iPhone 7 ohne Kopfhöreranschluss: Alle Fragen & Antworten

Das iPhone 7 hat keinen Kopfhöreranschluss mehr.
Das iPhone 7 hat keinen Kopfhöreranschluss mehr. Bild: © Apple 2016

iPhone 7 und iPhone 7 Plus haben keinen Kopfhöreranschluss mehr. Apple setzt stattdessen auf Lightning und Bluetooth. Doch was bedeutet das und worauf müssen sich Kunden jetzt einstellen? Wir geben Antworten.

So, jetzt haben wir also Gewissheit: Das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus kommen tatsächlich ohne Kopfhöreranschluss auf den Markt. Statt über den alten analogen Anschluss sollen Kopfhörer in Zukunft über ein Lightning-Kabel an das Smartphone angeschlossen werden. Doch was bedeutet das eigentlich und ist das wirklich eine gute Entwicklung?

Die Kopfhörerbuchse ist tot – meint man zumindest bei Apple. Beim iPhone 7 und beim iPhone 7 Plus verzichtet der Hersteller auf den Standard-Anschluss. Die offizielle Begründung von Apple-Manager Phil Schiller lautet, dass man im Gehäuse des Smartphones mehr Platz schaffen möchte – etwa für einen größeren Akku oder mehr technische Spielereien. Zudem sei der Kopfhöreranschluss ja schon immer nur für eine Sache gut gewesen, während man eigentlich auch alles über den Lightning-Port anschließen kann.

Funktionieren Kopfhörer überhaupt über Lightning?

Schiller hat recht und tatsächlich wird Apple das iPhone 7 mit einem neuen In-Ear-Kopfhörer ausliefern, der sich via Lightning-Kabel an den einzigen verbliebenen Anschluss des Smartphones stöpseln lässt. Rein technisch ist es problemlos möglich, den Ton über den Lightning-Port abzuspielen, sodass hier zumindest theoretisch keine Qualitätseinbußen zu erwarten sind.

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Lightning-Kopfhörer sind – zumindest bei Apple – die Zukunft. Bild: © GSM Arena 2016

Bieten die Lightning-Kopfhörer eine bessere Qualität?

Bei den Lightning-Kopfhörern, die Apple mit dem iPhone 7 ausliefert, handelt es sich schlicht und ergreifend um die gleichen EarPods wie immer. Der einzige Unterschied ist der neue Anschluss. Eine bessere Soundqualität ist deshalb nicht zu erwarten. Da die EarPods allgemein nicht unbedingt für ihren guten Klang bekannt sind, werden viele iPhone-User sicherlich auch weiterhin auf ein alternatives Headset zurückgreifen wollen.

Gibt es auch Lightning-Kopfhörer von anderen Herstellern?

Bislang ist die Auswahl an Lightning-Kopfhörern ziemlich begrenzt. Kein Wunder: Immerhin ist der klassische 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss immer noch sehr verbreitet und wird von so ziemlich jedem Audio-Abspielgerät auf der Welt verwendet. Je mehr iPhone 7-Geräte Apple jedoch verkauft, desto mehr Lightning-Kopfhörer dürften Dritthersteller auf den Markt bringen.

Was ist mit "alten" Kopfhörern mit Klinkenanschluss?

Keine Angst, Apple hat Deine alten Kopfhörer nicht völlig vergessen. Auch diese werden weiterhin mit dem iPhone funktionieren. Allerdings wird dafür bei iPhone 7 und iPhone 7 Plus ein Adapter benötigt, der in den Lightning-Port des Smartphones gesteckt wird. Dieser Adapter wird glücklicherweise ab Werk mitgeliefert. Ein Nachteil ist allerdings, dass User den Adapter dann zusätzlich zum iPhone ständig mit sich herumtragen müssen und dieser möglicherweise leicht zu verlieren ist.

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Für normale Kopfhörer braucht das iPhone 7 einen Adapter. Bild: © Apple 2016

Kann das iPhone 7 gleichzeitig laden und Kopfhörer anschließen?

Nein, das geht logischerweise nicht mehr. Wenn das Ladekabel im Lightning-Port steckt, passt dort kein Kopfhörer hinein – umgedreht funktioniert das natürlich auch nicht. Eine Möglichkeit, das iPhone gleichzeitig zu laden und über Kopfhörer Musik zu hören, ist die Verwendung eines Bluetooth-Kopfhörers. Eine weitere Möglichkeit erfordert die Anschaffung eines weiteren Adapters. Ein entsprechendes Dongle von Zubehörhersteller Belkin soll ab dem 10. Oktober für 39,99 Euro erhältlich sein.

Gibt es weitere Vor- und Nachteile von Lightning-Kopfhörern?

Wirkliche Vorteile bieten Lightning-Kopfhörer derzeit nur in der Theorie. Mit Hilfe der passenden Software wäre es bei der digitalen Soundübertragung nämlich möglich, die Klangqualität ein wenig zu optimieren. Ob man das am Ende allerdings hört, hängt auch wieder davon ab, wie gut die Kopfhörer selbst sind. Aktuell ist das jedenfalls nur graue Theorie.

Ein Nachteil der Lightning-Technologie ist jedoch ziemlich offensichtlich. Es handelt sich nach wie vor nicht um einen neuen Standard, sondern um eine proprietäre Technologie von Apple. Während sich normale Kopfhörer mit so ziemlich jedem Audio-Gerät verwenden lassen, funktioniert Lightning-Kopfhörer nur mit ausgewählten Apple-Produkten. Wer sich also ein Lightning-Headset für das iPhone kauft, kann es sehr wahrscheinlich auch nur mit diesem verwenden.

Sind Bluetooth-Kopfhörer die bessere Wahl?

Eigentlich möchte Apple das Kopfhörerkabel komplett loswerden. Dafür bietet der Hersteller die neuen AirPods an, die ab Oktober erhältlich sein sollen. Bei diesen handelt es sich um eine Bluetooth-Version der EarPods, die sich dementsprechend drahtlos mit dem iPhone 7 oder dem 7 Plus verbinden lassen. Der Hersteller verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu fünf Stunden und liefert ein Case mit eingebautem Akku als Zubehör. Steckt der Nutzer die AirPods in das Case, werden diese somit automatisch auch geladen. Ein Knackpunkt der kabellosen Kopfhörer ist allerdings der Preis. Für satte 179 Euro sollen diese eine ähnliche Soundqualität bieten wie normale EarPods. Ein weiterer Nachteil: Die AirPods sind nicht durch ein Band gesichert, können also leicht aus dem Ohr fallen und verloren gehen.

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Die AirPods von Apple arbeiten via Bluetooth. Bild: © Apple 2016

Funktionieren auch andere Bluetooth-Kopfhörer mit dem iPhone 7?

Selbstverständlich! Wer keine 179 Euro für ein paar kabellose Kopfhörer ausgeben will, kann sich jederzeit auch für ein günstigeres Modell entscheiden. Die Auswahl ist mittlerweile ziemlich groß. Ein Vorteil bei Bluetooth-Kopfhörern von Drittherstellern ist zudem, dass diese auch mit anderen Geräten funktionieren. Bei den AirPods ist das leider nicht sicher.

Was sind die Vor- und Nachteile von kabellosen Kopfhörern?

Der Vorteil liegt auf der Hand: kein nerviges Kabel, das sich ständig verknotet. Der Nachteil ist ebenfalls ziemlich offensichtlich: Die Kopfhörer haben einen eigenen Akku und müssen regelmäßig geladen werden. Hinzu kommt, dass kabellose Kopfhörer in der Regel noch nicht die gleiche Soundqualität liefern wie ihre Brüder und Schwestern mit Kabel zu einem vergleichbaren Preis.

Wem bringt der Wegfall des Kopfhörer-Ports etwas?

Vor allem Apple selbst. In Zukunft müssen alle Dritthersteller, die kabelgebundene Kopfhörer für das iPhone anbieten wollen, auf Lightning setzen und ihre Produkte bei Apple lizenzieren lassen. So verdient der iPhone-Hersteller an jedem paar Kopfhörer automatisch mit. Zudem erhält Apple noch mehr Kontrolle über sein iPhone-Ökosystem und kann besser steuern, welches Zubehör von wem angeboten wird.

Der Kunde hat, so ernüchternd das auch klingen mag, ohnehin keine Wahl. Wer sich für ein iPhone 7 entscheidet, muss einfach mit dem fehlenden Kopfhöreranschluss leben und für sich selbst die beste Lösung zur Behebung dieses Problems finden. Wer sich mit so etwas partout nicht herumschlagen möchte, für den ist das iPhone 7 wohl schlicht nicht das richtige Smartphone.

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