In den meisten Blockbustern gibt es einen Wendepunkt, an dem sich alle Probleme und drängenden Fragen in Wohlgefallen auflösen und dem Happy End nichts mehr im Wege steht. Was aber ist mit den Hollywoodproduktionen, auf die das nicht zutrifft? Wir haben eine Liste mit Filmmysterien zusammengestellt, die uns bis heute keine Ruhe lassen.
1. Träumt Leo noch oder lebt er schon?
In Christopher Nolans Sci-Fi-Thriller "Inception" bewegt sich Leonardo DiCaprio als Dominick Cobb beim Traum-Sharing von einer Traumebene zur nächsten und riskiert dabei, in einem zu tiefen Level stecken zu bleiben. Um zu prüfen, ob er fremd bestimmt träumt oder wach ist, greift der Protagonist deshalb oft zu einem Kreisel: Fällt er, ist Cobb wach, kreiselt er unendlich weiter, durchlebt er noch einen "Traum im Traum". So weit, so gut – wäre da nicht das offene Ende des Films: Cobb dreht den Kreisel und wendet sich ab, ohne die Reaktion seines "Prüfgeräts" abzuwarten.
Auf die Nachfrage von Entertainment Weekly, ob der Kreisel fällt oder nicht, antwortete Regisseur Nolan lediglich: "Ich bin diese Frage häufiger gefragt worden, als mir jede andere Frage zu irgendeinem anderen Film, den ich gemacht habe, gestellt wurde. […] Was für mich witzig ist, ist, dass die Leute tatsächlich erwarten, dass ich sie beantworte."
Film: "Inception" (2010)
2. Verrückt oder nicht verrückt …?
… das ist hier die Frage. Uns treibt jedenfalls die Frage in den Wahnsinn, ob Teddy Daniels alias Andrew Laeddis am Ende von Scorseses "Shutter Island" wirklich in seine Scheinwelt zurückfällt oder ob er geheilt ist und bewusst den Wahnsinn vorspielt, um seinem Leben und den damit verbundenen Schuldgefühlen ein Ende zu setzen. Sein letzter Satz: "Was ist besser – als Monster zu leben oder als guter Mann zu sterben?", legt diese Vermutung zumindest nahe.
Film: "Shutter Island" (2010)
3. Was ist im Koffer?
"Ich packe meinen Koffer und nehme mit …" – ja, was denn? In Quentin Tarantinos kultigem Thriller "Pulp Fiction" dreht sich alles um den leuchtenden Inhalt des Koffers von Gangsterboss Marsellus Wallace. Allerdings erfahren die Zuschauer zu ihrem Unglück nie, was sich in dem mysteriösen Gepäckstück befindet.
Laut Informationen von Snopes sollte der Koffer ursprünglich funkelnde Diamanten enthalten. Tarantino war dies allerdings zu offensichtlich und so bediente er sich letztlich schlicht des Tricks, den Inhalt niemals preiszugeben.
Film: "Pulp Fiction" (1994)
4. Ist Deckard ein Replikant?
Das verspätete Sequel "Blade Runner 2049" ließ 2017 eine Frage erneut aufkommen, die Fans weltweit bereits seit 35 Jahren beschäftigt: Ist der Replikanten jagende Rick Deckard, gespielt von Harrison Ford, selbst einer der überlegenen Androiden aus Ridley Scotts Sci-Fi-Welt?
Die Antwort: Ja und nein – je nachdem, wen man fragt. In der Buchvorlage von Philip K. Dick ist der Protagonist kein Replikant. Regisseur Ridley Scott hielt jedoch in einem Gespräch mit Wired fest, für ihn sei Deckard ein Replikant. Darsteller Harrison Ford hingegen sieht das anders. Im Interview mit BBC1 (via RollingStone) gab er zu, dies sei "der größte Streitpunkt" zwischen ihm und dem Filmemacher gewesen. Für ihn sei Deckard ein menschliches Wesen.
Film: "Blade Runner" (1982), "Blade Runner 2049" (2017)
5. Woher kommt das Huhn?
Du hast einen Filmriss und weißt nicht, von welchem Geflügel hier die Rede ist? Wir helfen Deinem Gedächtnis auf die Sprünge: Als Phil, Alan und Stu in der Komödie "Hangover" nach ihrem legendären Junggesellenabschied in Las Vegas erwachen, erinnern sie sich an nichts. Mit ihnen im zerstörten Hotelzimmer befinden sich allerdings ein Tiger, ein Baby und ein Huhn. Während das Trio nach und nach alle Ereignisse der Nacht rekonstruiert, wird auch klar, woher Kind und Raubkatze stammen – einzig das Huhn-Rätsel bleibt vollkommen ungeklärt.
Film: "Hangover" (2009)
6. Was gibt's da zu flüstern?
Mitten in Tokio drückt Bob (Bill Murray) Charlotte (Scarlett Johansson) ein letztes Mal an sich, haucht ihr einige Worte ins Ohr, gibt ihr einen Abschiedskuss und geht – doch was war diese letzte emotionale Botschaft? Diese Frage könnten wohl nur die Darsteller beantworten, doch die schweigen. Selbst Regisseurin Sofia Coppola weiß laut Vulture nicht, was Murray damals flüsterte, denn die heiß diskutierte Szene wurde improvisiert.
Film: "Lost in Translation - Zwischen den Welten" (2003)
7. Wie kam der Joker zu seinem Lachen?
Haha! Auch dieses fiese Geheimnis wurde von Christopher Nolan nicht gelüftet. Der Joker selbst erzählt im Laufe des "Batman"-Films zahlreiche verschiedene Geschichten, wie er angeblich zu seinem ins Gesicht geschnittenen Lächeln gekommen ist. Ob eine davon der Wahrheit entspricht oder ob sie alle nur ein schlechter Scherz waren, erfahren die Zuschauer jedoch nicht. Gut möglich, dass Gothams Clownprinz des Verbrechens sich in seinem Wahnsinn längst selbst nicht mehr sicher ist, wie er zu seinen Narben kam.
Eins ist in jedem Fall sicher: Joker-Darsteller Heath Ledger konnte mit seiner Darbietung überzeugen und wurde sogar mit einem Oscar ausgezeichnet. Er war der erste Schauspieler, der den begehrten Award für einen Part in einer Comicverfilmung erhielt.
Film: "The Dark Knight" (2008)