Mit dem iPhone 11 beziehungsweise iPhone 11 Pro hat Apple auch einen neuen Nachtmodus für die Kameras eingeführt. Wie erklären, wie Du perfekte Fotos bei Dunkelheit machen kannst.
So funktioniert der neue Nachtmodus
Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, funktioniert der Nachtmodus doch nicht zusammen mit der Tele-Linse des iPhone 11 Pro (Max). Stattdessen kommt ein 2x digitaler Zoom zum Einsatz, wie Daring Fireball schreibt. Wir haben diesen Ratgeber entsprechend angepasst.
Der neue Nachtmodus ist nur auf den neuen Apple-Smartphones iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max verfügbar.
Grund ist der in den Handys verbaute Chip A13 Bionic mit seiner Neural Engine, der zusammen mit der neuen Weitwinkelkamera mit einem größeren Sensor sowie intelligenter Software bei schlechten Lichtverhältnissen automatisch den Nachtmodus aktiviert. Apple setzt hier also auf eine Mischung aus stärkerer Kamera-Hardware und besserer Software à la Google Pixel 3.
Wenn Du auf den Auslöser in der Kamera-App tippst, macht die Kamera mehrere Einzelbilder, während die optische Bildstabilisierung das Objektiv ruhig hält. Der Blitz wird während des Nachtmodus nicht genutzt.
Danach kommt die Kamerasoftware mit ihrem maschinellen Lernen zum Einsatz. Sie richtet die Bilder aus, um Bewegungsunschärfe zu korrigieren, verwirft Bereiche mit zu viel Unschärfe und kombiniert schärfere miteinander. Die Software passt zudem den Kontrast an, damit alles ausgewogen bleibt, und optimiert die Farben, damit sie natürlich aussehen. Dann nutzt sie intelligente Rauschentfernung und Detailverbesserung, um das fertige Bild zu erstellen.
Im Endeffekt entsteht so ein Foto, das deutlich heller als ein Bild ohne Nachtmodus ist, das aber dennoch die nächtliche Stimmung bewahrt und nicht "übersteuert" wirkt.
So verwendest Du den Nachtmodus
Nachtmodus wird automatisch aktiviert
Der Nachtmodus wird automatisch vom iPhone aktiviert, wenn die Software der Meinung ist, dass die Lichtverhältnisse zu schlecht für normales Fotografieren sind.
Wenn der Nachtmodus aktiviert ist, wird in der Kamera-App ein gelbes Icon mit einer Mondsichel eingeblendet. In dem Symbol ist zudem eine Zahl zu sehen. Diese zeigt an, wie viele Sekunden das iPhone voraussichtlich für die Belichtung der Einzelbilder benötigen wird und liegt meist zwischen 1 und 5 Sekunden. Wenn Du auf das Mond-Symbol tippst, kannst Du auf Wunsch die Belichtungszeit verändern – hier lohnt sich Experimentieren für unterschiedliche Ergebnisse.
Wenn der Beschleunigungssensor des iPhones zudem ein Stativ erkennt, wählen die neuen iPhones noch längere Belichtungszeiten. Ein spezielles Icon für diesen "Stativ-Modus" gibt es allerdings nicht.
Erscheint das Mond-Icon nur in Grau statt Gelb, kannst Du den Nachtmodus auf Wunsch manuell einschalten. Erfasst das iPhone jedoch keine schlechten Lichtverhältnisse, dann funktioniert das nicht.
Fotos mit dem Nachtmodus machen
Anschließend musst Du nur noch den Auslöse-Button in der Kamera-App antippen. Während der Nachtaufnahme sollte das iPhone möglichst ruhig gehalten werden, kleinere Wackler rechnet die Software allerdings automatisch heraus. Das iPhone schießt im Nachtmodus mehrere Fotos mit unterschiedlichen Belichtungszeiten und rechnet diese am Ende zusammen – ähnlich wie bei einer HDR-Aufnahme also. Eine Auswahl aus verschiedenen Fotos bekommst Du allerdings nicht präsentiert – Du musst mit dem finalen Foto zufrieden sein.
Das ist bei der Wahl des Motivs zu beachten
Als Motive für den Nachtmodus eignen sich vor allem regungslose Objekte oder der Nachthimmel. Bei sich bewegenden Motiven wie etwa Tieren oder kleinen Kindern solltest Du keine guten Aufnahmen erwarten, da das iPhone das Nachtfoto aus mehreren Bildern zusammenfügt – ist zu viel los, wirkt das Ergebnis verwaschen. Wenn eine Person jedoch stillhält, kannst Du mit dem Nachtmodus auch gute Porträtfotos machen.
Der Nachtmodus wird zudem nicht bei jedem Fotomotiv gleich gut funktionieren, da oftmals dramatische Farben, starke Kontraste, übertriebene Schatten und schwierige Lichtreflexionen entstehen können. Diese Probleme solltest Du bei der Wahl des Motivs bedenken.
Nachtmodus deaktivieren
Wenn Du den vom iPhone vorgeschlagenen Nachtmodus nicht nutzen möchtest, musst Du das Mond-Icon antippen und dann den Zeit-Slider ganz nach links auf "Aus" schieben. Permanent abschalten lässt sich der Nachtmodus allerdings nicht, der Vorgang muss also bei Bedarf bei jedem Foto wiederholt werden.

Übrigens: Der Nachtmodus steht nur für die normale Weitwinkel-Kamera der neuen iPhones zur Verfügung, nicht aber für die Ultraweitwinkel-Knipse und die Tele-Linse. Obwohl man auch mit dem Nachtmodus zoomen kann, kommt hier nicht das Teleobjektiv, sondern ein 2x digitaler Zoom zum Einsatz. Für Videos lässt sich der Nachtmodus gar nicht einsetzen.
Zusammenfassung
- Der neue Nachtmodus steht nur auf dem iPhone 11, dem iPhone 11 Pro und dem iPhone 11 Pro Max zur Verfügung.
- Der Nachtmodus funktioniert nur mit der normalen Weitwinkel-Kamera auf der Rückseite, nicht aber mit Ultraweitwinkel, Teleobjektiv oder Frontkamera.
- Beim Vergrößern mit dem Nachtmodus kommt nicht die Tele-Linse, sondern ein digitaler Zoom zum Einsatz
- Auch Videos kannst Du mit dem Nachtmodus nicht machen.
- Der Nachtmodus wird in iOS 13 automatisch aktiviert, wenn das iPhone schlechte Lichtverhältnisse registriert.
- In der Kamera-App des iPhones wird bei aktiviertem Nachtmodus ein gelbes Icon mit einer Mondsichel und einer Sekundenzahl eingeblendet.
- Während der Nachtaufnahme werden mehrere Sekunden lang kontinuierlich viele Fotos geschossen und dann per Software zusammengefügt.
- Das iPhone sollte während der Nachtaufnahme möglichst ruhig gehalten werden, kleinere Wackler kann die Software aber herausfiltern.
- Der Nachtmodus muss, falls gewünscht, bei jedem Foto händisch deaktiviert werden.
- Permanent abschalten lässt sich der Nachtmodus nicht.