Das Huawei Mate 20 X ist mit seinem 7,2-Zoll-Display zwar kein Kandidat für kleine Hosentaschen, überzeugt aber beim Zocken und der Videowiedergabe. Was Huaweis Phablet sonst noch kann, findest Du in unserem Test heraus.
- Schickes Design und hochwertige Verarbeitung
- Großer AMOLED-Bildschirm mit HDR10-Unterstützung
- Audio: Kraftvolle Lautsprecher und eine Buchse für Klinkenstecker
- Leistungsstarke Hardware und ein Akku, der läuft und läuft und läuft
- Ein Smartphone zum Daddeln und Filme gucken
- Das gleiche Kamera-Setup, das auch schon beim Mate 20 Pro überzeugte
- Gesamtfazit: Tolles Smartphone für Menschen mit viel Platz in der Hosentasche
Schickes Design und hochwertige Verarbeitung
Beginnen wir einmal mit den offensichtlichen Merkmalen des Huawei Mate 20 X. Es ist groß – und zwar richtig groß. Mit Abmessungen von 17,5 cm Höhe und 8,5 cm Breite ist das Smartphone ein echter Riese. Es hätte aber durchaus noch größer sein können, wenn Huawei sich nicht soviel Mühe gegeben hätte, den Rand besonders klein zu halten. Oberhalb des Displays befindet sich ein circa 3 Millimeter breiter Rand und auf der Unterseite ist der Rand circa 4 Millimeter breit. Die kleine Notch in Tropfenform kostet noch ein wenig mehr Bildschirmfläche, aber ein Display-to-Body-Verhältnis von ungefähr 88 Prozent kann sich durchaus sehen lassen.
Die Vorder- und Rückseite sind mit Gorilla Glas beschichtet und der Rahmen besteht aus Aluminium. Insgesamt macht das Huawei Mate 20 X einen stabilen Eindruck. Mit einem Gewicht von 232 Gramm ist es auch nicht zu schwer. Aufgrund seiner Größe ist das Phablet – zumindest für mich – nicht für den Betrieb mit nur einer Hand geeignet. Im Zwei-Hand-Betrieb funktioniert das Smartphone aber erstaunlich gut und fühlt sich bei der Handhabung ein wenig wie die Nintendo Switch an. Je nach Ansprüchen kann das Huawei Mate 20 X sogar die Nintendo Switch als Handheld-Konsole ersetzen.
Farblich ist das Huawei Mate 20 X in den Farben Midnight Blue und Phantom Silver zu haben. Unser zugeschicktes, blaues Test-Exemplar hat mir sehr gut gefallen. Durch die schrägen Rillen in der Glasoberfläche ergibt sich auf der Rückseite ein schönes Muster. Die drei verbauten Leica-Kameras sind auf der Rückseite zusammen mit der Dual-LED für den Blitz quadratisch platziert. Direkt darunter befindet sich der Fingerabdrucksensor.
Fazit: Das Design des Huawei Mate 20 X hat mich persönlich sehr angesprochen. Die schmalen Ränder und die Notch in Tropfenform lassen das Gerät sehr elegant wirken. Und auch farblich hat mich das Gerät absolut überzeugt. Die quadratisch angeordneten Kameras und der Fingerabdrucksensor gefallen mir optisch hingegen nicht so gut.
Großer AMOLED-Bildschirm mit HDR10-Unterstützung
Die Bildschirmdiagonale des Huawei Mate 20 X beträgt satte 7,2 Zoll und ist damit wirklich riesig. Bei einer Auflösung von 2244 x 1080 Pixeln ergibt das eine Pixeldichte von 346 ppi. Der kleinere Bruder, das Huawei Mate 20 Pro, besitzt im Vergleich dazu eine Pixeldichte von 538 Pixeln, hat aber auch den kleineren Bildschirm. Der AMOLED-Bildschirm unterstützt HDR10 und bietet sehr gute Kontrast- und Helligkeitswerte. Sowohl beim Schauen von Filmen im verdunkelten Zimmer, als auch bei der täglichen Nutzung im Tageslicht, lässt sich alles gut auf dem Bildschirm erkennen.

Besonders gut gefällt mir die unauffällige, tropfenförmige Notch. Im Gegensatz zu den länglichen Notches verkleinert die kleine Kerbe für die Kamera den Bildschirm nur minimal. Das macht sich vor allem beim Gaming und der Videowiedergabe positiv bemerkbar.
Fazit: Gamer und Filmliebhaber werden an dem AMOLED-Display des Huawei Mate 20 X ihre wahre Freude haben. Der ohnehin schon große Bildschirm wird nur minimal von der kleinen Notch verdeckt. Technisch gibt es am Bildschirm nichts zu beanstanden: Farbe, Kontrast und Helligkeit sind so, wie ich es von einem hochwertigen AMOLED-Display erwarte. Einziger Kritikpunkt ist die etwas niedrige Pixeldichte mit nur 346 ppi, aber auch das ist immer noch scharf genug.
Audio: Kraftvolle Lautsprecher und eine Buchse für Klinkenstecker
Während der Trend dazu geht, die Buchse für den Klinkenstecker bei Smartphones wegzulassen und die Audiowiedergabe auf den USB-C-Anschluss zu legen, verfügt das Huawei Mate 20 X noch über solch einen klassischen Anschluss. Darüber freue ich mich persönlich sehr, denn ich bin kein großer Freund von Adaptern und verstehe auch nicht ganz, warum immer mehr Hersteller auf den bewährten Kopfhöreranschluss verzichten.

Wer hingegen seine Musik lieber über Smartphone-Lautsprecher genießen möchte, wird beim Huawei Mate 20 X auch nicht enttäuscht werden. Das Smartphone verfügt über zwei kraftvolle Lautsprecher an der Ober- und Unterseite des Geräts, die für einen klaren, tollen Stereo-Sound sorgen. Die Lautsprecher unterstützen Dolby-Atmos und machen so besonders die Klangkulisse von Filmen zu einem echten Genuss.
Fazit: Sowohl über den Klinkenanschluss als auch über die Dolby-Atmos-Stereo-Lautsprecher bietet das Huawei Mate 20 X ein tolles Klangerlebnis.
Leistungsstarke Hardware und ein Akku, der läuft und läuft und läuft
Kommen wir nun langsam zur verbauten Hardware. Das Huawei Mate 20 X unterscheidet sich hier nicht von seinem kleineren Bruder. Das Smartphone kommt mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und verfügt standardmäßig über 128 Gigabyte internen Speicher. Der interne Speicher lässt sich noch über Huaweis hauseigene NanoMemory-Speicherkarte auf 256 Gigabyte erweitern. Die kleine Speicherkarte belegt dann aber den Platz für eine zweite SIM-Karte. Dass Huawei auf eine proprietäre Speicherkarte zurückgreift, gefällt mir nicht so gut. Da die Speicherkarte aber auch schon beim Mate 20 Pro zum Einsatz kommt, hatte ich schon damit gerechnet.
Das Smartphone läuft mit einem Kirin-980-Chip, der von GPU Turbo 2.0 unterstützt wird, was vor allem die Leistung bei Spielen erhöht. Als Betriebssystem verwendet Huawei Android 9.0 mit der eigenen EMUI-9-Oberfläche. Als großer Fan von "Vanilla"-Android, also dem puren Android ohne Anpassungen des Herstellers, bin ich nicht gerade der größte Fan der EMUI-Oberfläche und den von Huawei hinzugefügten Apps. Es ist aber sehr löblich, dass Huawei insgesamt nur wenig Bloatware vorinstalliert hat. Persönlich würde ich aber trotzdem eher zu einer Custom-ROM greifen.

Die kräftige Hardware will natürlich auch mit genügend Energie versorgt werden. Deshalb hat Huawei einen Akku verbaut, der eine Kapazität von 5000 mAh hat. Bei normaler, täglicher Nutzung hält der Akku eine gefühlte Ewigkeit. Wenn ich mir keine Filme ansehe oder auf dem Smartphone spiele, komme ich mit einer vollen Batterie mehr als vier Tage aus – und hier ließe sich mit einigen Tweaks sogar noch mehr rausholen. Aber auch bei intensiver Nutzung hält der Akku des Geräts sehr lange durch.
Ist der Akku irgendwann dann doch einmal leer, lässt er sich in kürzester Zeit dank Huaweis Super-Charge wieder aufladen. Das mitgelieferte Schnelllade-Netzteil hat eine Ausgangsleistung von 22,5 Watt. Um den komplett leeren Akku wieder auf 100 Prozent Ladung zu bringen, werden etwa zwei Stunden benötigt, was bei der hohen Kapazität eine gute Zeit ist. Wireless Charging wird nicht unterstützt, was für mich aber kein Problem ist.
Fazit: Das Huawei Mate 20 X verfügt über starke Hardware und einen langlebigen Akku, die ihresgleichen suchen. Lediglich die Verwendung der proprietären Speicherkarte fällt negativ auf.
Ein Smartphone zum Daddeln und Filme gucken
Bei meinem Test habe ich das Huawei Mate 20 X vor allem in den Bereichen getestet, für die es besonders ausgelegt ist: Gaming und Videowiedergabe. Von Puzzlespielen wie "Candy Crush" über MOBAs wie "Arena of Valor" bis hin zu anspruchsvollen Titeln wie "PUBG Mobile" oder "Fortnite" – alle Spiele werden in den höchsten Einstellungen flüssig dargestellt. Ich konnte beim Spielen keine Ruckler oder andere technische Probleme feststellen. Durch den großen Bildschirm funktioniert auch die Steuerung über den virtuellen Joystick auf dem Touchscreen besonders gut. Bei Geräten mit kleineren Bildschirmen verdecken die Daumen meiner Meinung nach zu viel vom Display.
Wer beim Spielen lieber einen echten Stick verwenden will, kann sich auch noch den Betop G1 Controller kaufen, der speziell für Huaweis Mate-20-Serie entwickelt wurde. Mir stand der Controller aber leider nicht zur Verfügung und ich kann deshalb keine Aussage darüber machen, wie gut sich Games damit spielen lassen.
Bei der Wiedergabe von Videos kann das Huawei Mate 20 X ebenfalls überzeugen. Das AMOLED-Display zeigt kräftige Farben und bietet einen tollen Kontrast. Die relativ geringe Pixeldichte fällt kaum ins Gewicht und ist aus der Entfernung nicht zu bemerken. HD-Filme werden auf dem Bildschirm flüssig abgespielt und sind sowohl in dunkler als auch heller Umgebung gut erkennbar. In Kombination mit den kräftigen Lautsprechern kommt bei Schauen sogar echtes Kinogefühl auf.
Fazit: Wer auf der Suche nach einem Gerät ist, das vor allem zum mobilen Spielen oder für die Wiedergabe von Filmen verwendet werden soll, findet mit dem Huawei Mate 20 X den perfekten Kandidaten.
Das gleiche Kamera-Setup, das auch schon beim Mate 20 Pro überzeugte
Die Kameras sind ein weiteres Highlight des Huawei Mate 20 X. Das Gerät verfügt über die gleiche Kamera-Konstellation wie das Huawei Mate 20 Pro: Eine Hauptkamera mit 40 Megapixeln und einer f/1,8-Blende, eine Ultra-Weitwinkelkamera mit 20 Megapixeln und einer f/2,2-Blende und ein Teleobjektiv mit 8 Megapixeln und einer f/2,4-Blende. Wie bereits erwähnt, sind die drei Kameras zusammen mit dem Dual-LED-Blitz quadratisch auf der Rückseite des Geräts angeordnet. Das ist optisch zwar keine Augenweide, sorgt aber für Fotos in toller Qualität. Ein Laser-Autofokus und ein optischer Bildstabilisator sorgen zusätzlich dafür, dass die Bilder schön scharf und nicht verwackelt werden.
Die Farben der Bilder sind sehr natürlich gehalten und nicht so übertrieben knallig, wie man es von anderen Herstellern kennt. Dies gefällt mir persönlich gut, da ich eher Wert auf Realismus statt auf satte Farben lege. Wie auch das Huawei Mate 20 Pro verfügt auch das Mate 20 X über drei optische Zoomstufen, über die nahezu verlustfreie Vergrößerungen möglich sind.
Auch bei Nachtaufnahmen lassen sich mit dem Huawei Mate 20 X sehr gute Bildergebnisse erzielen. Dank der KI-Unterstützung lassen sich auch noch bei wenig Licht und Dunkelheit scharfe und detaillierte Bilder schießen.
Videoaufnahmen in unterschiedlichen Formaten beherrscht das Huawei Mate 20 X ebenfalls sehr gut. Bei Aufnahmen mit 4K-Auflösung ist eine Bildwiederholrate mit 30 Bildern pro Sekunde möglich. Bei Full-HD-Aufnahmen sind sogar 60 FPS möglich. Schließlich gibt es auch noch einen Modus, mit dem sich Slow-Motion-Aufnahmen anfertigen lassen. Hier wird mit 960 Bildern pro Sekunde aufgenommen, allerdings ist dann nur eine Auflösung von 720p möglich.
Fazit: Das Huawei Mate 20 X steht seinem kleineren Bruder bei der Fotografie in nichts nach. Das wäre auch sehr verwunderlich, da beide Geräte das gleiche Kamera-Setup verwenden. Die verbauten Leica-Kameras schaffen es auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch gute Fotos zu machen. Vor allem Nutzer mit Fotografiekenntnissen können sich in den vielen Kameraeinstellungen des Huawei Mate 20 X richtig austoben und beeindruckende Fotos aufnehmen.
Schlussfazit: Tolles Smartphone für Menschen mit viel Platz in der Hosentasche
Das Huawei Mate 20 X ist mit 899 Euro exakt 100 Euro günstiger als das Huawei Mate 20 Pro. Wer beim Kauf zwischen beiden Varianten schwankt, sollte sich gut überlegen, wie das Gerät eingesetzt werden soll. Das Huawei Mate 20 X überzeugt mit einem großen Bildschirm und einem sehr ausdauerndem Akku. Wer stattdessen mehr Wert auf eine höhere Bildschirmauflösung, einen Fingerabdruckscanner im Display und Wireless Charging legt, ist mit dem Huawei Mate 20 Pro besser bedient. Ansonsten sind die Geräte in Sachen Hardware und Software nahezu identisch.

Der große Bildschirm des Huawei Mate 20 X ist eine der größten Stärken des Geräts. Ich konnte zu Hause auf dem Gerät wunderbar Filme schauen und Games zocken. In meinem normalen Alltag hat mich die Größe des Smartphones aber eher gestört. Ich war häufig besorgt, dass es mir beim Laufen aus der Hosentasche fällt. Außerdem ließ es sich sehr schlecht mit nur einer Hand bedienen und beim Telefonieren liegt es auch nicht wirklich angenehm in der Hand.
Wer über die genannten Kritikpunkte hinwegsehen kann und auch unterwegs immer genug Platz zum Mitführen des Geräts hat, wird seine Freude am Huawei Mate 20 X haben. Für meine Verhältnisse ist die Verwendung im Alltag leider zu umständlich. Zu Hause als Wiedergabegerät für Filme oder als Ersatz für eine Handheld-Konsole hat mir das riesige Smartphone aber sehr viel Spaß bereitet.
Das hat mir gut gefallen | Das hat mir nicht so gut gefallen |
+ Leistungsstarke Hardware | - Größe bereitet im Alltag Probleme |
+ Großes AMOLED-Display | - Proprietäre Speicherkarte |
+ Gute Stereo-Lautsprecher | |
+ Lang anhaltender Akku | |
+ Tolle Kamera |