Kaum ein Franchise begeistert aktuell so wie das Marvel Cinematic Universe (MCU). Der Film "Avengers: Infinity War" allein spielte über zwei Milliarden US-Dollar ein. Aber mal ehrlich: Die Abenteuer von Iron Man und Co. sind nur toll, wenn man sie aus dem sicheren Kinosessel heraus beobachten kann. Ganz anders sähe die Sache aus, wenn wir Normalsterblichen uns plötzlich mitten im MCU wiederfänden ...
- Sind Sie gegen Alien-Attacken versichert?
- Schlimmer geht immer
- Vertrauen ist gut, ...
- ... Kontrolle ist besser
- Da hilft nur noch beten – oder auch nicht
- Jeder
kannwill ein Superheld sein - Du musst ein Held sein in dieser Welt
Wir erinnern uns: Der erste "Avengers"-Film endete damit, dass die Marvel-Helden die Chitauri-Armee und Loki in der Schlacht von New York schlagen konnten. Nach getaner Arbeit gingen die Rächer völlig erschöpft, aber zufrieden Shawarma essen – Happy End? Von wegen! Als Normalo im MCU fängt der Ärger hier erst an. Warum? Stellen wir uns das Ganze doch mal vor ...
Sind Sie gegen Alien-Attacken versichert?
Norma Normal, Einwohnerin von New York: "2012, Manhattan. Ich stehe vor den Trümmern meiner Existenz – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Chitauri ist auf das Hochhaus mit meinem Appartement gekracht. Mein Versicherungsmakler hat mir gerade mitgeteilt, dass meine Versicherung nicht für zerstörten Besitz infolge von Alien-Angriffen aufkommt. Er rät mir für die Zukunft zum Abschluss eines neuen Vertrags, der immerhin auch Hulk-Schäden abdecke. Wenn ich aber wieder in Manhattan wohnen will, wird der Versicherungsbeitrag wohl unbezahlbar ... Ob ich die Rechnung einfach versuchsweise an Stark Industries schicke?"
Wir haben uns von den Kollegen von Looper inspirieren lassen, die sich ebenfalls intensiv mit der Frage beschäftigt haben, wie anders unser Leben aussehen würde, wenn das ganze MCU real wäre.
Schlimmer geht immer
Noch schlimmer als Norma Normal in New York hat es wohl nur die Menschen in Sokovia getroffen. Der Kampf der Avengers gegen Ultron forderte bekanntermaßen zahlreiche zivile Opfer. Zu allem Überfluss hätte es die Künstliche Intelligenz Ultron gar nicht gegeben, wenn die "Helden" Tony Stark und Bruce Banner nicht Frankenstein gespielt hätten. Die Normalos sind ihnen sicher sehr dankbar dafür – nicht. Wir erinnern an die Worte der Frau aus "The First Avenger: Civil War" an Tony Stark aka Iron Man:
"Ich arbeite für das Außenministerium. Personalabteilung. Ich weiß, das klingt langweilig, aber es hat mir ermöglicht, meinen Sohn groß zu ziehen. [...] Sein Name war Charlie Spencer. Sie haben ihn umgebracht ... in Sokovia. Nicht, dass Ihnen das etwas bedeuten würde. Denken Sie wirklich, Sie kämpfen für uns? Sie kämpfen nur für sich selbst."
Vertrauen ist gut, ...
Was uns zu unserem nächsten Punkt bringt: In "Civil War" wurde bereits ein mögliches Abkommen thematisiert. Es sollte verhindern, dass selbsterklärte Superhelden eigenmächtig handeln und dabei Katastrophen wie in Sokovia auslösen. Der nachvollziehbare Gedanke dahinter: Auch "Rächer" dürfen nicht über dem Gesetz stehen. Es muss eine klare Grenze zwischen Heldentum und Selbstjustiz geben. Schließlich ist auch das Verprügeln von Schurken grundsätzlich strafbar. Der Gedanke, dass übermenschlich starke Wesen nur noch tun, was sie wollen, würde uns als Normalbürger vermutlich in Angst und Schrecken versetzen – zu Recht.
... Kontrolle ist besser
Das stellt den Durchschnittsbürger allerdings direkt vor das nächste Dilemma: Wer soll die Kontrolle und Befehlsgewalt über die mächtigen Helden zugeteilt bekommen? Wollen wir wirklich, dass Militärs und Regierungen auch noch Superhelden für ihre Zwecke einsetzen können? Vor allem, nachdem Captain America und S.H.I.E.L.D. aufgedeckt haben, dass Hydra diverse Regierungen und Organisationen jahrelang unterwandert hat (Siehe: "The Return of the First Avenger"). Wie das enden würde, ist ziemlich offensichtlich ...
Regierung 1: "Wir haben eine gigantische Armee!"
Regierung 2: "Wir haben einen Hulk ..." (Smash!)

Da hilft nur noch beten – oder auch nicht
In solch einem Fall kann man als Normalo im MCU wohl nur noch auf göttlichen Beistand hoffen ... Obwohl selbst der Glauben nicht ganz ohne Erschütterungen davonkommen dürfte, solange nordische "Götter" wie Thor und Loki vom Himmel fallen und kosmische Wahnsinnige wie Thanos die sprichwörtliche Allmacht in den Händen halten. Besonders der "Mad Titan" bewies zuletzt, wie leicht es Normalos im MCU an den Kragen gehen kann:
"Halleluja, hier bin ich endlich sicher. Ich habe an alles gedacht, hier kann mir kein Schurke etwas anhaben!" - Snap - "..."

Jeder kann will ein Superheld sein
Apropos Wahnsinnige: Wo es Superhelden und Schurken gibt, sind auch Nachahmer nicht weit. Als Normalo könnte man sich demnach nie ganz sicher sein, ob man gerade den echten Thor vor sich hat – oder nur einen hammerschwingenden Möchtegern. So kann selbst eine vermeintliche Rettung vor einem der unzähligen Marvel-Bösewichte zum Albtraum werden. Schließlich wird Dich ein Fake-Thor im Kampf gegen den Destroyer wohl nicht allzu lange beschützen können.
Du musst ein Held sein in dieser Welt
Andererseits: Wenn wir kein Normalo wären, sondern die Superkräfte von Captain Marvel hätten, sähe das Leben im MCU gleich viel rosiger aus. Statt auf dem Weg zur Arbeit im Stau oder in der überfüllten Bahn zu stehen, könnten wir einfach hinfliegen. Und auch das Möbelschleppen beim Umzug ginge mit der übermenschlichen Stärke von Carol Danvers sicherlich viel leichter von der Hand ... Ja, mit Superkräften könnten wir es im MCU wohl ganz gut aushalten.
Und selbst wenn es uns als Normalo ins Marvel Cinematic Universe verschlagen würde, bliebe uns letztlich wenigstens noch ein Hoffnungsschimmer: Wir könnten Urlaub im Heimatland des Black Panther machen. Vielleicht gibt es da mittlerweile ja sogar den von Okoye gewünschten Starbucks ... In diesem Sinne: Wakanda Forever!