Zu den neuen Features von iOS 13 gehört unter anderem ein Dark Mode. Von frischen Funktionen und einem besseren Zusammenspiel mit dem Mac profitiert aber vor allem das iPad. Wir haben alle wichtigen Neuerungen von iOS 13 und iPadOS zusammengefasst.
- Der Dark Mode kommt
- Verbesserte Fotos-App mit KI
- "Anmelden mit Apple" macht Facebook und Google Konkurrenz
- iPad bekommt flexibleren Homescreen mit Widget-Bereich
- Verbessertes Split View und Slide Over für das iPad
- Dateien-App unterstützt externe Speichermedien
- Desktop-ähnliches Safari für iPad und leichtere Textbearbeitung
- Sonstige iOS-13-Features
- So funktioniert das Update
Im Rahmen der hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC im Juni 2019 gewährte Apple einen ersten Blick auf die neuen Features von iOS 13 und veröffentlichte danach mehrere Beta-Versionen. Seit dem 19. September steht nun auch die Vollversion des Updates zur Verfügung.
Unter anderem wird die Performance des iPhone verbessert, Apps sollen doppelt so schnell starten, der Entsperrvorgang per Gesichtserkennung Face ID rund 30 Prozent schneller funktionieren. Doch iOS 13 verbessert vor allem die Möglichkeiten des iPads – weswegen Apple die neue Software fürs Tablet kurzerhand "iPadOS" taufte. Wir haben die wichtigsten Features für das iPhone und das iPad zusammengefasst.
Der Dark Mode kommt

Viele Jahre wurde über ihn spekuliert, vergangenes Jahr wurde er erstmalig in macOS Mojave integriert – im Herbst folgt dann das iPhone. Die Rede ist vom Dark Mode, der die Benutzeroberfläche des Smartphones in eine dunkle Farbgebung hüllt. Dabei handelt es sich um einen systemweiten Dunkelmodus, der mit allen Apple-Apps kompatibel ist und etwa auch Benachrichtigungen und das Dock umfasst.
Das neue Erscheinungsbild eignet sich vor allem in Umgebungen mit wenig Licht. Entwickler können ihre Apps für den Dark Mode fit machen, damit alles in iOS ästhetisch zusammenpasst. Auf Wunsch kann der Dunkelmodus bei Sonnenuntergang oder auch zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisch aktiviert werden.
Verbesserte Fotos-App mit KI

iOS 13 bringt ebenso ein verbessertes Foto-Management mit sich, das auf Basis künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens automatisch die besten Bilder hervorhebt. Ungeordnete und ähnliche Fotos werden in iOS 13 automatisch ausgeblendet, während wichtige Ereignisse der Vergangenheit prominenter präsentiert werden. Auch soll die neue Version mit einer verbesserten Suchfunktion aufwarten.
Zugleich erweitert iOS 13 die Bildbearbeitungsoptionen. Effekte lassen sich durch Streichen wahlweise intensivieren oder verringern, zudem sind die meisten Werkzeuge der klassischen Bildbearbeitung künftig auch für die Videobearbeitung verfügbar. Direkt in der Fotos-App kannst Du Aufnahmen somit drehen, schneiden oder auch Filter anwenden. Besitzer aktueller iPhones werden Porträtlicht-Anpassungen direkt in der Kamera-App vornehmen können. So kannst Du im Handumdrehen Augen schärfer aussehen lassen, Gesichtszüge aufhellen oder auch glätten, zudem kannst Du durch geschicktes Platzieren des Lichts einen subtilen und eleganten Look erzielen. Und: Wer Schwarz-Weiß für seine Aufnahmen bevorzugt, wird den neuen "High-Key-Mono"-Effekt zu schätzen wissen.
"Anmelden mit Apple" macht Facebook und Google Konkurrenz

"Anmelden mit Apple", so heißt das neue Anmeldesystem von Apple, mit dem sich Nutzer auf Webseiten leichter und vor allem privater anmelden können. Wer sich nicht mit seiner E-Mail-Adresse für einen Dienst registrieren will, findet im Web häufig die bekannten Schaltflächen von Facebook oder Google, die die Anmeldung auf Knopfdruck ermöglichen – und dafür die Daten an den Anbieter übermitteln. Apple bietet ein ähnliches System an.
Der Clou an "Anmelden mit Apple": Zur Authentifizierung wird einfach die Apple-ID verwendet, zudem wird die Privatsphäre der Nutzer geschützt, da Entwickler nur eine ID erhalten, die einmalig und zufällig für den Anmeldezweck generiert wird. Selbst Deine private E-Mail-Adresse musst Du nicht preisgeben, stattdessen wird verbraucherfreundlich eine sogenannte Wegwerf-Adresse erstellt. Face oder Touch ID zusammen mit Zwei-Faktor-Authentifizierung sorgen für eine erhöhte Sicherheit.
iPad bekommt flexibleren Homescreen mit Widget-Bereich

Schon die veränderte Namensgebung "iPadOS" macht deutlich, dass das neue Betriebssystem grundlegende Verbesserungen für das iPad mit sich bringt. So präsentiert sich der Homescreen auf dem iPad deutlich flexibler: Der Widget-Bereich, der bislang vom eigentliche Home-Bildschirm deutlich sichtbar abgetrennt ist, wächst in iPadOS näher zusammen und kann direkt auf dem Homescreen in der linken Hälfte fixiert werden – Deine wichtigsten Widgets siehst Du so stets auf den ersten Blick.
Verbessertes Split View und Slide Over für das iPad

Die Möglichkeiten von Split View und Slide Over werden mit dem Software-Update erweitert: Künftig kann innerhalb derselben App mit mehreren Dateien und Dokumenten gearbeitet werden, während Slide Over mehrere Programme anzeigt. Auch ein schneller Wechsel zwischen den einzelnen Apps ist in iPadOS möglich. Auf der Keynote demonstrierte Apple das Verfassen einer E-Mail, während gleichzeitig eine andere Nachricht daneben angezeigt wird.
Dateien-App unterstützt externe Speichermedien

Die Dateien-App, die es seit iOS 11 gibt, wird in iOS 13 ausgebaut. Erstmalig kannst Du externe Festplatten oder auch USB-Sticks an das iPad anschließen und auf die Dateien direkt ohne Umweg zugreifen. Fotografen können somit Bilder aus ihrer Kamera direkt in das Lightroom-Programm importieren und bearbeiten – eine echte Erleichterung für professionelle Anwender. Mit der neuen Dateien-App kannst Du außerdem auf SMB-Dateiserver zugreifen.
Desktop-ähnliches Safari für iPad und leichtere Textbearbeitung
Safari auf dem iPad soll ein Desktop-ähnliches Erlebnis liefern – Desktopversionen von Webseiten werden automatisch an das entsprechende iPad-Display skaliert und für die Touch-Bedienung optimiert. Bislang wurden mitunter für das Smartphone optimierte Inhalte auch in gleicher Form auf dem iPad angezeigt, wodurch das Benutzererlebnis leidet. Zudem bekommt Safari auf dem iPad einen echten Download-Manager, 30 neue Tastatur-Shortcuts und eine verbesserte Tab-Verwaltung.
Wer Texte auf dem iPad verfasst, wird Textstellen künftig präziser und schneller auswählen können. Mit einem einzigen Streichen kannst Du ganze Passagen markieren und sie mit neuen Gesten ausschneiden, kopieren, einsetzen oder auch widerrufen.

Sonstige iOS-13-Features
- Erinnerungen: Erstrahlt in neuem Glanz und bietet intelligente Möglichkeiten, um Erinnerungen zu erstellen und zu bearbeiten. Zeiten, Datumsangaben, Orte, Flaggen oder Anhänge lassen sich mit der Symbolleiste schnell hinzufügen. Zudem wird die Erinnerungen-App tiefer in iMessage integriert, womit Du Kontakte leichter in einer Erinnerung markieren kannst.
- Schriften: In iOS 13 kannst Du eigene Schriften installieren und im System nutzen, um etwa ansprechendere Dokumente auf dem iPad zu erstellen. Boutique-Anbieter wie Adobe oder Monotype stellen ihre Schriften im App Store bereit.
- Verschiebbare Tastatur: Spart Platz und unterstützt QuickPath für einhändiges Tippen. Die Aktivierung der Tastatur erfolgt über das Zuziehen von zwei Fingern, anschließend kann diese an eine beliebige Stelle bewegt werden.
- Karten: Bietet eine von Grund auf umgestaltetet Karte: Eindrucksvolle Bilder von Städten auf Straßenniveau auf Basis hochauflösender 3D-Fotos. Restaurants, Geschäfte oder Ausflugsziele können leichter geteilt werden, für die schnelle Navigation zu häufig besuchten Orten lassen sich Favoriten anlegen.
- Performance: Durch neue Bündelung soll die Download-Größe von iPad-Apps um bis zu 50 Prozent und von Updates um bis zu 60 Prozent sinken. Apps sollen rund zweimal so schnell starten. Der Face-ID-Entsperrvorgang rund 30 Prozent schneller funktionieren.
- Nachrichten: Namen und Fotos von Nutzern oder personalisierte Memojis sowie Animojis lassen sich automatisch teilen, während Memojis in ein Stickerpaket umgewandelt werden, das wiederum in die Tastatur integriert ist. Somit können diese in iMessage, Mail und anderen Apps genutzt werden. Neue Frisuren, Kopfbedeckungen, Make-ups, Piercings und Accessoires lassen sich für Memojis einsetzen.
- Siri: Bekommt eine natürlichere Stimme. Siri-Kurzbefehle unterstützen "Suggested Automations", womit Nutzer personalisierte Routinen erstellen können, etwa für den Weg zur Arbeit oder ins Fitnessstudio.
- CarPlay: Erhält ein neues Dashboard, auf dem Musik, Karten und weitere Apps in einer Ansicht angezeigt werden. Zudem erhält CarPlay eine neue Kalender-App und Siri-Unterstützung für Navi- und Musik-Apps von Drittanbietern.
- Notizen: Neue Galerieansicht und eine bessere Zusammenarbeit mit gemeinsam genutzten Ordnern, außerdem neue Optionen für Checklisten und neue Suchwerkzeuge.
- Health-App: Überwacht die Hörgesundheit und bietet die Möglichkeit einen Menstruationszyklus zu erfassen, zu visualisieren und vorherzusagen.
So funktioniert das Update
iOS 13 steht ab dem 19. September für kompatible Geräte zum Download bereit. Dein iOS-Gerät aktualisierst Du über die Einstellungen unter dem Menüpunkt "Allgemein". Sobald das Software-Updae zur Verfügung steht, wird Dich iOS aber auch via Push-Benachrichtigung informieren.