How-to: Coole Zeitraffervideos mit der GoPro machen

Polarlichter sind ein besonders spannendes Motiv für Zeitraffervideos.
Polarlichter sind ein besonders spannendes Motiv für Zeitraffervideos. Bild: © YouTube/Rustad Media 2015

Wo Action ist, darf eine GoPro nicht fehlen. Dass die Action-Cam aber nicht nur adrenalingeladene Sportszenen und halsbrecherische Stunts auf Video bannt, stellen unzählige spektakuläre Zeitraffervideos von Landschaften unter Beweis. Wie Du auch langsame Bewegungen ansprechend aufbereitest, erklären wir Dir im GoPro-How-to für Zeitrafferaufnahmen.

Welche Motive bieten sich für Zeitraffer an?

Während sich Zeitlupenaufnahmen insbesondere für schnelle Bewegungen anbieten, lassen sich per Zeitrafferaufnahmen vor allem langsame Bewegungen und Abläufe beeindruckend darstellen. Zu den Klassikern zählen Naturaufnahmen von Sonnenauf- und Sonnenuntergängen, vorbeiziehende Wolken oder wachsende Pflanzen. Auch fallender oder schmelzender Schnee, sich verfärbende oder herabfallende Blätter, Polarlichter oder wandernde Schatten können ein tolles Zeitraffervideo ergeben.

Neben natürlichen Phänomenen kannst Du auch Abläufe in der Stadt festhalten und schneller darstellen, als sie in Wirklichkeit passierten. Belebte Straßen, sich bewegende Menschenmengen oder Baustellen sind nur einige Beispiele für Zeitraffervideos in der Stadt. Auch zu Hause, etwa beim Kochen oder Backen, beim Sport oder beim Autofahren können coole Aufnahmen entstehen. Tendenziell einigen sich ruhige Bewegungen aber besser für Zeitraffervideos. Schnelle Bewegungen wirken – schneller abgespielt – natürlich noch einmal um ein Vielfaches hektischer.

Welche Methode für welche Art von Video?

Grundsätzlich hast Du zwei Möglichkeiten, Zeitraffervideos mit einer Action-Cam von GoPro zu erstellen. Du kannst entweder ganz normal filmen und das Video im Nachhinein mittels Videobearbeitungssoftware schneller abspielen lassen. Das ist dann praktisch, wenn Du erst nach dem Filmen merkst, das sich eine Zeitrafferaufnahme angeboten hätte. Hast Du etwa viel Filmmaterial vorliegen, auf dem vergleichsweise wenig passiert, kannst Du es in einen kürzeren und spannenderen Zeitraffer-Clip verwandeln.

Für die zweite Methode eines Zeitraffervideos hat GoPro seinen Action-Cams einen speziell geeigneten Modus spendiert. Im Zeitraffer- beziehungsweise Time Lapse-Modus schießt die Kamera in zuvor festgelegten Abständen einzelne Fotos, die dann im Anschluss mit einer PC-Software zu einem Video zusammengefügt werden. Das ist beispielsweise mit dem kostenlosen Programm GoPro Studio möglich.

Welche GoPro-Einstellungen muss ich wählen?

Für ein Zeitraffervideo aus einzelnen Fotos wählst Du den Time Lapse-Modus an der GoPro aus. Ähnlich, aber für Aufnahmen über einen längeren Zeitraum ungeeignet, ist der sogenannte Burst-Modus. Hier nimmt die Action-Cam ebenfalls Serienbilder auf, allerdings nur über einen kurzen Zeitraum. Damit eignet er sich besonders für das Einfangen einer einzelnen schnellen Bewegung.

Im Zeitraffer-Modus kannst Du nun noch das Intervall bestimmen, indem die Kamera Fotos schießt. Zur Auswahl stehen 0,5, 1, 2, 5, 10, 30 oder 60 Sekunden. Kleinere Intervalle bieten sich für schnellere Bewegungen und Abläufe, größere Intervalle für langsame Vorgänge an. Für Sonnenauf- und -untergänge eignen sich beispielsweise Intervalle von zwei bis zehn Sekunden. Für 24-Stunden-Aufnahmen und alles darüber hinausgehende solltest Du eher auf längere Zeitintervalle zurückgreifen – zum Beispiel 30 oder 60 Sekunden.

Zum Schluss legst Du noch die Bildqualität sowie den Bildwinkel – normal oder Weitwinkel – aus. Diese Entscheidung solltest Du auch davon abhängig machen, über welchen Zeitraum Du das Zeitraffervideo anfertigen möchtest und wie viel Platz auf der Speicherkarte vorhanden ist. Denn je besser die Bildqualität, desto größer werden natürlich auch die Dateien.

Wie lang wird das Zeitraffervideo?

Die Länge eines fertigen Zeitraffervideos ist bei der Methode mit den Einzelfotos von drei Faktoren abhängig: dem Bildintervall, der Dauer der Aufnahme sowie der Bildfrequenz beim Zeitraffervideo. Ein Beispiel: Nimmst Du über einen Zeitraum von 24 Stunden jeweils ein Bild pro Minute auf, hast Du am Ende 1440 Fotos. Machst Du daraus ein Video mit einer Framerate von 30 Bildern pro Sekunde, entsteht am Ende ein 48 Sekunden langer Clip. Gut zu wissen: Eine flüssige Bewegung entsteht für das menschliche Auge erst ab einer Bildwiederholfrequenz von 24 fps. Du solltest Zeitraffervideos daher mit 25 oder sogar 30 fps erstellen.

Wie entsteht aus einzelnen Fotos ein Video?

Sind die GoPro-Fotos im Kasten, können sie auf den PC übertragen und in eine Bearbeitungssoftware wie GoPro Studio importiert werden. Nach dem Festlegen der gewünschten Videoeinstellungen können die Daten konvertiert werden. Jetzt lässt sich das Video auf Wunsch noch nachträglich bearbeiten. So kannst Du den Clip noch zuschneiden, Kamerafahrten simulieren oder die Geschwindigkeit des Videos ändern. Im Anschluss exportierst Du die Daten – fertig ist das Zeitraffervideo.

Was sollte ich noch beachten?

Damit das Zeitraffervideo gelingt und die Mühe – insbesondere bei einem längeren Projekt – am Ende nicht umsonst ist, solltest Du vorher ein paar Dinge bedenken. Sorge beispielsweise für ausreichend Platz auf der Speicherkarte. Ist sie voll, kann die GoPro keine weiteren Fotos mehr speichern und Du verpasst womöglich den schönsten Moment eines Sonnenuntergangs.

Gerade bei Langzeitprojekten musst Du einen weiteren begrenzenden Faktor bedenken: die Akkulaufzeit der Action-Cam. Hier hast Du verschiedene Möglichkeiten. Entweder sorgst Du mit Wechselakkus immer für passenden Nachschub, wenn es nötig wird. Oder Du versorgst die GoPro per Kabel extern mit Strom. Das ist bei Aufnahmen in freier Natur allerdings nur bedingt möglich.

Darüber hinaus solltest Du an eventuell nötiges Zubehör denken. Einen Sonnenuntergang beispielsweise nimmst Du am besten mit einem Stativ auf – damit sich auf dem fertigen Zeitraffervideo nur die Sonne, nicht aber die Kamera bewegt. Einen ganz anderen Effekt kannst Du mit einer flachen Eieruhr erzielen. Willst Du ein 360-Grad-Zeitraffervideo erstellen, kannst Du die GoPro auf der Uhr befestigen und die gewünschte Zeit einstellen. Während sich die Eieruhr dann mit konstanter Geschwindigkeit dreht, knipst die GoPro kontinuierlich Fotos.

Zusammenfassung

  1. Für Zeitraffervideos bieten sich vor allem langsame Bewegungen und Abläufe an
  2. Die Clips entstehen auf zwei Methoden: entweder durch das Beschleunigen eines gewöhnlichen Videos oder durch das Verbinden vieler Einzelbilder zu einem Video
  3. Für die zweite Methode bringt die GoPro einen passenden Zeitraffer-Modus mit
  4. Hier wählst Du Zeitintervall, Bildqualität sowie Bildwinkel aus und startest die Aufnahme
  5. Bedenke, dass Du für flüssige Videos mindestens 24 Bilder pro Sekunde benötigst
  6. Denke beim Fotografieren auch an nötiges Zubehör, ausreichend Speicherplatz und die Stromversorgung der Action-Cam
  7. Die Einzelfotos können im Anschluss mit einer Software zu einem Zeitraffervideo zusammengefügt werden, etwa mit GoPro Studio
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