Bessere Kamera, schnellerer Chip und kleinere Notch – das sind die zentralen Neuerungen beim iPhone 13. Einen großen Sprung von der letzten Generation hat es nicht gegeben und doch fühlt sich die neue Standardausführung des iPhones nach Premium an. Unser Testbericht.
Design und Display

Das iPhone 13 unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum vom Vorgänger iPhone 12. Auch bei der neuen Generation setzt Apple auf das klassische Design, das an das iPhone 5 erinnert. Uns gefällt es … auch wenn die Rückseite Fussel magisch anzieht. Eine willkommene Neuerung im Design ist die kleinere Notch. Die Displayaussparung am oberen Bildschirmrand ist beim iPhone 13 schmaler und dadurch unauffälliger. Die Gesichtserkennung Face-ID ist trotzdem mit an Bord, aber dank neuer Hardware kompakter.
Auffällig ist die Gewichtszunahme beim neuen Apple-Phone. Gute 10 Gramm mehr bringt das iPhone 13 auf die Waage. In der Tiefe hat das Smartphone um 0,2 mm zugenommen. Grund dafür ist das neue Kameramodul, das zwar nach wie vor nur zwei Objektive besitzt, aber trotzdem einiges an neuer Hardware bietet – dazu später mehr. Unverändert ist hingegen das Display. Der 6,1 Zoll messende OLED-Screen löst wieder mit 2.532 x 1.170 (460 ppi) auf. Durch die kleinere Notch kommt der Bildschirm aber besser zur Geltung, bietet gestochen scharfe Bilder und Animationen. Auch die True-Tone-Sensoren, die Helligkeit und Farbe der Anzeige an das Umgebungslicht anpassen, leisten gute Arbeit. Auf 120 Hertz muss man allerdings verzichten – dieses Feature gibt es nur bei den Pro-Modellen.
An der Bruchfestigkeit hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts gerändert – das Ceramic Shield, das mit dem iPhone 12 eingeführt wurde, sorgt jedoch für mehr Robustheit als bei älteren Generationen. Das iPhone 13 ist außerdem IP68 zertifiziert und sollte einen Tauchgang bis maximal sechs Meter Tiefe für bis zu 30 Minuten aushalten.
Leistung und Akku

Zentrale Neuerung in puncto Hardware – abgesehen von dem neuen Kameramodul – ist der Prozessor A15. Der soll selbstredend schneller sein als seine Vorgänger A14 und die Konkurrenz. Im iPhone 13 ist allerdings nicht die Premium-Variante des neuen Chips verbaut. Die ist den Pro-Modellen dieser Generation vorbehalten. Der Standard-A15 besitzt eine 4- anstatt einer 5-Core-GPU, was sich MacRumors zufolge auch in Benchmarks bemerkbar macht. Der neue Prozessor ist freilich immer noch schneller als der Vorgänger, aber der Sprung ist nicht so groß wie beim iPhone 13 Pro (Max).
Im Alltag sind Benchmark-Feinheiten aber Nebensache. Grafisch anspruchsvolle Spiele wie "Final Fantasy XV Pocket Edition" oder "Sky" laufen in den höchsten grafischen Einstellungen ruckelfrei. Wechsel zwischen den Spielen oder zu anderen leistungsintensiven Apps wie Streamingdiensten oder Videobearbeitung laufen reibungslos. Die Animationen bei Wischgesten bleiben stets flüssig.
Die Akku-Kapazität gibt Apple wie gewohnt nicht in Milliamperestunden an. Stattdessen heißt es aus Cupertino nur, dass das neue iPhone 19 Stunden lang Videos wiedergeben soll, im Gegensatz zu 17 Stunden beim Vorgänger. Hier soll der neue Prozessor für mehr Ausdauer sorgen. Tests zufolge hält das iPhone 13 tatsächlich länger durch als iPhone 12 und iPhone 11.
Bei intensiver Nutzung – also pausenloser Verwendung und Wechsel zwischen Streamen, App-Nutzung und Zocken – hält das iPhone 13 allerdings nur rund 20 Minuten länger durch als das iPhone 12 – nämlich 8 Stunden und 40 Minuten anstatt 8 Stunden 20. Zukünftige Software-Updates könnten diese ersten Werte aber noch einmal verbessern. Mit einem 20-Watt-Netzteil ist der Akku zudem in 30 Minuten wieder halb voll. Wie schon beim Vorgänger ist das Netzteil im Lieferumfang des iPhone 13 allerdings nicht enthalten. Alternativ geht das Laden über MagSafe und Qi.
Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren ein großes und wichtiges Thema – auch für Apple. Dementsprechend wurde das iPhone 13 mit Blick auf eine geringe Umweltbelastung entwickelt. So bestehen die Magnete, etwa von MagSafe, zu 100 Prozent aus recycelten Erden-Metalle. Zudem hat Apple die Verpackung neu designt und auf eine Umverpackung aus Kunststoff verzichtet – und spart damit 600 Tonnen Kunststoff ein. Bis 2025 will Apple komplett auf Kunststoff in seinen Verpackungen verzichten.
Kamera
Apple hat die Kamera des iPhone 13 teilweise erneuert. Statt untereinander befinden sich Weitwinkel- und Ultraweitwinkelobjektiv auf der Rückseite nun in einer Diagonalen. Außerdem bietet das Kameramodul die optische Bildstabilisierung mit Sensorverschiebung, die in der letzten Generation dem Pro-Max-Modell vorbehalten war. Nicht nur das Objektiv, sondern auch der Sensor im iPhone 13 sind also beweglich, und können Erschütterungen oder zitternde Hände bei Fotografie und Videoaufnahmen ausbalancieren. Zusätzlich sorgt die neue Bauweise für mehr Licht auf den Bildsensoren, was speziell bei Nachtaufnahmen und schlechten Lichtverhältnissen hilfreich ist. Nach wie vor fehlt jedoch ein Teleobjektiv. Viel optischen Zoom bietet das Smartphone also nicht.
In der Praxis schießt das iPhone 13 exzellente Bilder, die mit brillanten Farben und kontrastreicher Darstellung überzeugen. Dank Nachtmodus auch bei Dunkelheit und Dämmerung. Große Qualitätsunterschiede zum direkten Vorgänger sind nicht auszumachen. Wer jedoch ein noch älteres iPhone besitzt und gerne Fotos schießt, für den kann sich der Kauf auf jeden Fall lohnen. Ebenfalls neu beim iPhone 13 ist der Kinomodus. Dieser zeichnet automatisch den Hintergrund eines Motivs unscharf und bietet die Option, die Tiefenschärfe zwischen Vordergrund und Hintergrund zu wechseln – selbst nachdem die Aufnahme bereits getätigt ist. In der Praxis funktioniert die Fokusverschiebung wie beschrieben. Allerdings darf man speziell in den Grenzbereichen zwischen einzelnen Motiven perfekte Schärfe nicht erwarten. Umrandungen von Personen und Gegenständen werden ab und an ungewollt weich gezeichnet.
Apple preist beim iPhone 13 auch die neuen "Fotografischen Stile" an. Durch diese kannst Du einstellen, ob Deine Fotos standardmäßig zum Beispiel eher einen warmen oder kalten Ton haben sollen. Smart HDR funktioniert beim iPhone 13 jetzt mit bis zu vier Personen und passt für alle Abgebildeten den Kontrast und die Beleuchtung individuell an. Rundum macht die iPhone-Kamera einen sehr guten Eindruck … auch wenn sie sich – trotz Re-Design – nicht stark von der Kamera im Vorgänger unterscheidet.
Fazit
Das iPhone 13 ist die Standardausführung von Apples neuer Smartphone-Generation. Im Alltag fühlt sich das iPhone allerdings alles andere als Standard an. Design und Verarbeitung sind gewohnt hochwertig. Die starke Performance und die gute Qualität der Kamera lassen keinen Zweifel daran, dass die Basisausgabe der neuesten iPhone-Generation nicht stiefmütterlich vernachlässigt wird. Stattdessen hat Apple durch sinnvolle und technisch hochwertige Upgrades wieder ein sehr gutes Smartphone produziert. Fehlt nur noch das Teleobjektiv. Vielleicht ist das ja im nächsten Jahr dabei.
Das hat mir gut gefallen | Das hat mir weniger gefallen |
+ Schickes Design | - Teleobjektiv fehlt |
+ Erstklassiges Display | - Kein Netzteil im Lieferumfang |
+ Gute Kamera |