iPhone-Ortungsdienste: 18 Systemdienste zum Deaktivieren

Alexander Mundt2. AUGUST 2023
Ein iPhone 13 Pro steht auf einem Tisch.

TURN ON

Standardmäßig gibt jeder iPhone-Besitzer mehr Daten preis, als wirklich notwendig sind. Einigermaßen versteckt sind die Systemdienste: Hier sind einzelne Anwendungen definiert, die Zugriff auf deinen Standort erhalten. Viele davon lassen sich ohne nachhaltige Einschränkungen deaktivieren.

Warum gibt es Ortungsdienste?

Ortungsdienste genießen eigentlich einen schlechteren Ruf, als ihnen zusteht. Mit ihrer Hilfe kannst du Location-Based-Services verwenden, also standortbasierte Dienste. Beispielsweise, wenn du dein iPhone als Navi benutzen möchtest. Auch wenn du mit Yelp oder Foursquare Restaurants oder Cafés in deiner Nähe suchst, wird auf deinen Standort zugegriffen. Letztlich greifen auch soziale Netzwerke wie Facebook auf das Tracking zu, damit du beispielsweise an Orten einchecken kannst.

Auf der Schattenseite der Ortungsdienste: Apple, Facebook und Co. kennen deinen Standort zu jeder Zeit und auch andere neugierige Apps, die deinen Standort eigentlich gar nicht benötigen, könnten darauf zugreifen.

Eine Person tippt mit dem Finger auf das Display eines Smartphones.

stock.adobe.com/tonktiti

Ortungsdienste im Handumdrehen deaktivieren – komplett oder einzeln

Solltest du oben genannte Services mit deinem iPhone gar nicht nutzen, kannst du die Ortung ausschalten. Dazu öffnest du das Einstellungsmenü deines iPhones und wählst den Punkt „Datenschutz & Sicherheit“ aus. Anschließend siehst du die Ortungsdienste an erster Stelle.

Mit einem Tipp darauf gelangst du in das Ortungsmenü. Dort kannst du den Schieberegler antippen. Ist der Punkt links und der Regler grau, sind deine Ortungsdienste deaktiviert. Doch du musst nicht gleich komplett auf die standortbasierten Dienste verzichten.

Alternativ kannst du auch einzelnen Apps den Zugriff auf deinen Standort verweigern. Dabei gehst du ähnlich vor wie im vorherigen Szenario, also: „Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Ortungsdienste“. Dort lässt du den obersten Regler jedoch auf aktiv. Darunter findest du die Liste der Apps, die auf deinen Standort zugreifen und kannst ihnen einzeln die Rechte entziehen.

„Mein iPhone suchen“ und „Letzten Standort senden“

Doch das ist nicht das Einzige, was dein iPhone mit seinem GPS-Modul anstellt. Auch für die iCloud wird dein Standort verwendet. Beispielsweise für die „Mein iPhone suchen“-Funktion, die dein Gerät im Falle eines Diebstahls oder Verlusts wiederfinden soll.

Ähnlich verhält es sich mit „Letzten Standort senden“. Dabei wird der letzte bekannte Standort deines Geräts gesichert, bevor sich der Akku dem Ende neigt. Falls du auf diese Funktionen verzichten möchtest, kannst du sie ebenfalls deaktivieren. Dazu wählst du dein Profil im Einstellungsmenü und wählst „Wo ist? > Mein iPhone suchen“ aus. Einmal darauf getippt, findest du drei Schieberegler, mit denen du die Ortung ausschalten kannst.

Ein iPhone wird über ein danebenliegendes iPad geortet.

Apple

iMessage-Standortfreigabe regeln

Praktisch unter iMessage: Du kannst deinen Standort mit Freunden teilen. Und das nicht nur einmalig, sondern auch dauerhaft. So sehen alle deine Freunde mit Standortfreigabe zu jeder Zeit, wo du dich gerade befindest.

Solltest du das nicht wollen, kannst du diese Tracking-Option ebenfalls deaktivieren. Dazu wählst du in den Einstellungen wieder „Datenschutz & Sicherheit“ und dann die „Ortungsdienste“. In der Mitte findest du den Punkt „Standort teilen“. Hier kannst du alle aktiven Freigaben einsehen und einzeln löschen. Du kannst dort auch komplett die Ortung ausschalten.

Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast

Dein iPhone merkt sich „wichtige Orte“, an denen du dich häufig aufhältst. So will Apple noch bessere ortsbasierte Dienste anbieten. Wenn du das nicht möchtest, kannst du das ebenfalls deaktivieren. Hierzu wählst du wieder „Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Ortungsdienste“. Ganz unten tippst du auf „Systemdienste“ und wieder ganz unten auf „Wichtige Orte“. Diese kannst du ebenfalls per Schieberegler deaktivieren. Hier siehst du auch, welche Orte Apple von dir gespeichert hat und kannst den Verlauf leeren.

18 Systemdienste zum Deaktivieren

Deine Systemdienste verwaltest du wie folgt: „Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Ortungsdienste > Systemdienste“. Hast du viele Apps auf deinem iPhone installiert, musst du einige Zeit nach unten scrollen, um den Eintrag Systemdienste zu finden.

Standardmäßig sind weit mehr als zehn Dienste aktiviert, doch nicht alle wirst du regelmäßig nutzen. Viele Einstellungen sind im Grunde selbsterklärend, dennoch beschreiben wir bei jedem Unterpunkt kurz, was im Hintergrund passiert.

Ein Screenshot der iPhone Systemdienst-Einstellungen.

Apple/Screenshot: TURN ON

  • Apple Pay-Händler-ID: Der Standort wird verwendet, um genauere Angaben zum Händlernamen zu machen, wenn du deine physische Apple Card verwendest.
  • Bewegungskalibr. / Entfernung: Fitness-Apps messen hiermit die zurückgelegte Distanz oder zählen Schritte.
  • Geräteverwaltung: Wird für die drahtlose Verwaltung von Unternehmens-Geräten verwendet. Für Privatnutzer nicht relevant.
  • HomeKit: Dadurch kommuniziert das iPhone mit Smart Home-Geräten – wer keine besitzt, sollte den Punkt deaktivieren.
  • Kompasskalibrierung: Wie der Name erahnen lässt, wird somit der Kompass kalibriert.
  • Mein iPhone suchen: Dein Standort wird an die iCloud gesendet, um das iPhone zu orten.
  • Mobilfunknetzsuche: Hier misst Apple den Empfang der Funkverbindung.
  • Netzwerk & Drahtlos:Stellt sicher, dass dein iPhone in der Nähe befindliche Geräte zuverlässig finden und eine Verbindung zu ihnen herstellen kann.
  • Notruf & SOS: Das iPhone stellt bei einem Notruf den Notrufdiensten zusätzlich zu den aktuellen Standortdaten weitere ortsbezogene Daten wie zum Beispiel die Wohnadresse zur Verfügung. Außerdem werden deine Standortdaten beim Auslösen von „Notruf & SOS“ an deine Notfallkontakte gesendet.
  • Ortsabhängige Hinweise: Abhängig vom Standort können Benachrichtigungen vom System erfolgen.
  • Ortsabhängige Vorschläge:Suchergebnisse sollen passend zum Standort ausgegeben werden.
  • Standort teilen: Dein aktueller Standort kann so per WhatsApp, iMessage und Co. verschickt werden.
  • Systemanpassung: Erscheinungsbild, Verhalten und Einstellungen des iPhones werden an deinen aktuellen Standort angepasst. So wird zum Beispiel „Optimiertes Laden der Batterie“ aktiviert, wenn du zu Hause bist.
  • Zeitzone einstellen: Die Zeitzone wird anhand des Standorts automatisch eingestellt.
  • Wichtige Orte: Häufig besuchte Standorte werden gespeichert.
  • iPhone-Analyse: Anonyme Nutzungsdaten werden an Apple zwecks Optimierung von iOS gesendet.
  • Routen & Verkehr: Sendet von unterwegs Verkehrsdaten, um eine Datenbank aufzubauen.
  • „Karten“ verbessern: Verarbeitet Bewegungsdaten, um die Anwendung Karten zu verbessern.

Schaut man sich die Liste an, lassen sich wohl einige Systemdienste identifizieren, die sich ohne große Einschränkungen einfach deaktivieren lassen. Das spart nicht nur ein paar mAh Akkukapazität, sondern sorgt auch ein wenig dafür, dass nicht allzu viele Daten von dir gesammelt werden. Auf welche Systemdienste man getrost verzichten kann, muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

Zusammenfassung: iPhone-Ortungsdienste deaktivieren

  • Ortungsdienste sollen dir je nach Standort die richtigen Infos und Funktionen bereitstellen.
  • Um sie zu deaktivieren, wähle „Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Ortungsdienste“.
  • Dort kannst du einzelne oder alle Standortzugriffe deaktivieren.
  • Für den iMessage-Zugriff wähle „Standort teilen“.
  • Für die gespeicherten Orte gehe weiter zu „Systemdienste > Wichtige Orte“.
  • Um iCloud den Zugriff auf deinen Standort zu entziehen, tippe in den Einstellungen auf dein Profil und wähle „Wo ist? > Mein iPhone suchen“ aus.

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