Intel-Optane-Speicher: Was war das eigentlich?

Patrick Schulze3. APRIL 2023

Intel Corporation

Ein Optane-Speicher sollte PCs merklich beschleunigen. Doch was verbarg sich dahinter und wie groß war der Vorteil wirklich?

Wer einen neuen PC zusammenstellte oder ein altes Gerät aufrüstete, hatte nicht nur die Wahl zwischen klassischen HDD-Festplatten und schnelleren SSDs, sondern konnte je nach Mainboard auch einen sogenannten Optane-Speicher verwenden. Der sogenannten Optane-Speicher versprach kürzere Ladezeiten, flinkere Reaktionen und damit ein noch schnelleres Arbeiten im Alltag. Doch was steckte eigentlich dahinter?

Wichtige Info: Die Intel-Optane-Technologie wurde Mitte 2022 von Intel eingestellt und wird nicht mehr angeboten.

Was war ein Intel-Optane-Speicher?

Was ist Intel Optane? Wie der Name schon vermuten lässt, war es eine Technologie von Intel und ließ sich demzufolge auch nur in Kombination mit Intel-Prozessoren und den dazu passenden Mainboards verwenden. Technisch basierte Optane auf dem sogenannten 3D-XPoint-Speicherverfahren, das besonders schnellen Datenzugriff versprach.

Bei Optane handelte es sich um Speichermodule, die wie eine Mischung aus Arbeits- und Cache-Speicher funktionierten. Vor allem in Kombination mit einer HDD sorgte der Optane-Speicher für erheblich schnellere Zugriffs- und Reaktionszeiten. Dies geschah, indem bestimmte Prozesse, die normalerweise direkt vom HDD-Laufwerk ausgeführt werden, im Optane-Speicher dupliziert und direkt von dort gestartet wurden. Vor allem Prozesse wie der Systemstart oder das Laden häufig genutzter Anwendungen profitierten davon.

Da die Optane-Speicherchips nur in 16 oder 32 GB verfügbar waren, eigneten sie sich, anders als eine SSD, nicht als Massenspeicher.

Welche Voraussetzungen hatte Intel-Optane-Speicher?

Wie im letzten Abschnitt schon erwähnt, funktionierte die Optane-Technik nur in Kombination mit Intel-Prozessoren und kompatiblen Mainboards. Folgende Voraussetzungen hatte Optane-Speicher:

  • Intel-Core-Prozessor der 7., 8., 9., 10. oder 11. Generation
  • Intel-200-Mainboard oder neuer
  • freier M.2-Slot auf dem Mainboard

Ähnlich wie eine M.2-SSD wurde ein Optane-Speicherchip in einen freien M.2-Slot gesteckt. Allerdings musstest du auf diesem keine Programme installieren, damit er seinen Geschwindigkeitsvorteil entfalten konnte. Er funktionierte vielmehr als eine Art schneller Cache-Zwischenspeicher.

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Wie groß war der Vorteil eines Optane-Speichers?

Seine Stärke spielte Intel Optane vor allem in Kombination mit klassischen HDD-Laufwerken aus. PCs, deren Betriebssystem auf einer HDD installiert war, konnten durch die Installation eines Optane-Speichers einen erheblichen Geschwindigkeitsboost erwarten, sowohl beim Bootvorgang als auch beim Starten wichtiger Programme. Ein Nachrüsten des Rechners mit einem Optane-Speicher konnte sich zu diesem Zweck absolut lohnen.

Anders sah das allerdings bei Rechnern aus, die bereits mit einer SSD ausgerüstet waren und bei denen unter anderem das Betriebssystem bereits auf dieser SSD installiert war. Hier waren durch Intel Optane allenfalls marginale Verbesserungen zu erwarten, die den Einbau eines solchen Speichers in der Regel nicht rechtfertigten.

Auch beim Nachrüsten stellte sich die Frage zwischen einem Optane-Speicherchip und einer M.2-SSD-Festplatte. Wer auf seinem Mainboard einen freien M.2-Slot hatte, fuhr mit einer SSD meist besser, da diese im Gegensatz zu einem Optane-Chip auch wirklich als Massenspeicher dient. Allerdings musste dann das Betriebssystem von der HDD auf die SSD verschoben werden.

Mit einem Optane-Chip konnte man sich dieses Verschieben des Betriebssystems sparen, erhielt aber einen ähnlichen Tempo-Boost. Nachteil war eben, dass man auf dem Chip keine Daten speichern konnte. Das Betriebssystem und alle Programme blieben auf der HDD und lediglich bestimmte Programmbestandteile bzw. Prozesse wurden automatisch auf dem Optane-Speicher gespiegelt.

Preislich bot Optane keinen Vorteil gegenüber einer kleineren M.2-SSD. So kostete ein Optane-Chip mit 16 GB ähnlich viel wie eine SSD mit 128 GB. Wer jedoch auf die Vorzüge einer klassischen HDD-Festplatte nicht verzichten mochte, für den war Optane die optimale Lösung für die Beschleunigung des Datenzugriffs.

Zusammenfassung

  1. Intel Optane sollte klassische HDD-Laufwerke auf das Niveau einer SSD beschleunigen.
  2. Dazu wurde ein zusätzlicher Optane-Speicherchip in einen freien M.2-Slot auf dem Mainboard gesteckt, der als eine Art Cache-Speicher fungierte und automatisch wichtige Prozesse von der HDD duplizierte.
  3. Dadurch, dass diese Prozesse direkt vom Optane-Speicher geladen wurden und nicht von der HDD, fielen die Reaktionszeiten eines PCs merklich kürzer aus.
  4. Dieser Geschwindigkeitsvorteil kam aber gegenüber einer bereits vorhandenen SSD nur in geringem Maße zum Tragen.
  5. Damit Optane genutzt werden konnte, musste der PC mindestens über einen Intel-Core-Prozessor der 7. Generation und ein Intel-200-Mainboard verfügen.
  6. Intel-Optane-Speicher wurde Mitte 2022 eingestellt und wird von Intel nicht mehr verkauft.

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