgendwie historisch akkurat umgesetztes) Szenario ist, spielen im Ersten Weltkrieg nur wenige Games. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich das stundenlange Warten in Schützengräben für ein rasantes Videospiel nur sehr schlecht eignet. "Verdun" aus dem Jahr 2015 versuchte es immerhin und schaffte den Spagat zwischen historischer Genauigkeit und Spielspaß relativ gut: Der Multiplayer-Shooter fängt das zähe Ringen um Boden im Grabenkampf gut ein, legt großen Wert auf exakt nachempfundene Uniformen und Waffen und ist auch in Sachen Überlebensdauer recht realistisch: Bis an die Zähne bewaffnet ist hier kaum jemand und trotzdem kann schon ein einziger Schuss aus einer kleinen Pistole den Tod bedeuten.

2. "Crusader Kings 2"

Viele Strategiespiele haben das Problem, dass sie – völlig ahistorisch – davon ausgehen, dass (Welt-)Politik zu allen Zeiten schon so eindimensional funktioniert hat, wie wir sie heute kennen: als kriegerischer und/oder diplomatischer Wettstreit zwischen geeinten Nationen. "Crusader Kings 2", das im europäischen Mittelalter angesiedelt ist, ist da wohltuend anders und bildet die Machtspiele, Verstrickungen und Abhängigkeiten zwischen einzelnen Herrschern und Würdenträgern nach, die das damalige Weltgeschehen lenkten. Die zahlreichen Erweiterungen, die für "Crusader Kings 2" mittlerweile erhältlich sind, haben das 2012 erschienene Spiel zu einem globalen Politiksimulator ausgebaut.

3. "The Oregon Trail"

Eine Schönheit ist dieses Uralt-Game zwar nicht gerade, aber dafür steckt ihm der verantwortungsvolle Umgang mit Historie tief im Programmiercode: "The Oregon Trail" wurde von einem Geschichtslehrer entwickelt, um Schulkindern den harten Alltag amerikanischer Siedler zu verdeutlichen, die im 19. Jahrhundert das Land durchquerten. Vom wechselhaften Wetter über die knappe Verpflegung und mögliche Irrwege bis hin zur begrenzten Belastbarkeit von Mensch, Tier und Material simuliert das Spiel zahlreiche Faktoren, um seine Botschaft rüberzubringen. Wie die lautet, ist klar: Die Ost-West-Passage war alles andere als eine gemütliche Planwagenfahrt ...

4. "Sid Meier's Pirates!"

Piraten sind so oft durch die popkulturelle Mangel gedreht worden, dass die historischen Freibeuter mittlerweile fast vollständig von rauflustigen, ständig betrunkenen Rockstars zur See abgelöst wurden. Ganz ohne Klischees kommt zwar auch "Pirates!" vom "Civilization"-Erfinder Sid Meier nicht aus, aber das Game gibt sich Mühe: So bilden die diplomatischen Verwicklungen der Großmächte England, Frankreich, Holland und Spanien im 16. bis 18. Jahrhundert den realhistorischen Hintergrund und als Freibeuter-Kapitän musst Du Dich stets einer oder mehreren Parteien erfolgreich andienen. Auch ist Deine Piraten-Crew keine kameradschaftlich zusammengeschweißte Bande, sondern ein Haufen von Opportunisten, der Dir nur so lange treu ist, wie Du gut zahlst. Und schließlich geben Dir das einigermaßen akkurat nachgebildete Segeln und die taktischen Seekämpfe einen Eindruck von der Schwierigkeit und Gefahr des Piratenlebens.

5. "Assassin's Creed"

Damit wir uns hier richtig verstehen: Was Story und Gameplay angeht ist in den Spielen der "Assassin's Creed"-Reihe bis auf ein paar eingestreute reale Ereignisse natürlich fast gar nichts historisch akkurat: Ubisofts coole Killermönch-Interpretation des Assassinen-Ordens und die "Zeitreisen" per Animus fallen ziemlich deutlich ins Gebiet der Science-Fiction und Fantasy. Allerdings muss man den Entwicklern zugestehen, dass sie sich beim optischen Design der Spielwelten häufig nah an historische Gegebenheiten halten oder es zumindest versuchen. Für die Darstellung von Schauplätzen wie Florenz zur Renaissance-Zeit, dem mittelalterlichen Jerusalem, Paris zur Zeit der französischen Revolution oder jüngst dem antiken Ägypten arbeiteten sie eng mit Historikern zusammen und trafen bei vielen – wenn auch längst nicht bei allen – Punkten den richtigen Ton.

6. "Kingdom Come: Deliverance"

"Kingdom Come: Deliverance" behauptet von sich selbst, beinahe schon eine Zeitreise ins historische Mittelalter zu sein. Das ist natürlich Quatsch, denn bei dem Rollenspiel handelt es sich immer noch um eine Interpretation der Vergangenheit durch die Entwickler und nicht um deren exakte Abbildung. Übrig bleibt immerhin der Versuch, spielerischen Realismus zu schaffen: Vor dem Hintergrund eines Erbfolgekriegs im Böhmen des 15. Jahrhunderts musst Du hier als gewöhnlicher Schmied Heinrich Deine ermordete Familie rächen – ganz ohne Zauberei und die typischen Superkräfte einer Games-Hauptfigur. Und auch bei der Umgebung versucht sich das Game an Authentizität: Die Spielwelt wurde dafür akribisch von einem Landstrich im heutigen Tschechien ins Game übertragen – unter anderem mitsamt einem alten Klostergebäude, das bis heute erhalten geblieben ist und in dem ein Teil der Handlung spielt.

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