Das neue iPad Pro 2020 mit LiDAR-Scanner ist da – doch inwiefern unterscheidet sich Apples neues Flaggschiff-Tablet eigentlich vom iPad Pro 2018? Unsere Übersicht verrät alle Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
- Design und Display: Unverändert
- Leistung: Mehr Arbeitsspeicher
- Kameras: Erstmals Dual-Cam
- Sonstiges: WiFi 6
- Magic Keyboard
- Fazit: Kleines Upgrade
Design und Display: Unverändert

Keine Unterschiede gibt es beim Design: Selbst die Abmessungen der 11- und 12,9-Zoll-Variante bleiben unverändert, lediglich das Gewicht variiert um wenige Gramm – was freilich nicht auffällt in der Praxis.
Auch beim Bildschirm bleibt alles beim Alten: Das iPad Pro 2020 mit 11 Zoll löst mit 1.668 x 2.388 Pixeln auf, die größere 12,9-Zoll-Version mit 2.048 x 2.732 – in beiden Fällen liegt die Pixeldichte bei 264 ppi. Die maximale Helligkeit bleibt mit 600 Nits ebenso unverändert wie die Unterstützung des P3-Farbraums, der besonders für Videobearbeitung wichtig ist. TrueTone und die 120-Hz-Wiedergabe sind auch beim neuen Modell integriert.
Leistung: Mehr Arbeitsspeicher

Während im iPad Pro 2018 der A12X Bionic verbaut ist, kommt in der 2020er-Ausführung der brandneue A12Z Bionic zum Einsatz – laut Apple schneller als die meisten Prozessoren in Windows-Laptops. Wie viel schneller der Chipsatz tatsächlich ausfällt, werden erste Benchmark-Tests zeigen müssen. Zur Seite steht dem Chipsatz ein M12-Koprozessor und ein Chip für die Neural Engine.
Die Speichervarianten sind mit 128 GB, 256 GB, 512 GB und 1 TB im Prinzip unverändert, nur dass die kleinste Version des Vorgängers bei 64 GB startete. Und: Auch wenn Apple keine Angaben über die Höhe des verbauten Arbeitsspeichers macht, ist klar: alle neuen Modelle haben 6 GB RAM verbaut, beim 2018er-Modell war das nur der 1-TB-Variante vorbehalten (Standard: 4 GB RAM).
iPad Pro 2018: A12X Bionic + 4 GB RAM (1-TB-Modell 6 GB RAM)
iPad Pro 2020: A12Z Bionic + 6 GB RAM
Kameras: Erstmals Dual-Cam

Der wohl deutlichste Unterschied zwischen beiden Generationen wird beim Blick auf die Kameras erkennbar: So besitzen alle iPad-Pro-Modelle einen 12-Megapixel-Hauptsensor mit einer f/1.8-Blende. Doch das neue iPad Pro wartet mit einem zusätzlichen 10-MP-Ultraweitwinkelobjektiv mit f/2.4-Blende und 125-Grad-Sichtfeld auf. Der Vorteil: ein optischer Zweifach-Zoom, mit dem Du Motive spielend leicht ohne sichtbaren Qualitätsverlust heranholen kannst. Außerdem ist der TrueTone-Blitz beim neuen Modell etwas heller. Die Selfie-Cam bleibt mit 7 MP Auflösung in allen Varianten unverändert.
Komplett neu ist auch der sogenannte LiDAR-Scanner (Light Detection and Ranging): Dieser misst die Lichtlaufzeit, indem er das reflektierte Licht aus einer Entfernung von bis zu fünf Metern erfasst, sowohl drinnen als auch draußen. Laut Apple funktioniert der LiDAR-Scanner auf Photonen-Ebene und auf Nanosekunden genau, womit vor allem Augmented-Reality-Anwendungen davon profitieren sollen – Objekte lassen sich etwa deutlich präziser platzieren. Auch Porträtaufnahmen werden durch die genauere Tiefenmessung besser.
iPad Pro 2018: 12-Megapixel-Kamera mit f/1.8-Blende
iPad Pro 2018: 12-Megapixel-Kamera mit f/1.8-Blende + 10-MP-Ultraweitwinkel mit f/2.4-Blende + LiDAR-Scanner
Alle iPads haben gleich fünf Mikrofone an Bord, wobei das neue iPad Pro Aufnahmen in Studioqualität ermöglichen soll. Großartige Verbesserungen gibt es hingegen beim Akku wohl nicht: Hier beträgt die Laufzeit weiterhin rund zehn Stunden, was ordentlich ist. Dafür wurde der WLAN-Standard verbessert: Die 2018er-Modelle unterstützen WLAN 802.11ac, die neuen Tablets hingegen 802.11ax, also Wi-Fi 6, weswegen Daten im WLAN theoretisch schneller übertragen werden können.
Magic Keyboard
Ein Highlight bei der Ankündigung des neuen iPad Pro war das neue Magic Keyboard. Daran haftet das iPad Pro nicht nur magnetisch, fast so, als würde es schweben – es wartet außerdem mit einem Trackpad auf, wie man es etwa vom MacBook her kennt. Damit soll vor allem ein produktiveres Arbeiten möglich sein, Elemente lassen sich mithilfe des Cursors etwa schneller erreichen. Praktisch: Sobald der Cursor in die Nähe einer Schaltfläche kommt, wird diese zum leichten Wählen besonders hervorgehoben. Die Tastatur funktioniert jedoch genauso gut mit der Vorgängergeneration.
Fazit: Kleines Upgrade

Die Einstiegspreise bleiben mit 879 Euro für 11 Zoll und 1.099 Euro für 12,9 Zoll unverändert – dafür wurde immerhin der Speicherplatz in der kleinsten Version von 64 GB auf 128 GB verdoppelt. Zudem entspricht der Prozessor dem neuesten technischen Stand und auf der Rückseite verrichtet nunmehr eine Dual-Kamera ihren Dienst – ergänzt um einen LiDAR-Scanner für eine bessere Tiefenerfassung.
In der Summe handelt es sich um eine kluge und sinnvolle Weiterentwicklung eines ohnehin schon sehr guten Tablets, das jedoch bahnbrechende neue Features vermissen lässt. Ein Upgrade dürfte tatsächlich nur für Nutzer infrage kommen, die immer die aktuell bestmöglichste Leistung benötigen, viele Fotos knipsen und zudem offen für AR-Apps sind. Zu kaufen gibt es das neue iPad Pro ab sofort in den Farben Silber und Space Grau.