Das iPhone 9 könnte erstmals auf eine eSIM setzen und sich damit ohne physische SIM-Karte in Mobilfunknetze einwählen. Die genauen Pläne von Apple und deren Bedeutung für die Praxis sind allerdings noch nebulös.
Die größte Neuerung von Apple nächstem iPhone könnte weder etwas mit dem Design noch mit dem Display und irgendwelchen Notches zu tun haben. Tatsächlich könnte das iPhone 9 - der finale Name steht noch nicht fest - erstmals über eine sogenannte eSIM verfügen. Dies berichtet der Finanz-Blog Barron's unter Berufung auf den Analysten Anthony Stoss, der die Info wiederum aus den Kreisen des Chip-Zulieferers STMicroelectronics haben will.
Keine echte SIM-Karte mehr nötig
Eine eSIM ist, einfach erklärt, eine virtuelle SIM. Diese wird allerdings nicht mehr in Form einer Plastik-Karte in das Gerät eingesteckt, sondern existiert nur noch als Chip fest eingebaut im Gerät. Über diesen Chip hat der Nutzer anschließend die Möglichkeit, sich in verschiedene Netze einzuwählen.
Zum Einsatz kommt die eSIM bislang vor allem im Smartwatch-Bereich. Die Apple Watch Series 3 ist beispielsweise optional mit einer eSIM erhältlich, ebenso wie die Samsung Gear S2 und S3 oder die Huawei Watch 2. Bei Smartphones hat sich bislang allerdings kein namhafter Hersteller an die Technologie gewagt.
Eine eSIM bringt Vorteile – wenn die Netzbetreiber mitspielen
Ein Vorteil der eSIM wäre beispielsweise, dass diese weniger Platz in Anspruch nimmt, als eine echte SIM-Karte. Außerdem könnte der Provider-Wechsel mit ihr leichter werden. Wie das Konzept der eSIM mit den bisherigen Modellen der Mobilfunkverträge zusammenpasst, ist allerdings unklar. Hier wären vor allem die Netzbetreiber gefragt, den Kunden entsprechende Angebote zu machen.
Unklar ist bislang, ob der Wechsel auf eine eSIM automatisch den Wegfall eines SIM-Karten-Slots bedeuten würde. Denkbar ist auch, dass Apple zunächst beide Optionen zur Verfügung stellt und den Kunden und Providern so die Wahl und vor allem die Zeit für einen Wechsel lässt.